Evangelische Kirchengemeinde Andernach

Kita Läufstraße hat neue Leiterin

Kita Läufstraße hat neue Leiterin

Bianca Pehlivan-Alt.privat

Andernach. Im letzten November hat sie ihre neue Aufgabe übernommen – jetzt wurde sie offiziell mit einem Gottesdienst in der Andernacher Christuskirche in ihr Amt eingeführt: Bianca Pehlivan-Alt, die neue Leiterin der Kita Läufstraße.

Frau Pehlivan-Alt, seit dem 1. November 2016 leiten Sie nun die evangelische Kindertagesstätte in der Läufstraße. Haben Sie schon das Gefühl, in der Tagesstätte und in der Gemeinde „angekommen“ zu sein?

BPA:„Angekommen“ bin ich sehr schnell. Die Kinder, Eltern und Mitarbeiter haben mich herzlich willkommen geheißen und mir den Einstieg sehr leicht gemacht. Viele Gemeindemitglieder haben mich in den ersten Wochen besucht. Ich habe mich sofort wohlgefühlt, die Arbeit, die anliegt, gesehen und mit meinem Team gemeinsam die Ärmel hochgekrempelt und losgelegt. Es hat sich viel verändert, sowohl pädagogisch als auch räumlich und baulich. Jetzt, ein paar Monate später, ist es schon so, als wäre ich nie woanders gewesen.

Wir würden natürlich gerne etwas über Sie persönlich erfahren: Von woher kommen Sie und was haben Sie beruflich gemacht, bevor Sie die Leitung der Einrichtung übernommen haben?

BPA: Ich wohne und lebe in Wallersheim, einem kleinen Vorort von Koblenz. Dort bin ich aktiv in den Koblenzer Karneval als Trainerin einer Kindertanzgruppe ins Dorfleben integriert. Bevor ich hier die Leitung übernommen habe, habe ich viele Jahre in der Kindertagesstätte „Pusteblume“ in Koblenz-Neuendorf gearbeitet. Berufsbegleitend habe ich in dieser Zeit noch eine Ausbildung als Coach und Lerntherapeutin absolviert und abgeschlossen. 2015 war es (nach fast 17 Jahren) Zeit, meine Zelte in Neuendorf abzubrechen und noch etwas Neues auszuprobieren.

Nach einer kurzen Beschäftigung in der vollstationären Jugendhilfe, nahm ich eine Stelle als Integrationscoach bei einem Bildungsunternehmen an. Eine wirklich interessante Tätigkeit, aber ich habe schnell gemerkt, dass mir die Kinder fehlen. Die täglichen Überraschungen, die Lebensfreude und der unbändige Forscherdrang der Kinder, die uns Erwachsenen damit den Tag versüßen. Es sollte aber eine Kombination aus administrativen, verwaltenden und organisatorischen Tätigkeiten und der pädagogischen Arbeit sein. Also eine Leitungsstelle.

Sie sind Leiterin einer christlichen, einer evangelischen Kindertagesstätte. Wie wichtig ist Ihnen die Heranführung von Kindern an Gott und den christlichen Glauben für Ihre Arbeit? Wie kann dies in einer Kindertagesstätte geschehen?

BPA: Mir ist es wichtig, dass Kinder eine eigene religiöse Identität entwickeln. Kinder aus nicht-christlichen Familien werden ermutigt, ihre Religion zu entdecken und zu leben und anderen von ihr zu erzählen. Für mich bedeutet „evangelisch“ sein, mit dem Bewusstsein zu leben, dass ich von Gott so angenommen und gewollt bin, wie ich bin. Mit einem evangelischen Profil zu arbeiten bedeutet demnach, die Menschen so nehmen, wie sie sind. Mit ihren Lebensgeschichten und ihrer Persönlichkeit. Gegenseitiger Respekt, Wertschätzung und Toleranz werden im täglichen Miteinander aktiv gelebt. Die Achtung gegenüber anderen Menschen und der Schöpfung sind wichtige Bausteine der religiösen Bildung in Kitas. Wo werden Ihre Schwerpunkte in der Arbeit liegen? Welches Konzept verfolgen Sie?

BPA: Wir sind auf dem Weg, unser Konzept den neuen pädagogischen Standards anzupassen. Ein erster Schritt war, dass wir an den Konzeptionstagen im letzten Herbst beschlossen haben, die Gruppen zu öffnen und Funktionsräume einzurichten. Das bedeutet, dass es keine geschlossenen Kindergartengruppen gibt, sondern dass alle Kinder offenen Zugang zu allen Räumen haben, frei wählen können, in welchen Spielgruppen sie zusammenkommen möchten und als aktive Akteure am Kindertagesstätten-Leben beteiligt sind. Daher gibt es auch keine Gruppenarbeiten, sondern vielmehr Gemeinschaftsarbeiten, an denen alle Kinder sich beteiligen können, aber nicht müssen. Den Kindern bleibt somit viel Zeit zum Freispiel, Forschen und Entdecken. Da die Erzieher keine starren Pläne oder Abläufe verfolgen, können sie sich speziell um zuwendungsbedürftige Kinder kümmern oder situativ auf die jeweilige Tagessituation oder das „Thema des Tages“ des Kindes eingehen. Die Umgebung ist durch anregende Funktionsräume, eine gute Ausstattung und ausreichend Spiel-, Verbrauchs- und Beschäftigungsmaterialien vorbereitet. Offenheit bedeutet aber nicht nur Offenheit der Kinder, sondern ebenso der Eltern und Erzieher. Eltern können und sollten an der pädagogischen Erziehung teilhaben und diese mitgestalten. Weitere Schwerpunkte sind die Sprachförderung, die Erziehung zur Selbstständigkeit und die bereits erwähnten Punkte, wie die Entwicklung einer religiösen Identität. In anstehenden Teambesprechungen und Fortbildungstagen werden wir uns aktiv mit der Umsetzung dieser Punkte in unserer Kita auseinandersetzten, unser pädagogisches Handeln reflektieren und entsprechend im Alltag integrieren.

Pressemitteilung

Öffentlichkeitsausschuss der ev.

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