Ernst Montebaur kennt die ganze Welt durch und durch

„Albatrosse waren unsere ständigen Begleiter“

Der „Freibeuter der Meere“ hat viel zu erzählen

22.05.2017 - 09:17

Naunheim. Wenn manche Urlauber stolz davon schwärmen: „Ich war in Italien, in Griechenland, in England, oder gar in Frankreich“, dann kann der schlitzohrige Ernst Montebaur nur lächeln. Denn solche Reiseziele sind für ihn nur so genannte „Peanuts“. Da kann der lebensfrohe Mann wahrlich ganz andere „Geschütze“ auffahren und andere Ziele vorweisen. Denn für Ernst Montebaur gilt keinesfalls der Schlagertext „Einmal um die ganze Welt“, sondern wie in seinem Falle, gleich „mehrmals um unsere Erde“. „Wie heißt es doch: „Unsere Mutter Erde ist so schön und hat so viele Schönheiten zu bieten“, verriet der echt „Kotteme Jung“ unserer Zeitung. Der heute 79-jährige hatte einst im elterlichen Basaltlavabetrieb „Montebaur´sch Lay“, auf dem Kottenheimer „Winnfeld“, den Beruf des Steinmetzes erlernt und war auch im sportlichen Bereich seines Heimatortes sehr aktiv. Dort erhielt er auch während eines Fußballspiels seinen Spitznamen „Ziggar“ verpasst. Und kaum einer sagt heute noch Ernst, sondern man sagt landläufig: „Esch wor baim Ziggar“. Denn dieser ist in einem urigen, an der ehemaligen Bahnstrecke gelegenen, liebevoll von ihm und seit nunmehr 43 Jahren seiner Lebensgefährtin Hannelore bewirteten Lokal in Naunheim anzutreffen. Und da ist er wegen seines angeborenen Humors und seinen Späßchen sehr beliebt. Viele spannende Geschichten hat er in Petto. Denn Ernst Montebauer war viele Jahre lang als Matrose auf den Weltmeeren unterwegs. Und da kann man was erzählen. „Ich könnte dicke Bücher darüber schreiben“, schmunzelte er verschmitzt. Innerhalb Europas gibt’s kein Land, in dem Ernst Montebaur nicht schon war. Dann kommen die großen Fahrten über die Weltmeere hinzu: 100 mal nach Amerika, 30 mal nach Afrika, ebenso oft nach Asien, 25 mal Richtung Australien und so weiter.


Unterwegs in den gefährlichsten Segelgebieten


Auf seinen Reisen in die fünf Erdteile aber bleibt ihm eine auf dem Segler „Santa Maria“ von Ushuaia an der Argentinischen Südspitze von Feuerland zum 230 Seemeilen entfernt gelegenen Kap Hoorn, auf der kleinen chilenischen Insel Horney, in bester Erinnerung und unvergessen. „Im Yachtclub „De Yates“ bestand die letzte Möglichkeit, sich auf diesem Törn zu duschen, ehe wir die Zivilisation verließen“, so Montebaur zu „BLICK aktuell“. Schon die Bucht von Puerto Toro an der Ostküste der Navarino Insel liegt in absoluter Wildnis. Ab da gibt’s nur noch Naturgewalt und nirgends siedeln weiter zur Antarktis hin Menschen an. „Stürme, Kälte, Dunst, Hagel, Regen, aber auch Sonnenschein, sozusagen von allem etwas. Albatrosse waren unsere ständigen Begleiter. Aber unser Skipper erklärte sich bereit das Wagnis „Kap Hoorn“ anzugehen. Diese Region zählt zu den gefährlichsten Segelgebieten unserer Erde. Am Südzipfel Südamerikas erreichen 50 Prozent aller Windgeschwindigkeiten die Stärke sieben und mehr. Aber wir haben es mit Bravour geschafft“, so der „Kotteme Jung“.


Leuchtende Augen und zahlreiche Fähnchen


Wenn er von den Weiten des Pazifiks schwärmt, dann leuchten seine Augen über diesen Höhepunkt seines Reiselebens. Auf einer riesigen Weltkarte zeigt er viele der Reiseziele, die er mit den jeweiligen Fähnchen gekennzeichnet hat. Der Grand Canyon, New York, Mexiko, Las Vegas, China, Japan, die Südsee und viele, viele mehr. Natürlich auch die Reise um das „Kap Hoorn“. Ernst Montabaur, de „Ziggar“, ist seit Langem auf dem Maifeld integriert und sehr beliebt. Dies liegt allerdings in hohem Maße auch an seiner Lebensgefährtin, Hannelore, dem echten „Naunheimer Mädel“. Jedenfalls ist „Ernest“ stolz seinen „Beritt“ sauber und in Ordnung zu halten. Das bestätigen ihm die Gäste immer wieder. Dann, wenn sie den spannenden Erzählungen des „Weltenbummlers“ lauschen. BS

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