Lustiger Festkommers zum 145-jährigen Bestehen des Burschenvereins

Anhausener Burschen übten das Leben im Altersheim

Livemusik-Party am Samstag und großer Festumzug durch den Ort am Sonntag

22.05.2017 - 11:31

Anhausen. 1872, bei der Gründung, nannte man sich noch „Jünglingsverein“. Heute hört sich das schon männlicher an: Burschenverein heißt der Zusammenschluss, der in Anhausen jetzt auf ein stolzes Bestehen seit 145 Jahren zurückblicken kann. Das wurde am Wochenende mit einem dreitägigen Fest gefeiert. Los ging es mit dem Festkommers am Freitagabend in der Schulturnhalle. Die Nähe des Burschenvereins zur örtlichen Feuerwehr leitet sich aus der Historie ab: Zu der Zeit, als aus dem Jünglingsverein Anhausen der Verein Eintracht Anhausen wurde, musste jedes Mitglied automatisch auch Mitglied in der örtlichen Feuerwehr sein. Aber auch zu allen anderen Vereinen haben die Anhausener Burschen einen guten Kontakt. So waren es zum Beispiel die Mädchen des Turnvereins Anhausen, die zeigten, was sie in der Rope-Skipping-, also Seiltanzgruppe gelernt hatten. Die Jugendlichen, die teils spektakuläre Darbietungen mit ihren bunten langen und kurzen Seilen auf der Bühne vorführten. Und das alles zu flotter moderner Musik, was der ganzen Show einen tollen Effekt gab. Wie auch bei den anderen Burschenvereinen im Burschenbund Neuwied wird das Burschenfest in Anhausen nur alle fünf Jahre gefeiert. Mit Ausnahme des „Schnapszahl“-Jubiläums im 111. Bestehensjahr, da wurde auch gefeiert. 19 Mitglieder hat der Burschenverein Anhausen zurzeit und zählt sich damit zu einem der mitgliederstärksten Vereine im Burschenbund Neuwied. Früher gehörten sogar mal über 30 junge Männer zu dem „Club“ in Anhausen. Das ist eine Entwicklung, die in allen Burschenvereinen im Kreis Neuwied zu beobachten ist. Neue Mitglieder werden in allen Orten immer gesucht und gerne aufgenommen. „Momentan, für die aktuellen Verhältnisse, ist die Mitgliederzahl bei uns recht stabil“, sagt das Anhausener Vereinsmitglied Jonas Frommann. Ob dieses Jahr wieder die legendären Highland-Games auf einer Wiese am Ortsrand durchgeführt werden, steht noch nicht fest.

Glückwünsche überbrachten Vertreter aller Burschenvereine im Kreis Neuwied.


Festumzug am Sonntag


Zum Festumzug am Sonntag durch Anhausen fanden sich die Vereine im Burschenbund vollzählig ein. Immerhin ging es ja auch um verschiedene Preise, die man als teilnehmende Zuggrupe gewinnen konnte. Danach wurde wieder im Dorfgemeinschaftshaus gefeiert. Im Zug gingen die Musikkapellen bzw. Spielmannszüge aus Leutesdorf und Heimbach-Weis mit. Außerdem beteiligten sich die ehemaligen Burschen aus Meinborn und Anhausen an dem Umzug. Außerdem war noch eine Kirmesgesellschaft dabei, die aus Thalhausen. Traditionell gehen die Anhausener Burschen zu Fuß, gefolgt von den Maimädchen aus dem Ort. Deren Gruppe ist zwölf ansehnliche junge Damen groß. Die Aktivitäten der Maimädchen sind vielfältig: „Wir fahren mit auf die Burschenfeste, wir haben meistens eine Maiwanderung, die wir mit den Jungs vom Burschenverein machen. Im Burschenverein gibt es deutlich langjährigere Mitgliedschaften. An der Spitze steht Bruno Bamberger, der seit 55 Jahren Mitglied im Burschenverein Anhausen ist.


Geld für die Vereinskasse


Vorsitzender des Burschenvereins Anhausen ist Sebastian Barz. Er begrüßte die Gäste in der geschmückten Festhalle und nahm die Glückwünsche und Geschenke der anderen Vereinsvertreter sowie von Ortsbürgermeisterin Heidelore Momm und VG-Bürgermeister Hans-Werner Breithausen entgegen. Heidelore Momm sagte in ihrer Ansprache, sie könne sich noch gut an die Feier zum hundertjährigen Bestehen erinnern. Das sei groß gefeiert worden und sie selbst habe daran als Maimädchen teilgenommen. Das sei damals so eine Art „Heiratsmarkt“ gewesen. Eine Bemerkung, die bei den Anwesenden im Saal Heiterkeit und viele Erinnerungen auslöste. Dies, sagte die Ortsbürgermeisterin allerdings noch, sei ihr letztes Burschenfest in dieser Funktion, denn ihre Amtszeit ende in zwei Jahren. Heidelore Momm schenkte dem Burschenverein Geld für die Vereinskasse. Auch Bürgermeister Breithausen überreichte einen Umschlag. Er war mit dem Landratskandidaten Michael Mahlert und dem Bundestagskandidaten Martin Diedenhofen nach Anhausen gekommen. Er sei selbst auch schon mal Vorsitzender eines Burschenvereins gewesen, sagte Breithausen. Das seien „sehr bewegte Jahre“ gewesen. In diesen Vereinen würden Kameradschaft, Freundschaft und Hilfsbereitschaft gepflegt. Mit den Highland-Games hätten die Burschen in Anhausen erfolgreich neue Wege beschritten und ein tolles Event geschaffen.

Burschenbund-Vorsitzender Julian Breithausen bilanzierte, dass momentan 16 Vereine mit 224 Burschen im Bund des Kreises Neuwied Mitglied seien. In diesem Jahr würden vier Feste gefeiert, das sei ein Rekord. Dazu gehörten neben Anhausen noch Oberhonnefeld(55 Jahre), Rengsdorf (85 Jahre) und Wollendorf (210 Jahre). Breithausen lobte auch, dass Anhausen der Verein gewesen sei, der sich bereit erklärt hatte, die Feier zum 60-jährigen Bestehen des Burschenbunds Neuwied auszurichten.


Ein unterhaltsames Programm


Mit zwei Sketchen erheiterten die Burschen ihre Gäste beim Festkommers. Zuerst war es das „sprechende Wochenende“, danach eine Persiflage auf das Seniorenprojekt in Anhausen. Die Burschen, als senile Greisinnen und Greise verkleidet, befolgten brav die Anweisungen ihrer Heimleiterin für die morgendliche Körperhygiene. Am Samstagabend wurde zur Musik der Live-Band „Eight Balls“ getanzt, am Sonntag nach dem Gottesdienst und dem Frühschoppen ging der Umzug durch den Ort. Mit einer anschließenden Party zu DJ-Musik klang das dreitägige Fest aus.

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Melanie D.:
Sehr lustig ;-)...

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Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
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