Fördermittel für den Köllenhof

Anwohner stellen Fragen zu Möglichkeiten des Sanierungskonzeptes

Pläne nehmen langsam Gestalt an

22.03.2017 - 10:37

Wachtberg-Ließem. Zum vierten Mal traf man sich am 16. März 2017 in Sachen Klimaquartier Köllenhof, dieses Mal im historischen Köllenhof. Bürgermeisterin Renate Offergeld hatte es sich trotz Termindichte an diesem Abend nicht nehmen lassen, die rund fünfzig interessierten Besucher persönlich zu begrüßen und allen gemeinsam einen interessanten Abend mit einem für alle Seiten fruchtreichen Austausch zu wünschen. Der Beigeordnete Jörg Ostermann berichtete, dass die Fördermittel, um das Sanierungskonzept durchzuführen, freigegeben seien, und auch die Gemeinde Eigenmittel beisteuern werde. Er verlieh seiner Freude Ausdruck, dass es endlich losgehen könne und das Konzept mehr Gestalt annähme.

Thema dieses Abends war das Konzept zur energetischen Sanierung der Gebäude im Quartier. Erklärtes Ziel der engagierten Gemeinde ist es, die Gemeindeentwicklung in den verschiedenen Orten Wachtbergs voranzutreiben. Die geologischen, energetischen und klimatischen Entwicklungen stehen dabei im Fokus. Den stark im Wandel befindlichen Anforderungen soll Rechnung getragen werden, indem CO2-Einsparpotenziale aufgezeigt und Konzepte zu deren Umsetzung gefunden werden. Man wünscht sich eine klimagerechte Sanierung des besagten Wohngebietes, die den heutigen Anforderungen der Energiewende und des Klimawandels entspricht. Mit dem Sanierungsmanagement beauftragt sind die Architektinnen Katharina Chatterjee und Severine Nicolaus vom Architekturbüro NC-Architekten. Sie werden es auch sein, die in den nächsten Tagen und Wochen bei Begehungen des Quartiers anwesend sein werden und individuell für das Quartier geeignete Modernisierungsmaßnahmen finden werden.

Sie verstehen sich als Bindeglied zwischen der Gemeinde und dem Quartier, erklärte Katharina Chatterjee. Geplant seien durch ihre Tätigkeit die energetische Baubegleitung bei entsprechenden Maßnahmen und die Erstellung eines passenden Handwerkerpools. Hierzu regte sie an, dass Bewohner des Quartiers gerne ihre Erfahrungen mit guten Handwerkern teilen mögen, denn es sei Sinn der Sache, dass die Arbeiten unter Beteiligung und zur Zufriedenheit der Bürger ausgeführt würden. Des weiteren sei es ihre Aufgabe, Informationen zu Möglichkeiten der CO2–Einsparung an die Bewohner weiterzugeben und eine passende Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Um ihre Aufgaben möglichst optimal erfüllen zu können, benötigen sie auch Feedback aus der Bevölkerung des Quartiers. Deshalb lag auf einem Infotisch ein Fragebogen für die Anwesenden aus, in welchem das Interesse an verschiedenen Veranstaltungen abgefragt wurde. Dieser Fragebogen würde in den nächsten Tagen auch in den Briefkästen aller Haushalte im Köllenhof zu finden sein, kündigte Frau Chatterjee an. So soll gewährleistet werden, dass sich jeder engagieren könne, auch wenn dem einen oder anderen der Besuch des heutigen Infoabends nicht möglich gewesen sei. Das Angebot reichte von messeähnlichen Veranstaltungen zum Thema Elektromobilität mit der Demonstration und Testmöglichkeit verschiedener elektrisch betriebener Fahrzeuge, über gemeinsame Ortsbegehungen mit interessierten Anwohnern, über individuelle Hausbegehungen bis hin zu regelmäßigen Treffen, die als Forum für Fragen der Anwohner und Austausch untereinander dienen können. Auch nach dem Bedarf an Information in Form von Vorträgen wurde gefragt. Hier waren verschiedene Vorträge im Angebot, zum Beispiel zur Energieeinsparung durch Nutzerverhalten, zu Dachkonstruktionen, zu typischen energetischen Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden und Heizung, ein Vortrag zu einer Förderbibel, zu erneuerbaren Energien sowie einer Veranstaltung, die sich mit den Themen Wasser, Lüftung und Barrierefreiheit im Bad beschäftigt. Hinsichtlich der Begehung betonte Frau Chatterjee nochmals den Wunsch nach Initiative vonseiten der Bewohner: „Wenn Sie uns sehen, Sie können uns ansprechen, jederzeit.“ Unabhängig davon seien sie bis Ende April jeden Mittwoch von 17 bis 18:30 Uhr in der Bibliothek erreichbar. Von Mai an sei man – abhängig vom Bedarf – voraussichtlich jeden ersten Mittwoch im Monat dort, um Bürgerfragen zu beantworten und um zu beraten. Die Architektin sowie Jörg Ostermann machten sich für das Prinzip des Modellhauses stark. Gesucht würden je ein Mehrfamilienhaus und ein Einfamilienhaus, anhand derer man eine Beispielsanierung erarbeiten könne. So wäre das Ergebnis im Gegensatz zu einer am Schreibtisch entstandenen Beispielsanierung realitätsnäher. Beide appellierten deshalb an die Anwesenden, sich Gedanken zu einem ihrer Meinung nach passenden Objekt für diesen Zweck zu machen. Im Anschluss nahmen sich die Architektinnen Zeit für eine Menge Fragen der Quartierbewohner. So wollte man wissen, ob das Angebot ausschließlich für den Köllenhof oder für alle im Quartier gälte, ab welchem Gebäudealter die Häuser für eine Sanierung infrage kämen, ob es einen E-Mail–Versand der Informationen geben würde, ob es Untersuchungen zum Maß der Wertsteigerung der Gebäude nach erfolgten Maßnahmen gäbe, wie die gesuchten Musterhäuser beschaffen sein sollten, ob sich Änderungen im Bebauungsplan ergäben, und so weiter. Die Qualität und die Quantität der Fragen war ein klares Indiz dafür, dass die Bewohner des Quartiers sich zum großen Teil sehr viele Gedanken zu diesem Konzept gemacht hatten und auch schon die eine oder andere Anregung in petto hatten.

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