Verein zur Förderung der Filialkirche St. Paulus Moschheim e.V. hatte zum Vortrag von Prof. Dr. Günter Kruck eingeladen

„Auferstehung – Illusionoder Wirklichkeit?“

„Auferstehung – Illusion
oder Wirklichkeit?“

Prof. Dr. Günter Kruckbegeisterte das Publikum.Foto:privat

„Auferstehung – Illusion
oder Wirklichkeit?“

Moschheim. Die Sitzplätze wurden knapp! Mehr als 50 Teilnehmer/innen konnten zur Vortragsveranstaltung mit Herrn Prof. Dr. Günter Kruck begrüßt werden. Groß war das Interesse am Thema „Auferstehung“ und das Bedürfnis nach einem anregenden Austausch mit dem Dogmatikprofessor aus Mainz.

Dieser war der Einladung des Kirchenfördervereins gerne gefolgt und referierte ehrenamtlich.

In einem ersten Schritt belegte Herr Prof. Dr. Kruck die Auferstehungserfahrung der Jünger anhand von Textstellen in den Paulusbriefen und in den Evangelien. In den Bekenntnisformeln und den Ostererzählungen wird zum einen die Wahrhaftigkeit der Auferstehungserfahrung der Jünger deutlich, zum anderen erkennen wir die Widersprüchlichkeiten der Texte. DieWahrhaftigkeit und die Widersprüchlichkeit können zu Fehlinterpretationen der Auferstehung führen.

Auf diese ging Prof. Kruck in einem zweiten Schritt seiner Ausführungen genauer ein. Einerseits, so Kruck, sei die Auferstehung Jesu eben nicht als eine körperliche, materielle zu verstehen. Andererseits sei sie aber auch kein subjektives Hirngespinst, das sich nur in den Köpfen der Jünger abgespielt habe. Zwischen diesen zwei Extrempositionen gelte es eine dritte Position des Verstehens zu finden.

Wesentlich für das Verständnis der Auferstehung, so erläuterte Kruck in einem dritten Schritt, sei die personale Begegnung der Jünger mit Jesus. Diese, von außen kommende Erfahrung, habe die Jünger in ihrer Eindrücklichkeit zutiefst in ihrem Innersten berührt und zu einer radikalen Neubewertung und Veränderung ihres bisherigen Lebens geführt. Jesus war ihnen in seinen Worten, Gedanken und Handlungen wahrhaftig präsent und hat sie ergriffen.

Den Impuls zu einer anschließenden Diskussion gab Prof. Kruck mit zwei mittelalterlichen Darstellungen des auferstandenen Jesus. Hier wurde nochmals deutlich, dass die Auferstehung weit über eine sinnliche körperliche Wahrnehmung des Geschehens hinausgeht und nicht naturwissenschaftlich einzuordnen ist.

Die folgenden Redebeiträge und Fragen waren geprägt von dem Wunsch, diese Auferstehungserfahrung deutlicher beschreiben und verstehen zu können, wo sie ja eben nicht zu „be-greifen“ ist. Es war ein bereichernder, lebhafter Meinungsaustausch, der Lust machte auf eine baldige Wiederholung solch intensiver Glaubensgespräche.

Man könnte sich gut vorstellen, dass die ersten Christen in ähnlicher Weise zusammen saßen und versuchten, das Unfassbare der Auferstehung zu fassen. Ein schöner Gedanke am Ende eines inspirierenden Abends.

Ein Schlusspunkt war schwer zu setzen und so wurde der Vorschlag zu einer erneuten Einladung von Prof. Dr. Kruck mit spontanem Applaus der Zuhörer bedacht.

Verabschiedet wurde Herr Kruck mit einem kleinen Gastgeschenk und einem herzlichen Dank.