Stadt Meckenheim verleiht Ehrennadeln

Auszeichnung fürehrenamtliches Engagement

Auszeichnung für
ehrenamtliches Engagement

Auf Vorschlag des Bundesinnenministers zeichnete Bürgermeister Bert Spilles langjährige Wahlhelfer aus.StF

Auszeichnung für
ehrenamtliches Engagement

Die neuen Ehrennadelträger trugen sich in das Goldene Buch der Stadt Meckenheim ein: Bürgermeister Bert Spilles, Dr. Jörg Köpke, Elisabeth Manner und Ferdinand Flick.

Meckenheim. Über einen voll besetzten Sitzungssaal durfte sich Bürgermeister Bert Spilles am vergangenen Dienstag freuen. Nach Vorberatungen im Sport- und Kulturausschuss hatte der Stadtchef die angenehme Pflicht, verdiente Bürger der Stadt mit der Ehrennadel auszuzeichnen. So konnte Bert Spilles auch im Saal nicht nur Ehrenbürgerin Erika Meyer zu Drewer und zahlreiche Ratsmitglieder begrüßen, alles was Rang und Namen in der Apfelstadt hat, war erschienen. Dem Ausschuss waren 14 Vorschläge aus der Bürgerschaft gemacht worden, die es wohl alle verdient hätten, entsprechend geehrt zu werden, so war es tatsächlich eine Qual der Wahl. Folgerichtig war jedoch die Verleihung am 5. Dezember, haben doch die Vereinten Nationen diesen Tag zum Internationalen Tag des Ehrenamtes erklärt. In seiner Ansprache ging Bert Spilles dann auch auf die Bedeutung des Ehrenamtes ein und grenzte die Bezeichnungen Egoismus und Altruismus stark voneinander ab. Er betonte, dass man beim Ehrenamt zwar Freizeit und Besitz einbringt, dafür aber auch viel zurückbekommt, so gebe es einem ein schönes Gefühl, gebraucht zu sein. Der Kontakt zu Gleichgesinnten bereichert und wer sich engagiert ist nicht einsam. Darüber hinaus ist es viel befriedigender aktiv zu werden als ohnmächtig zu sein. Das Ehrenamt ist dabei die Grundvoraussetzung für eine solidarische Gesellschaft. Dies hat kein geringerer als der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau festgestellt als er in einer Rede bemerkte: „Wir brauchen in der Gesellschaft die Rückbesinnung auf Werte. Und das Ehrenamt kann ein Ausdruck der Freiheit des Einzelnen und seiner Verantwortung für unsere Gesellschaft sein.“ Auch aus diesem Grunde versteht die Stadt Meckenheim diesen Tag als einen Tag des Dankeschöns.

„Demokratie braucht

das Ehrenamt“

„Demokratie braucht das Ehrenamt“. Dieser lapidare Satz wird bei jeder Wahl deutlich, wenn zahlreiche Helfer im Wahllokal für einen reibungslosen Verlauf der Abstimmungen sorgen. Auf Initiative von Bundesinnenminister Thomas de Maiziére konnte Bert Spilles daher zunächst fünf Wahlhelfer ehren, welche ununterbrochen als Helfer an den fünf letzten bundesweiten Abstimmungen, also Bundestagswahl und Europawahl, teilgenommen haben. Mit einer Ehrennadel und einer Urkunde wurden Dr. Erich-Joachim Günter, Dieter Josuttis, Hans Mahlich, Josef Plawan und Manfred Völker geehrt.

Die erste Ehrennadel ging dann an Dr. Jörg Köpke, der aus Brandenburg stammt und durch seinen Job bei der Bundeswehr 14 Mal umziehen musste. Er fand jedoch in Meckenheim seine Bestimmung und engagiert sich im Arbeitskreis Stadtmuseum. Mit seinen Mitstreitern kämpfte er bei Verwaltung und Rat für Zustimmung und wurde im Jahre 2011 Vorsitzender des „Meckenheimer Stadtmuseums und Kulturforums e.V.“. Er sorgte dafür, dass das Herrenhaus der Burg Altendorf dem Verein als Heimatmuseum zur Verfügung gestellt wurde. Seit dem Jahre 2013 stellt der Verein im Herrenhaus die über 6000-Jahre alte Geschichte Meckenheims dar. Von der ersten Besiedlung in der Steinzeit über die Römer bis zur heutigen Stadt mit 26.500 Einwohnern. In seiner Replik dankte Dr. Jörg Köpke dem Stadtchef und attestierte diesem vom Beobachtungsposten zum Fan Nummer 1 des Heimatmuseums geworden zu sein. Der Dank gelte aber allen Mitarbeitern und Mitstreitern des Museumsvereins.

Die zweite Ehrennadel geht an Ferdinand Klick, in Meckenheim jedoch nur als Ferdi bekannt. Er ist seit 1961 Mitglied der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft, war 1977 Schützenkönig und seit 40 Jahren der Hallenwart der Schützenhalle. Die gute Stube der Stadt ist dabei sein zweites Zuhause geworden, und er sorgt dafür, dass diese bestens in Schuss gehalten wird, egal zu welchem Anlass. Seien es Betriebsfeiern, Karnevalsveranstaltungen, Vereinsfeiern, Konzerte, Ausstellungen, Ferdi Klick ist der gute Geist im Hintergrund. Von der Beratung bei der Abfassung der Mietverträge bis zur Aufsicht, das alles liegt bei ihm in besten Händen. Und auch bei Katastrophen ist er stets mit Rat und Tat dabei, so als im Jahre 2015 ein Wasserschaden das Parkett zerstörte oder im Jahre 2016 die Swist ein unwillkommener Besucher in der Halle war. Die Schützen gehören zu Meckenheim und Ferdi Klick gehört ebenfalls zur Stadt, seit 1954 ist er auch Mitglied der Prinzengarde und war Mitglied im Elferrat. In diesem Zusammenhang begrüßte Bert Spilles auch Diözesankönig Rainer Arenz und dessen Gattin, diese hohe Auszeichnung ist in etwa vergleichbar mit einem Olympiasieger, so der Stadtchef. Der Geehrte hatte teilweise fast Schwierigkeiten die Fassung zu wahren und bedankte sich sichtlich gerührt bei seiner Frau sowie den zahlreich erschienenen Schützenbrüdern. Sein klarer Appell: „Ehrenamt macht Spaß und bringt Freude.“ Auch hier durfte der Dank an das gesamte Team nicht fehlen.

Die dritte Ehrennadel ging an den Ortsverein Meckenheim der Landfrauen, vertreten durch die Vorsitzende Elisabeth Manner und Beisitzerin Irmgard Brauweiler. Bert Spilles betonte, dass die Landfrauen mehr seien als kochen, stricken und backen. So organisierten diese in diesem Jahr unter dem Motto „Landfrauen: Stimmgewaltig. Mitbestimmend.Mittendrin.“ Veranstaltungen mit den Bundestagskandidaten oder luden Gäste auf die landwirtschaftlichen Betriebe ein. Die Landfrauen bilden in der hiesigen durch den Obstbau geprägten Stadt im kulturellen und sozialen Bereich mit ihrem ehrenamtlichen Engagement ein wichtiges Element. Sie laden Kindertagesstätten, Schulen und Interessierte zu Betriebsbesichtigungen ein und vermitteln insbesondere Kindern ein Bild vom Wachsen und Reifen des Obstes und deren Verarbeitung. Bereits seit 1963 besteht der Ortsverband Meckenheim und arbeitet stets nach dem Motto „Ärmel hochkrempeln und anpacken.“

Elisabeth Manner dankte Bürgermeister Bert Spilles und betonte, dass dieser seit vielen Jahren Ehrenmitglied der Landfrauen sei, und damit auch dort als Quotenmann tätig.

Die musikalische Umrahmung des Festaktes, der mit einem kleinen Empfang schloss, oblag der Musikschule Voreifel mit ihrem Blockflötenensemble.