Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

BOOFE hilft allen betroffenenFamilien in der Region

BOOFE hilft allen betroffenen
Familien in der Region

Corinna Bell im Beratungsgespräch. Bunter Kreis Rheinland

Rhein-Sieg-Kreis. Vor kurzem fand international der Menschen gedacht, die mit einer Behinderung leben müssen. Der Bunte Kreis Rheinland möchte auf das schwierige Schicksal der Familien in der Region aufmerksam machen, in denen ein Kind mit Behinderung lebt. Boofen im ursprünglichen Sinn steht für das Übernachten in der Natur mit einem sicheren Dach über dem Kopf. Der Bunte Kreis Rheinland hat sich diesen Begriff geborgt für ein Konzept, das zumindest in Nordrhein-Westfalen einmalig ist. Mit seiner Beratungsstelle BOOFE möchte er Familien mit einem chronisch erkrankten, beeinträchtigten oder zu früh geborenen Kind ein schützendes Dach anbieten, wenn es Probleme oder Fragen gibt.

Corinna Bell leitet die neue Beratungsstelle. Sie berät Familien in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis über Möglichkeiten der staatlichen und regionalen Hilfeleistungen und unterstützt sie bei den oft sehr komplizierten Antragstellungen. Gibt es Fragen zur Wahl eines geeigneten Kindergartens oder treten Probleme bei der schulischen Integration auf, begleitet sie Familien und führt gegebenenfalls auch Gespräche mit den Pädagogen dieser Einrichtungen. Bei all dem schaut sie immer auf die gesamte Familie und auch darauf, wie Geschwisterkinder hier ihren Platz finden. Boofe steht für Beraten, Ordnen, Organisieren, Filtern und Evaluieren – also für eine verbindliche und nachhaltige soziale Hilfestellung.

Bernadeta Wilde-Kawa aus Bonn hat engen Kontakt zu Corinna Bell. Ihr 7-jähriger Sohn Kacper hat das Dravet-Sndrom, eine seltene und schwere, meist unheilbare Form von Epilepsie. Nach dem frühen Tod seines ebenfalls an Dravet erkrankten Zwillingsbruders zog die Familie von Polen nach Deutschland in der Hoffnung auf eine bessere medizinische Versorgung für ihren Sohn. Neben vielen anderen Dingen benötigte die Mutter eine Schulbegleitung für Kacper, der sich in seiner Entwicklung ungefähr auf dem Stand eines 2-jährigen Kindes befindet. „Wie in allen anderen Situationen gilt es auch hier, erst einmal das System „Familie“ kennen zu lernen, um die Ressourcen optimal nutzen zu können. Dann muss die Familie mit den verschiedenen Hilfeeinrichtungen vernetzt werden. Insbesondere das Thema Schulbegleitung ist im Augenblick sehr schwierig zu lösen, da es eine große Versorgungslücke in Bonn gibt,“ so Corinna Bell.

Weitere Informationen:

Die Beratung steht allen betroffenen Familien kostenlos zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.bunterkreis.de/boofe.html oder boofe@bunterkreis.de.