Zunftfest der Mayener Steinhauergesellen blickt zurück und nach vorn

Bauwerke aus „Mayener Stein“ sindZeugen erfolgreicher Steinhauer–Arbeit

Bauwerke aus „Mayener Stein“ sind
Zeugen erfolgreicher Steinhauer–Arbeit

Anerkennung für die Traditionspflege und aktuelles Engagement erhielten die Steinhauer durch Bürgermeister Rolf Schumacher (re.).press

Bauwerke aus „Mayener Stein“ sind
Zeugen erfolgreicher Steinhauer–Arbeit

„Zünftige“ Unterstützung für hilfsbedürftige Kinder in Mayen mit Steinhauer-Spendenscheck überreichte Vorsitzender Heinz Wagner (Mitte) mit BM Rolf Schumacher an die Mayener Suppenküche e.V. (v.l. in grün): Wolfgang Göttes, Franz Käs und Bernd Rech.

Bauwerke aus „Mayener Stein“ sind
Zeugen erfolgreicher Steinhauer–Arbeit

Eine dankende Urkunden-Auszeichnung für langjährige aktive Zunft-Treue erhielten (v. re. n. li.): Fred Theisen und Sigrid Keuser durch den Vorsitzenden der Steinhauer-Zunft Heinz Wagner.

Mayen. „Unsere Mayener Zünfte können auf eine bemerkenswerte Vergangenheit zurückblicken. Auch die Steinhauer-Gesellenzunft hat in Mayen eine lange Tradition, die mit der Jahreszahl 1891 in ihrem Vereinsnamen bestätigt wird“, bedankte sich Mayens Bürgermeister Rolf Schumacher anerkennend für die Einladung zum alljährlichen Zunftfest Mayener Steinhauer-Gesellschaft. „Durch den Reichtum an ´schwarzem Gold`, Basaltlava, hat eine ganze Region in den zurückliegenden Jahren ihr tägliches Brot bei körperlich schwerer und gefährlicher Arbeit verdient. Die vielen schönen Bauwerke aus Mayener Stein sind bleibende Zeugen der erfolgreichen Arbeit der Zunft der Mayener Steinhauergesellen. Man könnte es auch so formulieren: Willst Du um den Stein nicht weinen, dann baue nur mit Mayener Steinen“, so Schumacher.

Unterstützende Zunftgedanken

Gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden der Steinhauerzunft, Heinz Wagner, konnte der Bürgermeister zum Zunftfest auch weitere Vereinsvertreter begrüßen aus Hämmerzunft, Ackerzunft, Schützenbruderschaft, Matthiasbruderschaft und auch der „Mayener Suppenküche“, der eine besondere Unterstützung zuteil wurde. Die Mayener Steinhauer überreichten ihr einen Spendenscheck über 300 Euro mit dem Ziel, hilfsbedürftigen Kindern in Mayen kostenlos zu einer regelmäßig warmen Mittags-Mahlzeit zu verhelfen. „Diese direkte Hilfe vor Ort ist aller Unterstützung wert“, so die anerkennende Zustimmung des Steinhauervorsitzenden Heinz Wagner. Im Namen der Mayener „Suppenküchler“ bedankte sich Franz Käs für diese finanzielle Unterstützung. Er erläuterte die Zielsetzung und Umsetzung des Suppenküchen-Projektes: „Derzeit wird einmal wöchentlich das kostenlose Mittagessen ausgegeben an zehn bedürftige Kinder. Der Grundsatz ´Hilfe zur Selbsthilfe` bezieht demnächst auch Einkauf und Essenszubereitung, gemeinsam mit den Kindern mit ein.“ Lob und Dank richtete Käs an alle, die daran mitwirken, diese Hilfe möglich zu machen. Er dankte in diesem Sinne unter anderem den Mitgliedern des gemeinnützig anerkannten Vereins „Mayener Suppenküche e.V.“ und weiteren (finanziellen und essenzubereitenden) Unterstützern.

Beim Zunftfest galten auch diesmal wieder Steinhauerzunft-Mitgliedern eine besondere Ehrung: Für ihre langjährige Mitgliedschaft und Aktivitäten wurden diesmal Ferd Theisen und Sigrid Keuser mit einer Dankurkunde ausgezeichnet.

Vielfältiges Zunft-Programm – auch mit der Bimmelbahn

Als aktuelle Aktivitäten der Steinhauerzunft benannte Bürgermeister Rolf Schumacher dankend die Stichworte Stein- und Burgfest, Rheinland-Pfalz-Tag, 2016 auch das Stadtjubiläum, aber auch die Mithilfe beim Volkstrauertag-Gedenken. Der Bürgermeister brachte aber auch noch als Idee ins Gespräch, beispielsweise das Projekt „Mayen, Stadt der Bienen“ mit Pflanzungen und Steinarbeiten zu bereichern, und so für die Zunft effektiver zu werben – „soll aber nur ein unverbindlicher Vorschlag sein“, so Schumacher.

Heinz Wagner gab abschließend noch einen „Mitmach-Tipp“: Der Veranstaltungskalender der Steinhauer sieht aktuell ein außergewöhnliches Gemeinschaftserlebnis vor: Am 12. August um 11 Uhr am Neutor ist Treffpunkt zu einer Busfahrt nach Ahrweiler und anschließender Weiterfahrt zur „Straußenfarm“ nach Remagen. Dort ist eine 90-minütige Fahrt mit der Bimmelbahn eingeplant zur Besichtigung der Straußenfarm. Anmeldung ist noch möglich bis spätestens 8. Juli (beim Steinhauer-Sommertreff), vorher aber gern auch beim Vorstand. Bleibt zu hoffen, dass genügend Anmeldungen (mindestens 35) dieses erlebnisreiche Beisammensein ermöglichen. Diese Zuversicht und Beharrlichkeit im weiterhin gemeinsamen Wirken hat der Schriftsteller Karl-Julius Weber schon im 17. Jahrhundert empfohlen mit der Aussage. „Durch Ausharren ebnen wir Berge, setzen dem Meer Grenzen und machen aus Steinen wieder Städte, Paläste und Mauern“, so eine Botschaft, die man beim Zunftfest – neben anderen „zünftigen“ Gesprächen hören konnte.