Förderkreis der Abtei Sayn

Bei schönstem Wetter in die Wetterau

Bei schönstem Wetter in die Wetterau

Sayner Reisegruppe auf dem Domplatz in Wetzlar. Cäcilia Schabow

Bendorf-Sayn. In bester Stimmung fuhr, die Reisegruppe des Förderkreises der Abtei Sayn über die Höhen des Westerwaldes in Richtung Wetzlar. Dort warteten bereits eine Fremdenführerin und ihr Kollege. In zwei Gruppen aufgeteilt, wurde die Altstadt von Wetzlar und der Dom erkundet. Frühe Spuren des Ortes reichen ins 8. Jahrhundert zurück. Für die „Hohe Straße“, die von Frankfurt nach Köln und Antwerpen führte, baute man im 13. Jahrhundert bereits die noch heute erhaltene steinerne Lahnbrücke. Durch die damalige günstige Verkehrslage entwickelte sich die Stadt schnell zu einer wohlhabenden Reichsstadt mit Stadtmauer und großer Stiftskirche. Mit besonderem Stolz erzählten die Gästeführer Details über das Leben des jungen Johann Wolfgang Goethe, der als Praktikant mehrere Monate im Jahr 1772 am damaligen Reichskammergericht in der Stadt tätig war. In seinem berühmten Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ hat Goethe sein Leben und Lieben in der Wetzlarer Zeit schriftstellerisch umgesetzt.

Ein weiterer Schwerpunkt der Führung war der Wetzlarer Dom, ein unvollendet gebliebener Kirchenbau, an dem man sehr gut das wirtschaftliche Auf und Ab der Reichsstadt erkennt.

Um den alten romanischen Bau herum wurden der gotische Turm und das Westwerk gebaut, das aber aus Geldmangel nie fertiggestellt wurde. In der Reformationszeit trat die Bevölkerung zum evangelischen Glauben über, die Stiftsherren blieben katholisch. Seit dieser Zeit wird die Kirche von beiden Konfessionen genutzt - der ehemalige Stiftsherrenchor von den Katholiken und das Kirchenschiff für die protestantischen Gottesdienste.

Nach einem Gruppenfoto vor dem gusseisernen Brunnen auf dem Domplatz, der 1845 von der „königlichen Hütte zu Sayn“ geliefert wurde – dieser Brunnen ist ein „Zwilling“ des Sayner Brunnens an der ehemaligen Brexschule – konnte die Stadt auf eigene Faust erkundet werden. Hierzu luden auch verschiedene Restaurants, Cafés und Eisdielen ein. Am frühen Nachmittag führte die Reise zum nächsten Ziel, dem ehemaligen Zisterzienserkloster Arnsburg, einer Tochtergründung des Klosters Eberbach im Rheingau. Die einstige dreischiffige Klosterkirche, das Herzstück der Anlage, wird als Ruine erhalten und steht, wie die restlichen Gebäude, unter Denkmalschutz. Dormitorium (Schlafsaal), Refektorium und Kapitelsaal der Mönche sind wie weitere Klostergebäude gut erhalten und werden für Veranstaltungen und als Ausstellungsräume genutzt. Im Innenhof des ehemaligen Kreuzganges befindet sich eine Kriegsgräber-Gedenkstätte. Wie in Sayn kümmert sich auch in Arnsburg ein Förderverein seit über 50 Jahren um den Erhalt und die Pflege der gesamten historischen Anlage, die im Besitz der Grafen zu Solms-Laubach ist.

Mit dem Bus fuhr die Reisegruppe nach der ausgiebigen Besichtigung wieder durch den engen Torbogen der Klosterpforte – inklusive Beifall für den Busfahrer. Zum üblichen und bereits erwarteten Abschluss des Reisetages gab es auf der Heimreise noch einen Stop in einem gemütlichen Speiselokal in der Nähe von Limburg. Gesättigt und mit den Eindrücken eines schönen Reisetages mit warmem, trockenem, aber nicht zu heißem Wetter, trafen alle wie geplant wieder in Sayn am Schlossturm ein.

Nächste Tagestou

r nach Frankfurt

Die meisten Teilnehmer sind auch bei der nächsten Tagesfahrt des Förderkreises am Mittwoch, 13. September wieder dabei (Abfahrt 8 Uhr am Sayner Schloss). Neben einer Besichtigung des Kaiserdomes und des Kaisersaales sind eine geführte Bus-Stadtrundfahrt und nachmittags der Besuch des Palmengartens geplant.

Anmeldung und weitere Informationen bei Elisabeth Bleidt, Tel. (0 26 22) 59 88 und unter www.abtei-sayn.de/fahrten/2017/frankfurt-am-main.