Schule am Zehnthof in Odendorf feiert Schulfest

„Bei uns ist immer etwas los“

„Bei uns ist immer etwas los“

Die Cheerleader sorgten für einen schwungvollen Start ins Fest. privat

„Bei uns ist immer etwas los“

Teppichfliesen statt Seifenblasen: Wegen des Wetters mussten die Spiele in die Innenräume der Schule verlegt werden. Dem Spaß tat dies keinen Abbruch.

Odendorf. Bunt, fröhlich, gutgelaunt, so muss ein Schulfest sein. Und so war es dann auch: Nach einer kurzen Eröffnungsrede des Schulleiters Christian Kaiser und der Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner gab es einen glanzvollen Auftritt der „Cheerleader aus der OGS“, die, als Sträflinge bzw. Pink Panther verkleidet, akrobatische Tänze inszenierten.

Kaum war der letzte Applaus verklungen, liefen die Kinder los: Von der Kegelbahn über Sackhüpfen bis hin zum Geschicklichkeitsparcours – die Kinder konnten sich an zahlreichen Stationen erproben und miteinander messen. „Schnell, ich möchte meine Spielkarte noch vollbekommen!“, so klang es häufig durch die Schule, und die Kinder liefen begeistert von Raum zu Raum, um wirklich alles zu erleben, was die Lehrerinnen und Mitarbeiterinnen der Offenen Ganztagsschule sich für sie ausgedacht hatten: Andächtige Stille gab es beim „Heißen Draht“, Anfeuerungsrufe beim Dosenwerfen und beim Becherstapeln, Gelächter beim Dreibeinlauf, Nervenkitzel beim Barfußpfad mit verbundenen Augen. Selbst das schlechte Wetter, aufgrund dessen alle Spielstationen nach drinnen verlegt werden mussten, tat der guten Laune keinen Abbruch. Und das, obwohl die heiß ersehnten „Riesenseifenblasen“ durch ein lustiges Teppichfliesenwettrennen ersetzt werden mussten: Seifenblasen auf den Mathebüchern im Klassenraum wären dann doch keine so gute Idee gewesen, das leuchtete schnell ein.

An Kinder in Not gedacht

Ganz klar, der Spaß stand im Vordergrund, doch auch an den guten Zweck wurde gedacht: „Nicht überall geht es Kindern so gut, wie in Deutschland. In Südafrika können auch heute noch über 700.000 Kinder aufgrund von finanzieller Not die Schule nicht besuchen. Vor allem in den Townships ist dieses Problem sehr groß. Doch es gibt auch Hoffnung: Eine Lehrerin unserer Schule hat dort ein Kinderheim besucht, in dem zwei Frauen, Ella und Penny, dafür sorgen, dass die größte Not im Township gelindert wird und Kinder ein neues, liebevolles Zuhause bekommen und die Schule besuchen können. Das wollen wir unterstützen, und so geht ein Teil des Erlöses unseres Schulfests an das ‚Lukhanyiso Safehouse‘ in Knysna, Südafrika“ so Schulleiter Christian Kaiser.

Kuchen futtern und damit Gutes tun, das ließ sich niemand zweimal sagen, und so saßen bald schon alle Eltern und viele Kinder bei Waffeln, Kaffee und Kuchen in guter Stimmung beisammen. Die Cafeteria und die zahlreichen Kuchenspenden kamen durch das Engagement der Eltern der Schule zustande. „Unsere Schule kann auf viele Menschen zurückgreifen, die uns unterstützen – sei es durch Kuchenspenden, Begleitung von Schulprojekten, Organisation dieses Schulfestes oder auch durch finanzielle Unterstützung“, freute sich Kaiser.

Dieser Geist zeigte sich auch am Ende des Festes: Ganz selbstverständlich packten alle mit an, in einer guten halben Stunde wurde aus dem Festsaal wieder eine Aula, aus der Cafeteria wieder die „gelbe Klasse“ und aus den jahrmarktähnlichen Spielstationen „normale“ Klassenräume. Am Montag kann dann der Unterricht unverändert weitergehen. Unverändert? Nein! Gestärkt durch ein tolles Gemeinschaftserlebnis haben jetzt alle – Lehrer, Kinder, Eltern – einen ganz neuen Blick auf die Schule und starten mit viel Kraft und guter Laune in die Zeit bis zu den Sommerferien.