Ministerin Anne Spiegel besuchte den Internationalen Christlichen Friedensdienst Eirene in Neuwied

„Bewusst für den Frieden“

„Bewusst für den Frieden“

Geschäftsführerin Anthea Bethge begrüßte die Ministerin bei Eirene in Neuwied. -STUKO-

„Bewusst für den Frieden“

„Bewusst für den Frieden“

„Bewusst für den Frieden“

„Bewusst für den Frieden“

Neuwied. Hohen Besuch aus Mainz gab es in der vergangenen Woche bei Eirene in Neuwied. Anne Spiegel, rheinland-pfälzische Ministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz, besuchte den Internationalen Christlichen Friedensdienst e.V. und kam hier ins Gespräch mit von ihrer Friedensarbeit zurückgekehrten Freiwilligen. Zunächst wurde die Politikerin von Geschäftsführerin Dr. Anthea Bethge und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern empfangen und ihr der ökumenische Friedens- und Entwicklungsdienst vorgestellt.

Seit 60 Jahren aktiv

1957 in Chicago gegründet, engagieren sich Eirene-Fachkräfte und Freiwillige seit nunmehr 60 Jahren gemeinsam mit Partnerorganisationen in Lateinamerika, Afrika, Nordamerika und Europa, in insgesamt 19 Ländern, für eine Kultur der Gewaltfreiheit, für soziale Gerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung. Vor 60 Jahren gründete sich Eirene, um christlich-pazifistisch motivierten jungen Männern einen Friedensdienst zu ermöglichen. Die ersten beiden Freiwilligen kamen aus Frankreich und den Niederlanden und arbeiteten in Flüchtlingslagern in Marokko. Ihr Dienst war ein Zeichen gegen den Krieg der Kolonialmacht Frankreich in Algerien.

100 Freiwillige

weltweit im Einsatz

Aktuell leisten rund 100 Freiwillige und 30 Fachkräfte einen Friedensdienst mit Eirene. Es sind Junge und Ältere, Männer und Frauen, Christinnen und Christen genauso wie Muslime, Farbige und Weiße. Sie eint die Motivation für gewaltfreies Handeln. Weltweit setzen sie Zeichen gegen jede Form von globalem sozialem Machtmissbrauch, gegen Diskriminierung und Gewalt. Mit vier Freiwilligen im Alter von 20 bis 28 Jahren konnte sich Ministerin Spiegel bei ihrem Besuch austauschen. Nach einer Vorstellrunde über sich privat und über die absolvierten Dienste in Marokko und Nicaragua sowie als Ugander in Neuwied.

Anliegen von Frauen

und Straßenkindern

Antonia Vangelista arbeitete so in Marokko bei der Partnerorganisation Association Anaout, die sich unter anderem für die Alphabetisierung von Frauen einsetzt. Anna Matschasek arbeitete mir Straßenkindern in Nicaragua bei der Partnerorganisation Club Infantil in Jontega. Corah Hodrus war ebenso in Nicaragua und hat ihren Freiwilligendienst bei der Partnerorganisation Los Pipitos geleistet. Die gelernte Physiotherapeutin hat dort mit behinderten Kindern gearbeitet. Boaz Murema hingegen ist internationaler Freiwilliger aus Uganda und leistet seinen Freiwilligendienst in Neuwied. Unter anderem unterrichtet er am Wilhelm-Remy-Gymnasium in Bendorf, einer Schule mit Kompetenzbereich Inklusion. Sie alle gaben einen Einblick in ihre Erlebnisse, in die Begegnungen mit den Menschen und in ihre Arbeitsfelder. Damit stießen sie bei Anne Spiegel auf großes Interesse, denn die Ministerin fand die Berichte nicht nur sehr „spannend“, sondern konnte auch selbst von Auslandserfahrungen und –einsätzen berichten, die sie absolvierte. Ergänzt wurde die Gesprächsrunde von Mirko Steffen, Eirene-Länderreferent für das Freiwilligenprogramm zwischen Deutschland und Lateinamerika, der die drei jungen Damen in ihrer Vorbereitungszeit und als Ansprechpartner während des Dienstes begleitete beziehungsweise mit ihnen in Kontakt stand.

„Über den

Tellerrand schauen“

„Es ist wichtig über den Tellerrand zu schauen und auch selbst aktiv zu werden und sich dabei bewusst für den Frieden einzusetzen“, so Spiegel. Rund 80 deutsche Freiwillige sind es pro Jahr, darunter durchaus auch ältere Menschen, die in der Friedensarbeit eine Neuorientierung suchen und finden. Oder sich nach einer neuen Aufgaben sehnen, wenn die Kinder aus dem Haus sind und mehr Zeit zur Verfügung steht. „Wir sprechen alle Altersgruppen an“, so Anthea Bethge. Daneben gibt es vielseitige Möglichkeiten der Unterstützung. Ausführlich informieren kann man sich unter www.eirene.org.

Neue Stelle gegen Rassismus

Am Ende des Treffens gab es dann noch einen besonderen Hinweis, welcher von der Bündnis 90/Die Grünen-Politikerin besonders aufgegriffen wurde. So gibt es bei Eirene nun eine neue interne Stelle für Antidiskriminierungserfahrungen zum gegenseitigen Austausch und gegen verdeckten beziehungsweise offenen Rassismus. Für diese Neugründung fand die Ministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz viele lobende Worte für das hier vorgefundene vielfältige Engagement. „Frieden von Neuwied aus in die ganze Welt“ lautete das gemeinsame Fazit am Ende des Gespräches.