Ransbach-Baumbach. Ein Biergarten mitten auf dem Kirmesplatz. Ein Zelt sucht man vergeblich. Dabei weiß jeder, dass am letzten Wochenende Kirmes in Baumbach war. Aber wo war das Zelt? Das gab es in diesem Jahr nicht, denn der neue Veranstalter Meyer aus Neuwied hat sich ein neues Konzept für die erfolgreiche Kirmes im Kannenbäckerland ausgedacht. Und die Resonanz war besser als vermutet. Das Konzept des Biergartens kam bei Besuchern und Kirmesgesellschaft gut an. Denn die war in diesem Jahr auch neu. Die Boomer Kabbesköpp, wie sich die Truppe Jugendlicher liebevoll nennt, regierten in diesem Jahr auf dem Kirmesplatz und verbreiteten in ihren pinkfarbenen Pullis mächtig Stimmung. Damit lösten sie die Tronsfunzelcher der letzten beiden Jahre ab.

An Programm stand die Kirmes ihren Vorgängern in nichts nach. Freitags sorgten „Ohne Filter“ für die passenden Klänge zur Kirmesanstimmung. Die Stimmung war ausgelassen und die Besucher feierten bis in die frühen Morgenstunden.

Mit dem „Spiel ohne Grenzen“ startete der Kirmessamstag ganz traditionell. Sämtliche Baumbacher Kirmesjahrgänge traten in unterschiedlichen Disziplinen gegeneinander an. Nach dem Festgottesdienst wurde die Kirmes mit Bürgermeister Michael Merz beim Fassanstich eröffnet. Freibier lockte wieder einige Menschen auf den Kirmesplatz. Zu den Klängen von „Only2“ feierte die Menge noch bis spät in die Nacht.

Um wenigstens etwas Schlaf zu erhalten, begann der Sonntag mit einem Spätschoppen am Nachmittag. Im Anschluss durften sämtliche Kirmesjahrgänge ihre Kreativität unter Beweis stellen und vorführen, welch schicken Wagen sie für den Kirmeszug gebaut haben. Die meisten setzten eher auf einheitliche Kleidung oder gar Kostüme. Einen richtigen Wagen hatte nur der aktuelle Jahrgang. Ein Hauch von Karneval zog durch die Straßen Baumbachs. Stets begleitet vom Musikverein Ransbach-Baumbach marschierten die Kirmesnarren vom alten Sportplatz bis zum Kirmesplatz und präsentierten sich dort noch einmal stolz. Mit kreativen Mottos wie „die letzten 90er, jetzt kommen nur noch 00“ wurde im Zelt noch lange mit dem Musikverein weitergefeiert.

Auch den Frühschoppen am Montagmorgen begleitete der Musikverein mit traditionellen Stücken. Bei der großen Tombola konnte man sein Glück auf die Probe stellen und den einen oder anderen Preis mit nach Hause nehmen. Organisiert wurde das ganze durch die Boomer Kabbesköpp.

Wenn in Baumbach Kirmes gefeiert wird, dann richtig. Und dazu gehört auch ein würdiger Abschluss. Die Kirmesübergabe ist dafür perfekt. Der neue Jahrgang muss sich vielen unangenehmen und lustigen Aufgaben stellen, um vom amtierenden Jahrgang die Kirmes zu übernehmen. Ist das geschafft, wird die Kirmes mit Kreuz am Kirmesbaum beerdigt und ist offiziell beendet.

In diesem Jahr stellte sich wieder ein neuer Jahrgang den harten Aufgaben der amtierenden Jugendlichen. Die Zukunft der Boomer Kirmes ist also gerettet. Dass dieser größtenteils aus Ransbachern besteht, sollte zu heutigen Zeiten kein Thema mehr sein, wird von älteren Jahrgängen aber immer noch heftig diskutiert. Aber nach den Tronsfunzelchern, bei denen Ransbach ebenfalls die Mehrheit ausmacht, hat man sich an diese Umstände gewöhnt.

Neben dem Programm der Kirmesjugend fand man auch auf dem Kirmesplatz einige Buden und Fahrgeschäfte, die für die kleineren Generationen sehr attraktiv waren. Auch diese wurden zum ersten Mal aufgepeppt und die Kirmes wurde noch attraktiver, als in den Jahren zuvor.

Nun ist abzuwarten durch welches Symbol das momentane Kirmessymbol am Kirmesbaum abgelöst wird und mit welchen kreativen Ideen der neue Jahrgang im nächsten Jahr beeindrucken wird.