Beeindruckende Einweihungsfeier des stationären Hospiz St. Thomas in Dernbach

„Das Leben bejahen bis zum Schluss“

26.06.2017 - 11:36

Dernbach. Was im März 2014 mit der Auftaktveranstaltung zum Bau eines stationären Hospizes im Westerwald begann, wurde mit der Einweihung am 24. Juni 2017 fortgesetzt und wird mit der Eröffnung im Sommer 2017 enden. In der Kapelle des ehemaligen Herz-Jesu-Heims in Dernbach versammelten sich zur Eucharistie-Feier viele Menschen, die mittelbar oder unmittelbar mit der Verwirklichung der Vision von einem Hospiz für den Westerwald verbunden sind. Bürgerinnen und Bürger, die mit ihren großzügigen Spenden den Bau der Einrichtung überhaupt erst ermöglichten, die Vertreter der ViaSalus GmbH und der Katharina Kasper HOSPIZ GmbH, sowie Vertreter aus Wirtschaft und Politik. Der Gottesdienst begann mit einer kurzen Einführung von Sr. Simone Weber, der Provinzoberin der Armen Dienstmägde Jesu Christi. Sie erwähnte die kaum für möglich gehaltene Bauzeit von Beginn der Planung bis zur Einweihung des Hospizes. Der Spatenstich erfolgte am 25. Mai 2016, das Richtfest fand am 10. März 2017 statt und nun am 24. Juni 2017 bereits die Einweihung. Weihbischof Dr. Thomas Löhr nahm die liturgische Eröffnung des Eucharistie-Gottesdienstes als Hauptzelebrant vor, er wurde unterstützt von den Konzelebranten Pfarrer Karbach und Pater Büscher SAC. Dekan Wolfgang Weik von der ev. Kirche betonte mit seinen Worten ebenfalls die Notwendigkeit des Hospizes und lobte den Einsatz aller Beteiligten. Den Worten schloss sich der Gottesdienst an, der trotz des ernsten Hintergrundes von einer beinahe fröhlichen Leichtigkeit getragen war. Diesen Eindruck vermittelte Weihbischof Dr. Löhr in seiner Predigt, welche er unter dem folgenden Leitgedanken stellte: „Das Hospiz ist kein Haus für Sterbende, es ist ein Haus für Lebende.“ Abwechselnde Gebete und gemeinsame Gesänge, unterstützt von der Organistin, Frau Hildegard Schaefer-Breit, schufen in der Kapelle eine feierlich-festliche, aber dennoch entspannte Stimmung. Die Freude über das Gelingen des fast für unmöglich gehaltenen Vorhabens war zu greifen. Mit dem Te Deum beendete Weihbischof Dr. Löhr den liturgischen Teil des Gottesdienstes. Zunächst begrüßte die Geschäftsführerin der Katharina Kasper HOSPIZ GmbH, Frau Elisabeth Disteldorf, die Besucher des Fest-Gottesdienstes. Sie erläuterte das Motto des stationären Hospizes für den Westerwald: „Das Leben bejahen bis zum Schluss“, und die Bedeutung des Wortes HOSPIZ. Die meisten Menschen möchten in vertrauter Umgebung, in der Nähe vertrauter Menschen zuhause sterben. Dieser Wunsch kann aus verschiedenen Gründen nicht jedem erfüllt werden. Deshalb bietet das Hospiz St. Thomas die Gelegenheit, dass Sterbende auf ihrem letzten Weg, neben der Betreuung durch haupt- und ehrenamtliche Betreuer und Pfleger, jederzeit von ihren engsten Angehörigen besucht werden können.


Hohe Spendenbereitschaft für das Hospiz


Frau Disteldorf zeigte sich nochmals tief beeindruckt von der Spendenbereitschaft der Westerwälder Bürgerinnen und Bürger. Quer durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten wären Spenden auf den Spendenkonten eingegangen. Die Baukosten des stationären Hospiz St. Thomas sind mit 2,4 Mio. Euro veranschlagt, der aktuelle Kontostand beträgt genau 2.090.089 Euro. Darin enthalten sind 500.000 Euro, die von der Deutschen Fernsehlotterie zur Verfügung gestellt wurden. Frau Disteldorf zeigte sich optimistisch, dass die Deckungslücke i.H. von ca. 300.000 Euro in Kürze geschlossen werden kann. Sie dankte allen Unterstützern der Vision des Hospizes St. Thomas aus Politik und Wirtschaft, den Handwerkern und Planern, den Kommunalpolitikern der umliegenden Verbands- und Ortsgemeinden, ohne die das angestrebte Objekt sich hätte nicht realisieren lassen können. Landrat Achim Schwickert hob in seiner Ansprache die relativ kurze Bauzeit des Hospizes hervor. Er betonte, dass dieses nur möglich gewesen sei, weil das Hospiz ganz ausschließlich von privater Hand, ohne öffentliche Beteiligung, also Bürokratie, errichtet worden sei. Herr Schwickert betonte, dass er von Anfang von der Notwendigkeit des Hospizes in Dernbach überzeugt gewesen sei und mit ganzer Kraft die Realisierung als Schirmherr im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützt habe. Sein Kernsatz lautete: „Ein Projekt von allen für alle“. Herr Heinz-Peter Rüffin, der Vorsitzende des Hospizvereins Westerwald, begann seine Rede mit den Worten: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Sodann schilderte er ebenfalls in wenigen Worten den Gang der Entwicklungsphase vom Gründungsgedanken bis zur Vollendung des Hospizes. Er lobte die kaum für möglich gehaltene Spendenbereitschaft der Westerwälder Bürgerinnen und Bürger und die Unterstützung des Projektes durch Wirtschaft und Politik.


Altvertraute Umgebung im Hospiz kann geschaffen werden


Herr Rüffin betonte, dass sich jeder Gast im Hospiz sein Zimmer ganz individuell und persönlich nach seinen Wünschen und Vorstellungen einrichten könne, damit er sich eine altvertraute Umgebung schaffen könne. In Würde sterben, in gewohnter Umgebung, das sei der Leitsatz. Sein spezieller Dank galt der Fa. HUF, aber auch allen anderen Beteiligten, die mit hohem persönlichem Einsatz zur Verwirklichung des Hospizes beigetragen haben. Am Ende seiner Ansprache überreichte Herr Rüffin symbolisch einen Spiegel, ein Maßband und eine kleine Spieluhr an Frau Astrid Eisenberg, die Krankenhausoberin im Herz-Jesu-Krankenhaus in Dernbach, als Dank und Anerkennung. Herr Rüffin erläuterte die Bedeutung der jeweiligen Gegenstände. Herr Georg Huf, Geschäftsführender Gesellschafter der HUF HAUS GmbH &Co. KG erwähnte in seiner Ansprache das glückliche Zusammenwirken aller Beteiligten, die enorme Willenskraft, das fast Unvorstellbare zu erreichen. Bei der Planung sei besonderer Wert auf die Gestaltung der Patientenzimmer gelegt worden. Helle, lichtdurchflutete Räume sollen eine friedvolle, freundliche Atmosphäre schaffen, durch die großen Glasflächen ist die Natur allgegenwärtig. Von den Zimmern aus ist jederzeit das Betreten des Gartens möglich. Die Architektur bietet aber auch denjenigen, die zur Ruhe kommen oder Einkehr halten möchten, mit dem Raum der Stille einen besonders gestalteten Rückzugsort. Herr Huf erwähnte, dass man sich entschieden habe, das gesamte Hospiz in Weiß zu gestalten, der ursprüngliche Gedanke, mit Schwarz als Kontrast zu arbeiten, sei verworfen worden. Anschließend zogen die Gäste des Gottesdienstes in einer Prozession zum Hospiz St. Thomas, wo Weihbischof Dr. Thomas Löhr die Einsegnung des Gebäudes vornahm und die Schlüsselübergabe an Frau Elisabeth Disteldorf erfolgte. Nach Ende des offiziellen Teiles der Einweihungsfeier wurden die Gäste in das Festzelt eingeladen, dort wurden ein kleiner Imbiss, Kaffee und Kuchen gereicht. Zur Unterhaltung der Gäste spielte die Burgkapelle Hartenfels einige abwechslungsreiche Stücke aus ihrem reichhaltigen Repertoire. Im Zelt hatte Frau Elisabeth Disteldorf die Gelegenheit, die extra für diesen Anlass gefertigte Festtorte anzuschneiden. Die in allen Belangen beeindruckende Einweihungsfeier des Hospiz St. Thomas war der angepasste Rahmen für ein Objekt, welches für viele Menschen im Westerwald von großer Bedeutung ist.

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