Mit 650.000 Euro und 1.000 Quadratmetern Schieferplatten wird das Neuwieder Gotteshaus dicht gemacht

Der Marktkirche aufs Dach gestiegen

Der Marktkirche aufs Dach gestiegen

Für das Jazz-Konzert werben Shama Abbas, Werner Zupp, Henning Peter, Peter Schwenkmezger und Dr Georg Jungbluth (v.l.)vom Unterstützerkreis.HEP

Der Marktkirche aufs Dach gestiegen

Der Marktkirche aufs Dach gestiegen

Der Marktkirche aufs Dach gestiegen

Der Marktkirche aufs Dach gestiegen

Neuwied. Der Neuwieder Marktkirche wird fast täglich aufs Dach gestiegen. Denn seit September sind Handwerker dabei das evangelische Gotteshaus dicht zu machen. „Anfang Mai sind Dacharbeiten und die Innensanierung fertig“, gab sich Pfarrer Werner Zupp bei einer Pressekonferenz zuversichtlich. Eigentlich sollte nur das Dach der Marktkirche mit rund 1.000 Quadratmetern Schieferplatten für 550.000 Euro erneuert und dicht gemacht werden, damit es nicht mehr rein regnet. Während den Arbeiten sahen dann die Bauleute, dass auch der Dachstuhl beschädigt war und saniert werden musste: „Durch den Sturm im November ist sogar ein Teil des Dachs eingebrochen. Weil aber alle Handwerker vor Ort waren, konnten sie die gebrochenen Sparren abstützen und einen richtigen Durchbruch verhindern. Da im Innern der Kirche Feuchtigkeitsschäden bereits an den Wänden sichtbar waren, rieten sowohl Holz- als auch Schieferexperten zu einer möglichst raschen Komplettsanierung des gesamten Dachs, um weitere gravierende Folgeschäden zu vermeiden“, sagte Werner Zupp.

„Es ist

schlimmer als befürchtet“

Schließlich sind große Teile der altdeutschen Schiefereindeckung mehr als 60 Jahre alt - und wurden wegen der begrenzten Mittel immer wieder nur teilsaniert und repariert. „Viele Schieferplatten waren gebrochen und lagen in der Rinne. Eindringendes Wasser hat Teile des Dachstuhls durch Fäulnis beschädigt“, erläuterte Baukirchmeister Henning Peter. „Es ist schlimmer als befürchtet“, informierte Architekt Peter Schwenkmezger, „denn es gibt viele Sandsteinschäden, die Natursteine müssen noch saniert werden. Das ist als separater Arbeitsprozess ausgeklammert, denn dann wird vielleicht in drei bis vier Jahren der Rahmen von 200.000 Euro gesprengt. Die Krone ist quer durchgerissen. Jetzt werden nur die Fugen dicht gemacht, damit nichts runterfällt.“ Die Grundsubstanz der Marktkirche ist etwa 130 Jahre alt, 1984 wurden lediglich Teile der Außenmauern saniert. Für die jetzigen Arbeiten müssen rund 650.000 Euro auf den Tisch gelegt werden. In einem komplizierten Verfahren gibt es Geld über den Denkmalschutz, von der Stadt Neuwied, dem Kirchenkreis und der Stiftung Kirchenbau der EKD. Rund 150.000 Euro sind durch Spenden aufzubringen, hier besteht derzeit eine Lücke von 60.000 Euro. So sind die Marktkirchengemeinde und Pfarrer Zupp froh um jeden finanziellen Beitrag.

Benefizkonzert

der Shama Abbas Band

Einer kommt durch das Benefizkonzert der neunköpfigen Lahnsteiner Shama Abbas Band am Freitag, 28. April, 19 Uhr in der Marktkirche. „Wir verzichten auf Gage, denn es ist ein Benefiz-Konzert“, betonte die in Pakistan geborene Jazz-Sängerin Shama Abbas und weiter: „Wir spielen dann 70 Minuten ohne Pause.“ Die neunköpfige Gruppe steht für Rhythm and Brass, eine Mischung aus rockendem Jazz und melodischem Swing, der dieser Band den einmaligen Charakter gibt. Die meisten Stücke werden neu arrangiert und geben oft Gehörtem ein ganz eigenes, neues Gewand. Das einmalige Zusammenspiel der erfahrenen Musiker erstaunt ebenso wie das hohe Niveau und die Qualität der Darbietungen. Tickets für diesen Musikgenuss gibt es im Café Auszeit, im Gemeindebüro und per Internet über www.marktkirche.de für 40 Euro. Dafür bekommt man nicht nur Musik, sondern auch Getränke und Speisen vom Partyservice Hillen sowie Martin Luthers Tischreden durch einen Schauspieler. Dies soll draußen neben der Kirche stattfinden, bei schlechtem Wetter jedoch im Café Auszeit.