Zum fünften Mal lud der Stammtisch „Mer looße et kraache“ zum Breitbacher Nikolausmarkt

Der Renesseplatz hatte sich in eingemütliches Weihnachtsdorf verwandelt

Der Renesseplatz hatte sich in ein
gemütliches Weihnachtsdorf verwandelt

Am späten Samstagnachmittag wurde der „richtige“ Weihnachtsmann von den jüngsten Marktbesuchern dicht umringt. Fotos: -DL-

Der Renesseplatz hatte sich in ein
gemütliches Weihnachtsdorf verwandelt

Mit dem Musical „Der zerstreute Weihnachtsmann“eröffneten Viertklässler der Rheinbreitbacher Grundschuleam frühen Samstagnachmittag den 5. Nikolausmarkt.

Der Renesseplatz hatte sich in ein
gemütliches Weihnachtsdorf verwandelt

Am späten Samstagnachmittag wurde der „richtige“ Weihnachtsmann von den jüngsten Marktbesuchern dicht umringt.

Rheinbreitbach. In ein großes Weihnachtsdorf hatte sich am Wochenende der Renesseplatz anlässlich des fünften Rheinbreitbacher Nikolausmarktes verwandelt. Wo sonst Autos parken, hatten die Organisatoren, der Stammtisch „Mer looße et kraache“ um Ulrich Cabione, in Kooperation mit der Ortsgemeinde vier breit-ausladende Schirme aufgestellt, unter denen die Besucher an zwölf Biergarnituren Platz nehmen konnten. Ausruhen konnten sie sich dort von ihrer Einkaufstour an den weit über 20 Ständen, die wie eine riesige Wagenburg im weiten Rund aufgebaut waren. Andere wiederum genossen dort in Ruhe kulinarische Köstlicheiten, die von der Burggardistinnen-Kartoffelsuppe mit Bockwurst über Rievkooche der Karnevalisten und echte „Thüringer vom Grill“ der Kraache-Looßer bis hin zu Kuchen, Plätzchen und Waffeln der beiden örtlichen Kindergärten reichten, während die Pfadfinder hinter dem Gesichts-Schminkstand an der historischen Lore Stockbrot über dem Lagerfeuer brutzelten. Über allem lag der verführerische Duft von frisch geschlagenen Tannenbäumen, der sich mit dem von Kinderpunsch und Glühwein mischte, letzterer mit oder ohne Schuss.

Grundschüler führten das

Stück „Der zerstreute

Weihnachtsmann“ auf

Schon lange vor der offiziellen Eröffnung um 14 Uhr waren Scharen von Besuchern durch die ansonsten stets verschlossene, nun aber weit geöffnete, doppelflügelige Toranlage der ehemaligen Unteren Burg auf den Platz gepilgert, konnte man doch nur durch den Torbogen oder vom Bürgersaal-Parkplatz vorbei an dem Bodendenkmal auf den Renesseplatz gelangen. Auf dem herrschte vor dem langen Stand des Stammtischs Aufregung. Die Viertklässsler der Gebrüder-Grimm-Grundschüler warteten ungeduldig auf ihren Auftritt, hatte sich doch mit ihrer Lehrerin Melanie Allekotte das Stück „Der zerstreute Weihnachtsmann“ von Kurt Hackenbruch einstudiert.

Vor allem der junge Laser, der sein Alter unter einem weißem Bart zu verbergen suchte, konnte sein Rentier kaum zähmen, das den Weihnachtsmann auf seinem Schlitten mit den „Rollbrettkufen“ direkt mitten ins Geschehen ziehen wollte.

Das aber bestimmen vorerst die verzweifelten Organisationswichtel, die sich fragen, wann der Weihnachtsmann denn endlich kommen würde. Um zu erfahren wo er sich herumtreibt, baten sie den guten, alten Mond um Rat, in dessen Rolle Batosz geschlüpft war. Von seiner erhöhten Position aus entdeckte er prompt den Rotrock in „Mexiko“. Das war das Stichwort für das Rentier loszutraben und schon wurde der Weihnachtsmann von Sombrero-tragenden Kindern mit „Feliz navidad“ begrüßt. Wer nun geglaubt hatte, die nächste Station sei Rheinbreitbach, wurde bitter enttäuscht. Ganz im Gegensatz zu den begeisterten Zuschauern, darunter neben etlichen Lehrerinnen auch die Rektorin Patricia Schon-Ohnesorge. Die freuten sich über seinen Besuch in den USA, für den die kleinen Sänger die Sombreros mit Cowboyhüten ersetzten und das Lied „ I hear them on the roof, the reindeer are coming“, schmetterten, dem sie das „Gatatumba“ der Spanier ebenso folgen ließen wie den „Petit Papa Noel“ der Franzosen, bevor sie als Briten allen „a merry Christmas wünschten und der Blockflötenchor aus den Niederlanden die „Jingle Bells“ erklingen ließen. Von dort hatte es der zerstreute Weihnachtsmann nicht mehr weit bis nach Breitbach, wollte jedoch das „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ nicht hören. „Überall immer dieselben Gedichte und Lieder. Das ist langweilig“, nörgelte er. Seine schlechte Laune war wie weggeblasen, als ihm die Rheinbreitbacher das Lied „Morgen Kinder wird’s was geben!“ als Hip-Hop präsentierten, was ihn nicht daran hinderte, mit seinem Geschenken erneut nach Mexiko aufzubrechen. Proteste, dass er dort doch schon gewesen sei, machte der Mond zunichte, da mexikanische Kinder ruhig zweimal beschenkt werden können, da europäische eh mit Geschenken bestens versorgt würden.

„Damit habt ihr uns perfekt eingestimmt, auf dem Nikolausmarkt einige beschaulichen Stunden zu verbringen“, dankte Bürgermeister Wolfgang Gisevius den kleinen Musical-Stars. Sein Dank galt aber natürlich auch den gelbbemützten Stammtisch-Schwestern und -Brüdern für ihr Engagement, die wie schon 2013 wieder die Organisation dieser vorweihnachtlichen Veranstaltung übernommen hatten.

An den Ständen

wurde einiges geboten

An den Ständen lockten mächtige Bergkristalle und Landschafts-Achate, Onyx und Bernstein sowie handgemachte Colliers neben dem „Schöne-Sachen-Laden“ voller Engelchen und Ballerinen, die nur darauf warteten, Weihnachtsbäume zu schmücken. Daneben mischte sich der Duft von Seifen mit dem von Bienenwachs-Kerzen in Tannen-, Kerzen- oder Kugelform, die der Imker neben Honig auch Lederbalsam im Angebot hatte. Zum Angebot zählten auch Adventskränze, die man unmittelbar vor dem ersten Advent noch erwerben konnte. Sieht man von den süßen Verlockungen ab, die auch am Stand KKV und KfD in Form von prall gefüllten Plätzchentüten zu finden waren, warteten die kleinen Marktbesucher schon ungeduldig auf den Nikolaus. Unbegreiflich, wie es dem heiligen Mann, in dessen Rolle Roland Martin geschlüpft war, unbemerkt über den Breitbach zu setzen und vorbei an dem Bodendenkmal ganz ohne lautes „Hoh, Hoh!“ auf den Platz zu schreiten, auf dem schon ein bequemer Sessel auf ihn wartete und dann die ersehnten Süßigkeiten verteilte. Passend zu der vom Stammtisch organisierten Aktion erklang das Lied „O happy day“ von Band aus den Lautsprechern. Später übernahmen die Burgbläser die musikalische Unterhaltung.