57. Vater-Kind-Aktion des Dekanates Maifeld-Untermosel

Der Traum vom Fliegen

Der Traum vom Fliegen

Bis zu zwei Meter Spannweite erreichten die selbst gebauten Modelle.privat

Der Traum vom Fliegen

Mit Helmen geschützt beobachteten die Kinder den Start der Wasserraketen.

Naunheim. Fast 250 Väter und Kinder trafen sich auf dem Naunheimer Flugplatz, um in die Welt des Fliegens einzutauchen. Zunächst begann alles mit Papierfliegern. Väter und Kinder lernten, unterschiedliche Modelle zu falten. „Wir bringen Euch das so bei, dass Ihr die nie vergesst. Verschiedene Papierflieger bauen zu können gehört zum Handwerkszeug eines jeden Vaters“, so das Team um Pastoralreferent Ansgar Feld. Dabei erfuhren die Teilnehmer auch ein erstes Grundwissen über Aerodynamik. Wieso diese Papierblätter so gut fliegen können. Dann begann eine neue Flugtechnik: Hubschrauber. Aus Schaschlikspießen und Mundspatel. Auch sie waren nach wenigen Minuten fertig, und bald herrschte auf dem Flugplatz ein reges Treiben. Alle probierten ihre Modelle aus. Viele verzichteten aus dieser puren Lust am Spielen auf die dritte Modelltechnik: Modelle aus Trinkhalmen mit laminierten Papiertragflächen und einem kleinen Gummistopfen an der Spitze. „Ganz wichtig: Sonst gleiten sie nicht in der Luft.“ „Uns ist es wichtig, dass alle Modelle so gut wie nichts kosten und von Jedem zuhause nachgebaut werden können.“, so Pastoralreferent Feld. Am Nachmittag wurde das Ganze nun schon wesentlich anspruchsvoller. Die Väter mussten sich in kleinen Gruppen zusammenschließen, um Flugmodelle von zwei Metern Spannweite zu bauen. Mit echten Spantentragflächen. Alles aus Styrodur, Holzbrettchen und Mülltüten. Wochenlang hatte das Team an den Prototypen getüftelt, sich allerlei Theorie über Luftwiderstand, Schwerpunkt- und Strömungsverhalten reingezogen, und immer wieder probiert und getestet und verworfen. Feld: „Wir haben die Großmodelle völlig neu konzipiert. Als reine Gleiter.

In der Vergangenheit hatten wir Gummimotorantriebe gebaut; die waren recht schnell abgewickelt, und dann hatten die stillstehenden Propeller die Modelle zum Absturz gebracht.“ Ob das alles diesmal funktioniert, war dem Team bis zum Schluss unklar. Um so intensiver war die Begeisterung im Team, als die ersten Gleiter souverän durch die Luft schwebten. „Hast Du das gesehen? Ich habe richtig Gänsehaut gekriegt.“ Was vielleicht noch fehlt, ist eine Art Seilwinde mit einer kleinen Schraube unterm Rumpf; damit man die Gleiter richtig auf Höhe bringen kann.

Selbst gebaute Wasserraketen

Der Höhepunkt des Tages sollte aber noch folgen: Selbst gebaute Wasserraketen. Halb gefüllte Colaflaschen, in die dann mit einem handelsüblichen Gardenaanschluss Luft gepumpt wird. So lange und so viel, bis sich die Raketen von selber wegsprengen. Nach vielen anfänglichen Fehlversuchen beherrscht das Team diese Technik inzwischen perfekt. Dennoch müssen die Kinder Sturzhelme tragen und die Raketen haben Spitzen aus Tennisbällen. „Wir erreichen große Höhen und so ganz weiß man nie, wohin so eine Rakete fliegt.“

Es war ein großartiger Tag mit viel netten Leuten, mit viel Spaß und Begeisterung. Dass man nicht selber fliegen konnte, war kein Problem. Die Aufsichtsbehörde hatte den Bewuchs nahe der Landebahn des Ultra-Light-Flugplatzes bemängelt und den Flugbetrieb kurzfristig verboten. Flugplatzbetreiber Horst Mahnke: „Nächsten Monat haben wir die Erlaubnis. Dann machen wir einen neuen Termin aus und es gibt ein Wiedersehen.“