Ausbildungstag im Sinziger Gerätehaus

Der lange Weg zum DRK-Notfallsanitäter

Der lange Weg zum DRK-Notfallsanitäter

Rettung einer verletzten Person durch das Heckfenster des Autos.

Der lange Weg zum DRK-Notfallsanitäter

Eine verletzte Person wird geborgen.

Der lange Weg zum DRK-Notfallsanitäter

Erstversorgung durch das DRK.

Der lange Weg zum DRK-Notfallsanitäter

Ganz wichtig ist die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehrleuten bei der technischen Rettung und den Rettungskräften bei der Versorgung des Verletzten.

Sinzig. Seit 2014 gibt es in Deutschland die Ausbildung zum Notfallsanitäter. Die dauert drei Jahre, hat es in sich und wird auch vom DRK-Kreisverband angeboten. Am Samstag stand im und rund um das Sinziger Gerätehaus der Feuerwehr ein ganz wichtiger Übungstag an. Im internen Sprachgebrauch des DRK im Kreis Ahrweiler heißt dieser Tag nur Azubitag. „Es gibt Blockunterricht in Mainz und eine Ausbildung im Krankenhaus, insgesamt ist die Ausbildung zum Notfallsanitäter recht anspruchsvoll“, bringen es Praxisleiter Gerd Hennes und Boris Linden vom DRK-Kreisverband auf den Punkt.

Und eben den zentralen Azubitag. Wichtiges ganz persönliches Bindeglied für die Ausrichtung des Übungstags in Sinzig war Andreas Trog. Der ist in leitender Position bei der Feuerwehr in Sinzig tätig und arbeitet hauptamtlich als Rettungssanitäter beim DRK-Kreisverband. Die Organisation des Tages lief also über den ganz kurzen Dienstweg.

Der Übungstag hätte unter dem Motto „Alles rund um den Verkehrsunfall“ stehen können. Am Morgen gab es im Sinziger Gerätehaus einen langen theoretischen Teil, am Nachmittag wurde dann an mehreren Stationen ganz konkret gearbeitet. Die Feuerwehrkameraden und auch die Männer des DRK waren sich einig, dass die Übungssituationen so lebensnah und realistisch wie nur möglich gestaltet werden. Und dann werden auch schon einmal Scheiben beim Auto zerdeppert. Ein Dach wird aufgeflext und eine Tür mit Brachialgewalt geöffnet. Die Autowracks werden übrigens gern von den verschiedenen Schrotthändlern dem Kreis Ahrweiler zur Verfügung gestellt und dann auch wieder entsorgt.

„Von der Ankunft der Rettungskräfte an der Unfallstelle bis hin zum Abtransport der Verletzten muss alles sitzen“, lässt sich die Zielsetzung des Ausbildungstags zusammenfassen. Ganz wichtig dabei ist die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehrleuten bei der technischen Rettung und den Rettungskräften bei der Versorgung des Verletzten. „Eine ganz saubere und funktionierende Kommunikation ist da wichtig. Und das wird ja heute auch intensiv geübt“, waren sich alle Verantwortlichen von Wehr und DRK einig.

Vier Jungs und fünf Mädels

Den Herausforderungen des Ausbildungstags stellten sich übrigens vier Jungs und fünf Mädels des DRK aus dem Kreis Ahrweiler, die alle zwischen 20 und 25 Jahre alt sind. Es soll geübt und nochmals geübt werden, aber eine Prüfungs- oder Testsituation stellt sich am Ausbildungstag nicht. Für die Realitätsnähe sorgten auch einige Verletztendarsteller mit recht beeindruckenden Kopf- und Armwunden. Geübt wird im Prinzip jeder Handgriff, der Einsatz jedes Rettungsmittels und auch die Technik, wie der Verletzte aus dem Auto gebracht wird. In Sinzig ging am Samstag die Realitätsnähe sogar so weit, dass ein Verletzter aus einem Lkw, was lag da näher als ein Feuerfahrzeug, zu bergen war. Durch die fortschreitende Fahrzeugtechnik und Fahrzeugsicherheit kommt zum Beispiel in der Realität eine eingeklemmte Person fast gar nicht mehr vor.

Auch wenn das jüngste Unfallgeschehen im Kreis dem zu widersprechen scheint, in der Bundesstatistik stimmt diese Aussage. Umso größer wird dann natürlich der Übungsbedarf nicht nur für die Auszubildenden. Für alle Beteiligten ging in Sinzig ein sehr anstrengender, aber auch sehr lehrreicher Tag zu Ende. Der diente im Großen und Ganzen natürlich auch der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und DRK bis ins kleinste Detail hinein. Eins wurde am Rande aber auch klar: Die Ausbildung zum Notfallsanitäter ist in Deutschland ein langer und anstrengender Weg.