Am Wochenende wurden in Linz die Ausstellungen von Zygmunt Gajewski eröffnet

Der polnische Fotograf zeigt seine Schwarz-weiß-Arbeiten

Der polnische Fotograf zeigt
seine Schwarz-weiß-Arbeiten

Hans Georg Faust begrüßte mit Andrea Rönz den Fotografen Zygmunt Gajewski und die Kuratorin der Ausstellung, Denise Steger. Foto: DL

13.09.2017 - 10:03

Linz. Auf große Resonanz ist am Samstagvormittag die Eröffnung der Fotoausstellung „Im Fluss der Zeiten II“ des Polen Zygmunt Gajewski im Stadtarchiv gestoßen, der unmittelbar danach im Katharinenhof die Vernissage seiner Serie „Auf ewig in Frieden“ folgte, in deren Mittelpunkt ein längst aufgegebener Friedhof steht. Den Kontakt zu dem 69-jährigen Fotokünstler hatte Denise Steger hergestellt, die im Internet auf seine schwarz-weiß Fotografien gestoßen war, die sie sofort begeistert hatten. „Im Mai ist Zygmunt Gajewski dann nach Linz gekommen, um hier einige aktuellen Aufnahmen zu machen. Bis vorige Woche waren andere Fotografien von ihm auch in Remagen zu sehen“, berichtete die Kuratorin, während sich das Stadtarchiv sukzessiv füllte.

„Es ist eine große Freude für mich, Sie zur Ausstellung willkommen heißen zu können“, wandte sich Stadtbürgermeister Hans-Georg Faust bei seiner Begrüßung zunächst an der Fotokünstler, um dann Stadtarchivarin Andrea Rönz und Pfarrer Christoph Schwaegermann zu danken, die ihre Räumlichkeit für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hatten. In diesen Dank schloss er natürlich Denise Steger ein, die sich mit Herzblut für die Ausstellung eingesetzt habe.

Zygmunt Gajewski ist ein Meister seines Fachs und ein überzeugter Europäer, der in den traditionellen Ausdrucksformen christlicher Kultur verwurzelt ist“, so Hans-Georg Faust. Er zeige menschenleere Land-Landschaften und Stadt-Landschaften in Schwarz.Weiß, die alle wenn nicht eine gewisse Melancholie, so doch auf jeden Fall Ruhe und Stille oder wir auf den Friedhofsbildern Frieden ausdrücken würden. Anders als in der Ausstellung würde der Linz-Zyklus im Katalog mit dem Bahnhof, also der Ankunft ist der Stadt beginnen, die man dann mit der letzten Fotografie per Schiff auf dem Rhein verlassen würde, erklärte der Stadtchef.

„Zygmunt Gajewski ist in Zielomysl, einem kleinen Dorf an der deutschen Grenze in 5. Generation als Sohn eines Landworts geboren. Die Wiesen, Wälder und Felder seiner Heimat haben ihn geprägt wie die vor 30 Jahren entstandene Fotografien von dem Wegekreuz und den Bäumen belegen“, so die Kuratorin. Die analogen Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Zielomysl und seines jetzigen Wohnortes Poznan (Posen) seien Zeugen der Magie einer Fotografie, die nicht einfach abbilde, sondern in tiefer Mystik und Symbolik beheimatet sei. Die Arbeiten des Altmeister seines Fachs, die alle eine eigene Geschichte haben, würden eine ungeheure Dynamik entwickeln, schwärmte Denise Steher.

„Auch Zygmunt Gajewskis Linz-Fotografien sind meisterhaft, weil er den richtigen Blick hat“, betonte die Kuratorin. Dass die Bunter Stadt am Rhein mit ihren vielen Facetten urbaner Motive für einen Künstler dieser Qualität besonders reizvoll sein würde, habe auf der Hand gelegen. So habe man beim Pulverturm, dessen Strukturen durch die Schwarz-weiß Fotografie voll zur Geltung kämen, den Eindruck, die Steine würden sprechen. Die Darstellung des Neutors sei durch das präzise Licht-Schatten-Spiel von grafischer Qualität, führte Denise Steger aus. „Diese Arbeiten verzaubern den Betrachter, sind auf jeden Fall beeindruckend. Lassen auch Sie sich gefangen nehmen von den Fotografien, die über die Realität hinaus in eine seelisch-gedankliche Dimension führen“, lud die Kuratorin die Vernissagebesucher ein. Wer die Ausstellungseröffnung verpasst hat, kann Zygmunt Gajewskis Arbeiten im Stadtarchiv, Klosterstraße 13, am Freitag, 15. September von 14 bis 17 Uhr sowie am Samstag und Sonntag, 16./17. September, von 11 bis 17 Uhr sehen sowie im Katharinenhof, Grabenstraße 1, bis einschließlich Sonntag, 24. September, mittwochs, donnerstags, samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr.

DL

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Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Amir Samed:
Aufgepast ihr Omas, nicht das sich die "stabile Brandmauer" in ein (geistiges) Gefängnis ohne Entkommen verwandelt....
Joachim Becker:
Vielen Dank für diese lobenswerte Initiative!...
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