Gerhard Hausen empfing am Sonntagmorgen die närrische Haute-volée im Schraatesaal

Die Heisterer MöhnPetra Wallek erhielt den Stadtorden

Die Heisterer Möhn
Petra Wallek erhielt den Stadtorden

Flankiert von Prinzessin Marie I. und dem Stadtchef nahm Petra Wallek die Gratulationen der Jecken entgegen. DL

Unkel. Zum traditionellen Rathausempfang der Kulturstadt am Rhein hatte Stadtbürgermeister Gerhard Hausen zusammen mit seinem 1. Beigeordneten, dem „humorvollen“ Wolfgang Plöger, und dem „kläglichen Rest an Ratsmitgliedern“ am Sonntagmorgen die närrische Elite von Unkel in den närrisch dekorierten Schraatesaal eingeladen. „Wieder ist ein Jahr vollbracht, wieder hat der Rat nicht alles richtig gemacht. Solange hat es nun gedauert, der Karnevalist schon lange in uns lauert“, reimte der Stadtchef, um dann zu verkünden: „Jetzt endlich ist es soweit: Auf die 5. Jahreszeit!“ Die Session 2017/18 sei zwar kurz, aber in der Kürze liege ja bekanntlich die Würze, tröstet er die Jecken, die mit ihren Aktivitäten für Tradition und Brauchtum stehen würden und ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Unkel seien. Aus reinem Spaß an der Freund hätten sie sich zusammengefunden und dem Ziel verschrieben, anderen Menschen Freude zu schenken.

„Grund genug Euch dank zu sagen, allen voran dem Schönsten, was Unkel in der Session 2017/18 zu bieten hat, Prinzessin Marie I. ‚aus dem Hause Laschefski‘ mit ihren Paginnen Jenny Schulz und Melina Berg“, hieß die junge Tollität mit einem dreifach donnernden Alaaf willkommen. „Am liebsten würde ich dir den Stadtschlüssel heute schon übergeben statt erst in vier Wochen, damit du bis Aschermittwoch mein Amt übernehmen kannst“, versuchte sich der Stadtchef einzuschmeicheln, um von seiner unausweichlichen Niederlage bei Rathaussturm abzulenken, wenn nicht sogar in der Hoffnung, dieser entgehen zu können. Unaufrichtig war sein Friedensangebot, Marie könne sogar weitermachen, so sie denn an dem Job Spaß habe, allemal, ist doch hinlänglich bekannt, dass der ruude Jerhard sein Amt freiwillig niemals aufgeben würde.

„Leev Fastelovendgesellschaft, durch das Engagement der Kinder und Jugendlichen im Karneval ist die Zukunft dieses rheinischen Brauchtums in Unkel gesichert. Ein Kompliment an den Vorstand der KG um den Vorsitzenden Michael Himmelbach, dass es immer wieder gelingt, uns so prächtige Tollitäten zu präsentieren“, lobte er die Chef-Jecken, bevor er im Schnelldurchgang seine Gäste begrüßte, allen voran das Damenkomitee „Herzblättchen“ um Präsidentin Karin Wolf, die Heisterer Möhnen um Obermöhn Gerda Buchholz und die „Unkelsteinchen“,an der Spitze Käthe-Marie Hommerich und Bettina Langen. Dann hieß er die grausig-gefährliche 1. Unkeler Hunnenhorde um ihren Attila samt Greka, Harry und Silvia Vollmer, willkommen die Tanzgruppen „New Pearls“ und „New Diamonds“ unter Leitung von Dagmar Schütz. Der Einladung zum Ratshausempfang gefolgt war auch das Männerballett, die „Flying Dancers“ um Christoph Arens, das sich bereit erklärt hat, die Leitung des närrischen Seniorennachmittags zu übernehmen. Anschließen begrüßte er den Männergesangverein um Manfred Mönch, das Bläsercorps der KG um Alexander Maurer, die „Barhocker“, Vertreter des DRK um die Vorsitzende Elisabeth Barth und nicht zuletzt natürlich die KG.

„Der Unkeler Karneval verdankt Euch seine Kraft und Lebendigkeit. Hier kommen Karnevalisten zusammen mit Humor und Engagement, die jedes Jahr Erstaunliches auf die Beine stellen und so das Leben in unserer Heimatstadt enorm bereichern“, erklärt der Stadtchef, um dann auch VG-Bürgermeister Karsten Fehr willkommen zu heißen, bevor er sich nach einer kurzen Pause der Laudatio für den neuen Träger des städtischen Ordens widmete. „Ich bitte nun um Ruhe hier Saale, denn jetzt geht`s los, nun kommt das Finale!“ eröffnete er die Vorstellung der Persönlichkeit, die sich durch ihr Engagement um das rheinische Brauchtum besonders verdient gemacht hat, so dass sie den städtischen karnevalistischen Orden verdient, eine hohe Auszeichnung, die auch als „Neiderorden“ bekannt ist.

„Ist sie männlich oder weiblich, ist sie einfach unbeschreiblich? Trägt sie die Farben der KG, die ich hier so vielfach seh? Oder geht sie als Herzblättchen durch unser schönes Städtchen? Oder ist es eine schöne, lilafarbene Heisterer Möhne?“, orakelte der Bürgermeister in Reimform zu Beginn des obligatorischen Ratespiels. Nur so viel gab er zunächst preis, dass die zu ehrende Person, „eine echte Unkeler Pflanze, im Christinenstift geboren“ sei. Das aber war noch zu allgemein, um das bestens gehütete Geheimnis Unkels zu lüften. „In jungen Jahren war sie eh für lange Zeit in der KG , um dort durch einige Instanzen auf der Bühne vorzutanzen“, verriet Gerhard Hausen schließlich, wobei man schon ahnte, dass wie schon im Vorjahr mit „Herzblättchen“ Monika Rolauf erneut eine Karnevalistin geehrt werden würde. Klarheit, zumindest hinsichtlich des Geschlechts, schuf der Stadtchef aber erst mit seinen Versen: „Später hat sie stolz gemacht, dass sie zwei Prinzen hat vollbracht, die beide stehen gut im Futter und feiern können wie die Mutter!“, die jedes Jahr, et kütt, wie et kütt, in d’r Bütt stehen würde. Als er dann auch noch verriet, dass die neue Ordensträgerin Heisterer Möhn sei, ging das Ende seiner Laudatio, „Nun wisst Ihr alle, wer’s geworden: Die Petra Wallek kriegt den Orden!“ im längst eingesetzten Jubel der Narrenschar unter.