Der Sinziger K1- Boxer Mohamed Abdallah hat sich weiterentwickelt

Die Kampfmaschine mit Herzwird international

Die Kampfmaschine mit Herz
wird international

Der Sinziger Mo Abdallah ist vor kurzem nach Amsterdam gezogen.

Die Kampfmaschine mit Herz
wird international

Sinzig. Kampfsport-Fans können sich an diese Szene gut erinnern: Sichtlich angeschlagen und überglücklich streckt Mohamed Abdallah die Hände empor; in seiner Hand die deutsche und libanesische Flagge. „Mo“, wie seine Freunde den Sinziger nennen, hat gerade den Weltmeister-Titel im K1-Boxen an den Rhein geholt. Was damals in der Rheinlandhalle in Remagen mitten in der Nacht passierte, war jedoch mehr als ein als ein Titelgewinn: Es war Abdallahs Durchbruch.

Mo hat sich

einen Namen gemacht

Der 22-jährige hatte sich in dieser denkwürdigen Nacht einen Namen in der K1-Szene gemacht und es folgten noch mehr Fights in noch größerem Umfang. Ende März stand Abdallah dann in Bochum im Ruhr-Congress-Zentrum bei den „Mixed Martial Arts Qualifikationskämpfen“ im Ring. Rund 5000 Zuschauer sahen den Sinziger hier im Kampf gegen seine Kontrahenten Daniel Dörrer und Gihad Serhan. Das Ergebnis: Nach schonungslosen Kämpfen war es wieder der Sinziger Abdallah der siegreich die Fäuste in die Höhe riss. Die Entlohnung für diesen Sieg in Bochum ist ein weiterer Meilenstein in der spannenden Vita des K1-Boxers und ein Ticket in die Niederlande. Denn im Dezember wird Abdallah in Rotterdam im Acht-Mann-Schwergewichtskampf vor 25000 Zuschauern um ein Preisgeld boxen, das es in sich hat. 80000 Euro winken dem Sieger in diesem Titelfight. Nicht nur „Mo“ freut sich über die Entwicklung. Sein Umfeld, Freunde und Verwandte, kommen aus dem Jubeln und Staunen nicht mehr heraus und Landrat Dr. Jürgen Pföhler hat dem Shooting-Star sogar ein eigenes Bäumchen gewidmet.

„Der Kampf in Remagen hat alles verändert“, erklärt Abdallah die neuen sportlichen Chancen. Und so hat sich auch Abdallah im letzten Jahr verändert. Der stets gut gelaunte Sportler ist besonnener geworden, ernster und fokussierter. Die Erfolge, die er einfahren konnte, haben ihn zum Nachdenken angeregt. So kam Abdallah auch zu der Erkenntnis, dass es auch zu seiner persönlichen und sportlichen Entwicklung gehört, Sinzig den Rücken zu kehren. „Es fällt mir nicht leicht, meine Heimat, meine Freunde und meine Familie zu verlassen“, sagt Abdallah und der Familienmensch atmet dabei schwer durch. „Doch es muss sein“.

Ideale Trainingsbedingungen

Ein neues Domizil zum Trainieren hat „Mo“ in Amsterdam gefunden: „Mikes Gym“ in Amsterdam. Anfang April ist er schließlich in die Hauptstadt der Niederlande gezogen und hat dort nicht nur ein optimales Trainingsgelände gefunden, sogar auch namhafte Sparingspartner gefunden. Yousri Belgaroui, Vladimir Tok und Colin George heißt die multinationale Kampfsport-Elite, die sich in „Mikes Gym“, dass von Michael „Mike“ Passenier geleitet wird. Für Abdallah ist das nicht nur ein ideales Umfeld, sondern auch ein Lebenstraum, der wahr wird. „Als Jugendlicher habe ich Mike Passenier E-Mails geschrieben, dass ich unbedingt bei ihm trainieren möchte“, sagt Abdallah „Und jetzt wird das Wirklichkeit - das ist der Wahnsinn!“ Dieser wahr gewordene Traum hat es allerdings in sich. Denn ab sofort ist Abdallah Vollzeit-Sportler und hat fast an jedem Tag ein Trainingsprogramm, dass von der Intensität vergleichbar mit dem eines Fußballbundesligaspielers ist.

Vor dem Spitzenkampf in Rotterdam wird er noch andere Kämpfe bestreiten, zum Beispiel am 7. Oktober , wenn es wieder in Bochum in den Ring geht. Der K1-Boxer ist sich aber sicher, dass es bis dahin noch einige Kämpfe geben wird, allerdings müssen die erst noch terminiert werden. Übrigens hat der Sinziger auch einen Masterplan, wie es nach der Sportkarriere weitergehen könnte. „Ich habe mein Abitur in der Tasche, ich bin 22. Wenn ich möchte, könnte ich irgendwann studieren oder zur Polizei gehen“, erklärt Abdallah den Plan B. Aber jetzt ist er erst einmal in Amsterdam , seiner neuen Heimat und der Welt des Profisports angekommen. Und auch mit der neuen Sprache klappt es auch schon ganz gut. „Ein bisschen holländisch kann ich schon! Und ich werde immer besser“, lacht die Kampfmaschine mit Herz. -