Rheinbreitbach feierte Kirmes

Die Königspaarestanden im Mittelpunkt der Feierlichkeiten

Die Königspaare
standen im Mittelpunkt der Feierlichkeiten

Die Königspaare und ihr Gefolge beim gemeinsamen Gruppenfoto.DL

Die Königspaare
standen im Mittelpunkt der Feierlichkeiten

Sebastian Unger und Vanessa Becker, das Königspaar desJunggesellenvereins 1833 mit den EhrenpaarenDana Herborn und Moritz Wolf sowie Stefani Pooch und Axel Weber.

Die Königspaare
standen im Mittelpunkt der Feierlichkeiten

Rheinbreitbach. „Eins kann uns keiner nehmen und das ist die pure Lust am Leben!“, schallte am Samstagnachmittag der Hit von „Geier Sturzflug“ aus der Oberen Burg. In der hatten sich die designierten Königspaare des Rheinbreitbacher Bürgervereins 1774, Petra und Klaus-Peter Heck, und des Junggesellenvereins 1833, Sebastian Unger und Vanessa Becker, zusammen mit ihrem Ehrengefolge verschanzt. Dabei hatten die aktiven Karnevalisten von „Mer halen et us“, die im Vorjahr noch zu den Ehrenpaaren von Elke und Frank Scheika gehört hatten, für ein Novum gesorgt, indem sie mit Stefanie Kreutz und Michaela Ockenfels lediglich zwei Ehrendamen ins Feld führten. Erheblich traditionsbewusster präsentierten sich ihre jungen Kollegen, bauten diesen doch auf die bereits im Vorjahr gewonnene Erfahrung von Dana Herborn und Moritz Wolf, zu denen sich als zweites Ehrenpaar Stefani Pooch und Axel Weber gesellten. Bestens mit Getränken versorgt, wartete die Festgesellschaft geduldig auf den Königszug, während im Park die ersten Zaungäste eintrudelten, die sich den Höhepunkt der Magdalenen-Kirmes nicht entgehen lassen wollten.

Begonnen hatte diese bereits am Freitagnachmittag mit dem „Einzug“ des Kirmesmanns in das Festzelt, bevor dann Ortsbürgermeister Wolfgang Gisevius am frühen Abend mit dem Fassanstich zur offiziellen Eröffnung schritt. Gekonnt trieb er den Hahn im Beisein der noch amtierenden Königspaare, Elke und Frank Scheika, sowie Kai Stauf und Mona Völker, mit einem einzigen Schlag in das Gebinde, bevor DJ Andy rund um das große Festzelt die Regie der Kirmesparty übernahm. „Auf der war eine tolle Stimmung bis tief in die Nacht. Nur ganz wenige Besucher meinten, sich trotz der immer noch sommerlichen Temperaturen zu späterer Stunde in das Festzelt verdrücken zu müssen“, berichtete Frank Scheika am Samstagnachmittag auf dem Festplatz.

Der füllte sich zusehends mit auswärtigen Gästen, rückten doch Delegationen der Junggesellenvereine aus Bruchhausen, Orsberg, Scheuren und Unkel an. Ja sogar die Selhofer hatten, ihrem Motto „Einigkeit macht stark“ getreu, den Sprung über den Honnefer Graben ins Nachbar-Bundesland gewagt. Gemeinsam reihten sie sich dann mit den beiden gastgebenden Vereinen in den Königszug ein, nachdem Hauptmann Wolfgang Schmitz lautstark zur „Aufstellung“ gerufen hatte. Hinter Patrick Wolf, dem Kirchenfähnrich des Junggesellenvereins, führte er den Zug zusammen mit den beiden anderen Offizieren, Florian Hammerschmidt und Fabian Scheika, in einem kurzen Schwenk durch den Ort zur Oberen Burg wobei die Burgbläser um Jennifer Pütz und wie schon im Vorjahr das Tambourcorps Oberwinter um Stabführer Klaus Wiest für musikalische Unterstützung sorgten.

Machtübergabe

an der Oberen Burg

Nichts zu sehen war bei der Ankunft an der Burg von der Festgesellschaft, schon gar nichts von Königin Petra, die vor drei Wochen in einem packenden Zweikampf Josef Profitlich mit dem 94. Schuss auf den Rumpf des Adlers alle Hoffnungen auf die Königswürde geraubt hatte. Also stürmten die Offiziere und Vereins-Oberen die Burg, um sich in dem ehrwürdigen Gemäuer fürstlich bewirten zu lassen, während das einfache Fußvolk wie auch die Zaungäste im Park mit kühlen Getränken bei Laune gehalten wurden. Dann endlich führten Frank Scheika und Wolfgang Schmitz die noch amtierenden Majestäten mit ihren Nachfolgern auf die Freitreppe der Burg. „Wir haben im Vorjahr eine wunderschöne Kirmes erlebt. Auch wenn du gleich die Königskette abgeben musst: Für mich bleibst du meine Königin“, versicherte der Vorsitzende des Bürgervereins, der selber im Millenniumsjahr und 2009 Bürgerkönig gewesen war, zunächst seiner Frau Elke, bevor er diese entmachtete und mit Petra Heck die neue Majestät vorstellte. „Über eine Frauenquote müssen wir uns im Bürgerverein keine Gedanken machen. Von unseren sieben Vorstandsmitgliedern sind vier Frauen, zum zweiten Mal in Folge haben wir eine Bürgerkönigin und in ihrem Festgefolge ist Prinzgemahl Klaus-Peter Hahn im Korb“, erklärte er, um dann unter den Klängen von „Tochter Zion“ Petra Heck die Königskette als Zeichen ihrer Macht zu überreichen und die neue Majestät hoch leben zu lassen.

Wie kurz zuvor Elke Scheika so erging es auch Kai Stauf, der ohne seine verhinderte Königin das Ende seiner Amtszeit erlebte. Unter dem Applaus der befreundeten Junggesellenvereine inthronisierte der Hauptmann Sebastian Unger als neuen König, wobei die Burgbläser erneut die Melodie aus Georg Friedrich Händels Oratorien „Judas Maccabäus“ und „Joshua“ erklingen ließen.

Nur wenig später ersetzte dann der rheinische Schwenkmarsch die Melodie von Händel, erwiesen doch die Fähnriche den neuen Königspaaren ihre Reverenz, allen voran der Rheinbreitbacher Vincent Fehlinger und der blutjunge Nachwuchsschwenker, der erst zwölfjährige Felix Hüttner. Nach einem ersten Königswalzer vor der Oberen Burg stellt sich der Zug dann wieder auf, um mit den Königspaaren beider Vereine durch Rheinbreitbach zum Festplatz zu ziehen, wo die Band „Pik As“ wie im Vorjahr zum Königsball aufspielte.