Auf dem Ochtendunger Weihnachtsmarkt verbreitete sich an zwei Tagen eine ganz spezielle Atmosphäre

Die Krippe durfte bei diesemperfekten Ambiente nicht fehlen

Die Krippe durfte bei diesem
perfekten Ambiente nicht fehlen

Der Sonntag als Familientag wurde traditionell von den Schülern der Grund- und Ganztagsschule St. Martin mit Weihnachtsliedern eröffnet.SK

Die Krippe durfte bei diesem
perfekten Ambiente nicht fehlen

Am Abend lag auf Ochtendung eine heimelige Stimmung. Michael Dietzler

Die Krippe durfte bei diesem
perfekten Ambiente nicht fehlen

Ursula Notzon aus Mertloch hatte Weihnachtskrippen im Angebot. Der Schnee diente indirekt als Verzierung.

Die Krippe durfte bei diesem
perfekten Ambiente nicht fehlen

Der Heimatverein Ochtendung sammelteund verkaufte für den Erhalt der Burg Wernerseck.

Die Krippe durfte bei diesem
perfekten Ambiente nicht fehlen

Rentier Rudolph und Glühwein durften in derHütte der Schnapsbrennerei natürlich nicht fehlen

Ochtendung. Seit über 30 Jahren gibt es mittlerweile den Ochtendunger Weihnachtsmarkt, der 1986 rund um die katholische Pfarrkirche St. Martin noch unter der Federführung des SV Ochtendung seinen Ursprung fand. Am zweiten Adventssonntag war diese Veranstaltung fest im Terminkalender der Maifeld-Gemeinde verankert.

Um die Jahrtausendwende verlagerte sich das Geschehen von der Kirche auf den Raiffeisenplatz, den „Mittelpunkt unserer Gemeinde“, erinnerte sich Ortsbürgermeisterin Rita Hirsch, die schon in ihrer Zeit als Erste Beigeordnete Ende der achtziger Jahre den Weihnachtsmarkt weiter forcierte. „Die elektrischen Voraussetzungen sind auf dem Dorfplatz einfach besser, Probleme mit der Stromversorgung gehören seitdem der Vergangenheit an.“ Seit einigen Jahren ist aus einem Tag ein Wochenende geworden, und 2017 wurde das Konzept noch einmal überarbeitet und in wesentlichen Punkten verbessert. Der siebenköpfige Marktausschuss hatte bereits im Sommer seine Arbeit aufgenommen. In der Mitte des Dorfplatzes errichtete Uwe Vetter mit viel Akribie eine Krippe mit lebensgroßen Figuren von Maria und Josef, fünf Tiere waren für zwei Tage im benachbarten Stall beheimatet. Neben Vetter erwies sich Marcus Bolzhauser, der Präsident der Großen Ochtendunger Karnevalsgesellschaft, als „perfekter Ideengeber“, so eine stolze Ortsbürgermeisterin. „Es ist ja wichtig, dass sich Ochtendunger Bürger in dieses Projekt einbringen und etwas auf die Beine stellen.“ Mit den 28 Holzbüdchen war ein perfektes und äußerst idyllisches Ambiente geschaffen worden. Das Motto „Lasst uns froh und munter sein“ nahmen die Ochtendunger am Samstagabend förmlich beim Wort. Nach der Eröffnung der „Weihnachtsparty“ um 17 Uhr waren die „Young Voices“, Mitglieder des Kirchenchors Cäcilia, der Frauenchor „Zeitlos“ der Ars Musica und die „Vier vom Eck“ mit ihrer Mitsingweihnacht für die musikalische Unterhaltung zuständig. Zwischendrin und am Schluss heizten der Fanfarenzug Blau-Weiß und die bekannte Rentnerband, die sich in der Vorweihnachtszeit passenderweise „Ren-Tier-Band“ nennt, den Besuchern ein. Erst gegen 2.30 Uhr verließen die letzten Gäste die „Schwarzbrennerei“, die edle Brände und den Schabau, einen Kartoffelschnaps, im Angebot hatte und den Erlös dem Ochtendunger Jugendtreff zur Verfügung stellen wird. Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Familie - und natürlich des Wetters. Zur Eröffnung sangen fast 160 der insgesamt 210 Kinder der Grund- und Ganztagsschule St. Martin (erste bis vierte Klasse) Weihnachtslieder wie „Eins, zwei, drei, vier, Weihnachten steht vor der Tür“, „Weihnachten ist nicht mehr weit“, „Lied der Liebe“ und „Merry, Merry, Christmas“. Und hinterließen einen stolzen Rektor, der wie später das Jugendorchester aus Lonnig angereist war. „Ich finde es ganz toll, dass die Eltern ihre Kinder unterstützen und wir diese Tradition fortsetzen können“, erklärte Christopher Kleinwächter, seit fünf Jahren Rektor der GGS und seitdem für die musikalischen Darbietungen seiner Schützlinge verantwortlich. „Dass es so schön schneit, ist einmalig. Es war in den vergangenen fünf Jahren zwar oft kalt, aber diese Schneeflocken hier passen perfekt zum Weihnachtsmarkt.“ Der Förderverein der Schule war mit einem kleinen Kettenkarussell vertreten, schließlich sollten Gelder generiert werden, um 2018 das 60-jährige Bestehen der Schule mit einer Zirkus-Projektwoche gebührend feiern zu können. Im dichten Schneegestöber fehlte am Sonntagmittag vielleicht der ein oder andere Besucher, aber gegen 15 Uhr setzte der Besucherstrom wieder ein. „Es war sicherlich ein optimales Weihnachtsmarktwetter für uns Ochtendunger, aber vielleicht wurden manche Leute durch die schwierigen Verkehrsverhältnisse abgeschreckt“, räumte Hirsch später in einem ersten Resümee ein.

Im weiteren Verlauf des Nachmittags waren die Musikschule Böckling und der Kinderchor der Ars Musica im Einsatz. Skurrile Szenerie im Anschluss: Während der Nachwuchs, zum Teil mit Schlitten und Mini-Bob im Schlepptau, die erste Schneeballschlacht des Winters veranstaltete, durften sich die Erwachsenen an den kulinarischen Genüssen erfreuen. Gulasch- und Kartoffelsuppe, Kröbbelche, Backfisch beim Kaninchenzuchtverein, Bratwürste, Steaks, Waffeln und Kuchen ließen niemanden hungrig nach Hause gehen. Und abwechslungsreich ging es auch auf der Getränkekarte zu: Schabau, edle Brände, Feuerzangenbowle, Eierwein, Glühwein, Rüdesheimer Kaffee und verschiedene Formen von Asbach.

Gegen 16 Uhr kam der Nikolaus, um 17 Uhr wurden die Sachpreise verlost, die die 28 Marktbeschicker zur Verfügung gestellt hatten. Als der Fanfarenzug Blau-Weiß Ochtendung zum Ausklang spielte, waren alle zufrieden: die Ortsbürgermeisterin, der Marktausschuss, die Gäste und die Aussteller. Stellvertretend für alle meinte Ursula Notzon aus Mertloch, die Weihnachtskrippen und Vogelhäuschen verkaufte: „Ab Oktober frönen wir unserem Hobby. Mein Mann Joachim ist der Bastler, ich bin der Anstreicher, der Verputzer und der Dachdecker. Eins ist aber klar: Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei. Der Weihnachtsmarkt in Ochtendung verfügt von Jahr zu Jahr über mehr Anziehungskraft, hier ist in den vergangenen Jahren richtig was entstanden.“