134. Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Mayen

Ehrungen, Beförderungen und Frohsinn auf dem Programm

Albert Ospel nimmt Abschied - „Ich will und muss kürzertreten“.

23.01.2018 - 09:25

Mayen. Zu ihrer 134. Jahreshauptversammlung kam am vergangenen Samstag und erneut in der Halle 129 die Mayener Freiwillige Feuerwehr zusammen. Auf der umfangreichen Tagesordnung standen Rück- und Ausblicke sowie Ehrungen und Beförderungen. Der offizielle Teil wurde mit musikalischen Einlagen des Musikzuges immer wieder aufgelockert und es schloss sich ein gemütlicher Familienabend mit leckerem Buffet sowie einem attraktiven und bunten Rahmenprogramm an.

Zur Eröffnung der Versammlung begrüßte Wehrleiter Andreas Faber zuallererst Mayens Oberbürgermeister Wolfgang Treis, der Kraft Amtes oberster Chef der Feuerwehr ist und auch seine zuständigen Verwaltungsmitarbeiter dabei hatte. Weitere Grüße galten den Vertretern der Polizei, der Banken, Kreisfeuerwehrinspekteur Rainer Nell, seinem Vorgänger Walter Weber sowie zahlreichen Abordnungen befreundeter und benachbarter Wehren. Wie schon in den Vorjahren konnte auch Landrat Dr. Saftig begrüßt werden, der ja ein ausgewiesener Freund der Feuerwehren ist. Nicht zuletzt begrüßte Wehrleiter Faber die anwesenden Kameradinnen und Kameraden sowie die Jugendfeuerwehr.

Der Totenehrung für den verstorbenen Kameraden Karl-Heinz Diederich folgte der Jahresbericht 2017. Aufgrund seines Umfangs konnte er nur auszugsweise von Geschäftsführer Christoph Buttner vorgetragen werden.


Die Jugendfeuerwehr verzeichnet eine teilweise Überbelegung


Von den 269 Einsätzen der 276 Kameradinnen und Kameraden reflektierte Buttner einige ausgewählte. Ausbildung, Ausstattung, Organisation und, und, und waren weitere wichtige Punkte des vergangenen Jahres und konnten ebenfalls nur angerissen werden. Anschließend erstattete die Jugendfeuerwehr ihren Jahresbericht, der traditionell von einem Jugendlichen, diesmal von Luis Velten verlesen wurde. Neben der Ausbildung und den Gemeinschaft bildenden Maßnahmen übernahm die 1986 gegründete Jugendwehr beim Lukasmarkt als Parkplatzeinweiser wieder richtig wichtige Funktionen. Erstmals seit Bestehen des jugendlichen Nachwuchses war eine teilweise Überbelegung der zur Verfügung stehenden Plätze zu verzeichnen, während im landesweiten Trend eher rückläufige Entwicklungen zu verzeichnen sind.

Mayens Oberbürgermeister Wolfgang Treis bedankte sich erneut und intensiv, auch im Namen des Rates bei den Kameradinnen und Kameraden der Wehr und ihrer Familien für die im vergangenen Jahr ehrenamtlich geleistete Arbeit. Bestimmt halten Einige die Dankesworte des Stadtchefs, besonders wenn man sie schon öfter gehört hat, für abgedroschene Phrasen. Dennoch kamen die Worte des Oberbürgermeisters in überzeugender Form und glaubhaft rüber. Herr Treis hatte im Jahresbericht auch wieder besondere Beispiele gefunden anhand, derer er die schwierigen Aufgaben und psychischen Belastungen der Kräfte bei den verschiedensten Einsätzen reflektierte. Besonders ging der oberste Feuerwehrchef dabei auf die gute Zusammenarbeit aller Löschzüge beim Hochwasserereignis am 3. Juni in Kürrenberg ein. Wegen des Unwetters kamen allein an diesem Tag 86 Einsätze zustande. Froh war der Oberbürgermeister auch über die angebotene psychologische Hilfe der Bundeswehr, weil manche gefährliche und lebensrettenden Einsätze der Feuerwehr seelisch nicht leicht wegzustecken sind.


KATWARN und Sirenen


„Was machen wir mit unseren Sirenen?“ fragte Landrat Dr. Saftig in seinem Grußwort provozierend in die große Runde und gab unter großem Beifall gleich selbst die Antwort „Wir behalten sie und rüsten sie auf.“ Moderne Warnsysteme wie KATWARN seien sehr hilfreich, könnten aber Sirenen nicht ersetzen. Begeistert war der Landrat auch von den Wartelisten bei der Jugendfeuerwehr, von denen er in Gesprächen mit Kollegen noch nie gehört habe. Kreisfeuerwehrinspekteur Rainer Nell berichtete aktuell von einer Tagung, dass die Einführung des Digitalfunks und der digitalen Alarmierung sich seit 2015 immer weiter verzögert. „Ist die Feuerwehr ein Narrenverein“ zitierte Inspekteur Nell den Landrat zur Weihnachtsfeier und spielte damit auf Uli I. an, der die lange Reihe der Mayener Feuerwehrprinzen seit Ferd Faber fortsetzt. Anstelle des Wahlspruchs der Feuerwehren „Gott zur Ehr`dem Nächsten zur Wehr“ endete Nell denn auch zeitgemäß abgewandelt „Ein Prinz in der Wehr ist eine große Ehr`.“


Ehrungen und Beförderungen


Einen großen Zeitraum des Abends nahmen Ehrungen und Beförderungen in Anspruch. Aus dem aktiven Dienst der Wehr verabschiedet wurde Helmut Scharrenbach und per Handschlag durch den Oberbürgermeister neu verpflichtet Kevin Graf, Laura Schönberg und Sarah-Jane Cortino. Interne Ehrungen erfuhren für 40-jährige aktive Zeit Peter Bohlen, der Musiker Bernd Schmitz und Andreas Zöllner. Einen Präsentkorb erhielt der Ehrenvorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Horst Helmes. Die bronzene Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes für Feuerwehrmusiker erhielten Jasmin Ehrlicher-Klöppel und Tanja Riebe sowie in Silber Thorsten Attendorn. Geehrt mit dem Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige aktive Tätigkeit wurden Phillip Dillmann und Thorsten Zündorf. Marco Fischer wurde mit dem Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande ausgezeichnet und Jürgen Stolz mit dem Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35-jährige aktive Tätigkeit. Sven Reizner wurde zum Jugendwart ernannt und Daniel Verhagen zu seinem Stellvertreter. Zum Oberfeuerwehrmann wurde Jannik Rudolph befördert, zu Hauptfeuerwehrmännern Patrick Müller und Sascha Reiff. Zu Löschmeistern wurden Sven Reizner, Marcel Reuter und Thorsten Voppmann ernannt. Zu Hauptlöschmeistern wurden Daniela Stern, Michael Bladt, Christoph Buttner, Tobias Dillmann, Jörg Kohns und Dieter Müller befördert. Zu Oberbrandmeistern wurden befördert Tobias Faber und Daniel Hilger.

Bereits im November vergangenen Jahres wurden sie von den Kameradinnen und Kameraden des Löschzuges Kernstadt zu ihren Zugführern gewählt. Unter Abnahme des Diensteides durch Oberbürgermeister Treis wurde Wolfgang Saur bei gleichzeitiger Beförderung zum Hauptbrandmeister als Zugführer Kernstadt ernannt. Gleiches gilt für die Stellvertreter Mario Baumeister und Stefan Stein, die zu Oberbrandmeistern befördert wurden. Die drei bilden jetzt die Leitung der Kernstadtfeuerwehr und sind auf zehn Jahre als Ehrenbeamte verpflichtet.

Einen ungewöhnlichen Abschied beging Albert Ospel, der seit 2013 hauptamtlicher Feuerwehrgerätewart in Diensten der Stadt Mayen ist. „Ich will und muss kürzertreten“ so der 59-jährige Ospel, der seit 32 Jahren in der von ihm initiierten und maßgeblich aufgebauten Wachbereitschaft außerhalb seiner beruflichen Tätigkeit ehrenamtlich aktiv ist. Die drei Bereitschaften zu je sieben Kräften verrichten im wöchentlichen Wechsel „den Löwenanteil der Einsätze“ versichert Wehrleiter Andreas Faber. Auch wenn es sich dabei um Bagatelleinsätze handelt, für die natürlich im Bedarfsfall die gesamte Wehr im Hintergrund parat steht, so bedeutet das für die Kameraden - und die Ehrenamtlichkeit sei dabei betont - dass sie werktags von 18 Uhr bis morgens 6 Uhr und am Wochenende 24 Stunden rund um die Uhr in Rufbereitschaft stehen und dabei oftmals nachts eiligst aus dem Bett müssen, damit nicht jeweils die gesamte Wehr „für Kleinigkeiten“ ausrücken muss.


Prinz Uli I. kam mit großem Hofstaat zur „seiner“ Feuerwehr


Nach einem schmackhaften und schön arrangierten kalten und warmen Buffet sorgte ein buntes Programm für einen geselligen Abend mit Musik von Guido & Guido. Den Ablauf dieses Teils des Abends moderierte der „feuerwehreigene Ex-Prinz“ Jürgen Stolz. Mit von der Partie waren das Tanzcorps der Mayener Prin-zengarde und die die Jazztanzgruppe des TV 1911 aus Trimbs sowie gesanglich Freunde des Prinzen und Feuerwehrangehörige als Mayener Hofsänger. Natürlich kam auch der Mayener Prinz mit ganz großem Hofstaat zur „seiner“ Feuerwehr. Prinz Uli I. stammt, wie schon eine ganze Reihe von Tollitäten der letzten Jahre aus der Feuerwehr. Im wahren Leben ist Uli Walsdorf ihr stellvertretender Wehrleiter. Eine Verlosung mit wertvollen Preisen hatten die Damen der Wehrleitung Nicole Walsdorf und Nicole Velten zusammengetragen.

Wer glaubt, ob des langen und geselligen Abends aller Mayener Feuerwehrleute unruhig geschlafen zu haben, dem sei gesagt: Zu jeder Zeit war die Rufbereitschaft gegeben, für einen sofortigen Einsatz war ausreichend personell gesorgt und außerdem waren die Nachbarwehren über die Feierlichkeit informiert und hätten sofort geholfen.

WE

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