Das waren die 25. Kartage 2017

Ein Jubiläum voller Abenteuer

Ein Jubiläum voller Abenteuer

Die Kartage-Teilnehmer 2017 an der Mosel. privat

Ein Jubiläum voller Abenteuer

Beim Kreativnachmittag wurde unter anderem gebastelt.

Kempenich. Wenn über 40 Kinder mit Rucksäcken auf dem Rücken, Isomatten unter den Armen und Schlafsäcken vor der Brust zum Kempenicher Pfarrheim eilen, kann das im Normalfall nur eines heißen: Die Kartage haben wieder begonnen. So war es auch am Gründonnerstag, als am Morgen die 25. Ausgabe der Ferienfreizeit offiziell gestartet wurde. Wegen des 25-jährigen Jubiläums stand in diesem Jahr ein ganz besonderes Programm auf dem Plan.

Ausflug nach Zell

Die Kartage 2017 starteten direkt mit einem Ausflug nach Zell an der Mosel. Nachdem die Lunchpakete für die Reise gepackt waren und der Bus bemannt wurde, begann die etwa eineinhalbstündige Fahrt in den Süden. Ziel war der dort errichtete Ostergarten – ein komplett umgestaltetes Pfarrhaus, das mit Kulissen, Licht- und Musikeffekten eindrucksvoll den Leidensweg Jesu näherbrachte. Nach einer Führung durch die Anlage konnten sich die Teilnehmer am überraschend warmen Aprilnachmittag noch ein wenig in der Zeller Innenstadt umschauen und wurden zum Eisessen eingeladen. Schließlich hieß es um 15:30 Uhr wieder: Zurück nach Kempenich! Dort hatten die Kinder zunächst Zeit, ihr Nachtlager für die anstehende Übernachtung zu errichten. Zwei Stunden später stand der Besuch des Gründonnerstags-Gottesdienstes mit Brotsegnung an.

Beim darauf folgenden gemeinsamen Abendessen im Pfarrheim kamen selbstverständlich die zuvor gesegneten Brotlaibe auf den Tisch. Höhepunkt des Abends war definitiv die anschließende Nachtwanderung. Mit Fackeln ausgerüstet, ging es am Kreuzwäldchen vorbei durch einen dunklen Wald, in dem der ein oder andere Betreuer als Geist oder Waldhexe lauerte. Nach diesem spannenden Erlebnis und einem insgesamt ereignisreichen Tag lief die erste Übernachtung im Jugendraum etwas ruhiger ab.

Kläppern und

Kapellenwanderung

Der Karfreitag begann nach einer recht schlaflosen Nacht schon früh am Morgen mit dem alljährlichen Kläppern, das sich zu dieser Uhrzeit keiner großen Beliebtheit erfreute. Nach einem reichhaltigen Frühstück wurde am Vormittag eine Kapellenwanderung mit Eiersuche unternommen.

Zu Fuß besuchte die Gruppe die Kapellen von Spessart, Hannebach und Engeln, in denen die Kinder kurze Vorträge zu den jeweiligen Gotteshäusern zu hören bekamen. Aufgewertet wurde die Wanderung durch gefärbte Eier, die am Wegesrand versteckt wurden und von den Teilnehmern gesucht werden sollten. Bei der anschließenden Mittagspause am Engelner Köpfchen konnten mehrere gespendete Kartoffel- und Nudelsalate mit Weißbrot verzehrt werden. Nachmittags ging es schließlich noch in die Karfreitags-Liturgie in der Kempenicher Pfarrkirche. Danach konnten alle Teilnehmer nach Hause gehen, sich von dem anstrengenden Gründonnerstag und der kräftezehrenden Wanderung in Ruhe erholen und ausgeschlafen am nächsten Tag wieder zum Pfarrheim kommen.

Am Karsamstag startete man ebenda morgens mit einer Nachdenkrunde zum Thema Toleranz in den Tag. Im Anschluss stand das Eierkläppern auf dem Programm. Bei dieser uralten Tradition sammelten die Teilnehmer und Betreuer neben Süßigkeiten und Ostereiern rund 800 Euro zugunsten der Katholischen Jugend Kempenich ein – etwa doppelt so viel wie im letzten Jahr. Beim anschließenden wohlverdienten Mittagessen wurden die allzeit beliebten Nudeln mit Tomatensoße aufgetischt.

Bunter Kreativnachmittag

Danach ging es direkt mit dem Kreativnachmittag weiter. In verschiedenen Projekten konnten sich dabei die Kinder wieder kreativ und fantasievoll ausleben. Zum Beispiel wurden Tulpen aus Styrodur, bunte Schmetterlinge und Kränze aus kleinen Astscheiben gebastelt beziehungsweise Herzen aus ausgedienten Gotteslob-Seiten gefaltet, die bei der Auferstehungsfeier an Ostersonntag unter den Kirchenbesuchern verteilt wurden. Ältere durften bei der Osterkerze mitwirken oder den Sinnespfad im Steinrausch aufbessern. Außerdem legte man im Bauerngarten mit Hilfe der Kinder einen neuen Teich an. Um bei Kräften zu bleiben, wurden zu späterer Stunde noch von freundlichen Müttern Kuchen und Törtchen für Teilnehmer und Betreuer bereitgestellt.

Am Abend endete das kreative Werkeln schließlich mit einer weiteren Kläpperrunde durch das Dorf. Nach dem gemeinsamen Abendessen kam dann noch Spannung auf: Für Peter Bell, der die Kartage seit 25 Jahren organisiert und prägt, wurde eine kleine Überraschung veranstaltet. Trotz Hektik und Aufregung glückte das Unterfangen und dem reichlich verdutzten Peter wurden feierlich eine selbstgebastelte Trophäe, ein Blumenstrauß und Pralinen für seine tolle Arbeit überreicht. Danach konnten sich die Teilnehmer bei einem Spieleabend selbst beschäftigen und schließlich die zweite Übernachtung im Jugendraum angehen.

Die war auch nötig, denn am Ostersonntag ging es schon um 5 Uhr morgens weiter. Nach einem kleinen Frühstück auf die Hand wurde die Auferstehungsfeier besucht, an dessen Ende die Teilnehmer noch ihre gebastelten Herzen verteilten. Später konnte im Kempenicher Bahnhof noch gemeinsam mit der Gemeinde gefrühstückt werden, womit die Jubiläumsausgabe der traditionsreichen Kartage endete.

Insgesamt kann man auch in diesem Jahr wieder auf eine aufregende und äußerst gelungene Zeit rund um die Osterfeiertage zurückblicken. Auch bei den Teilnehmern zeichnete sich ein durchweg positives Resümee ab. Nach der Auswertung der diesjährigen Kartage beginnen schon jetzt die ersten Planungen für das nächste Jahr. Und eines ist ohnehin klar: Nach den Kartagen ist vor den Kartagen.