Große Heimerzheimer Karnevalsgesellschaft startete völlig jeck

Ein Prinzenpaar mit internationalem Flair

Ein Prinzenpaar mit internationalem Flair

Das neue Heimerzheimer Prinzenpaar Peter II. (Luppus) und Fadzlun I. (Sapandi) wurde von Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, Ortsvorsteher Hermann Leuning und GroHeiKa-Präsident Werner Hahnenberg offiziell proklamiert.JOST

Heimerzheim. Die Spannung im voll besetzten „Kleinen Gürzenich“ von Heimerzheim war mit Händen zu greifen, als pünktlich um 19.11 Uhr das Tambourcorps „Frei weg Heimerzheim“ das erste Karnevalslied anstimmte. Im Schlepptau hatten sie die Uniformierten der Großen Heimerzheimer Karnevalsgesellschaft (GroHeiKa) und der Ehrengarde Heimerzheim, doch der Beifall schwoll erst beim Einmarsch des neuen Heimerzheimer Prinzenpaars Peter II. (Luppus) und Fadzlun I. (Sapandi) zum Orkan an. Denn nun herrschte internationales Flair in den „Klosterstuben“, und Präsident Werner Hahnenberg konnte nicht umhin festzustellen: „Sinn die Zwei net staats?“

Das sah auch Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner so, die die feierliche Proklamation übernahm und darauf hinwies, dass das Heimerzheimer Prinzenpaar nicht nur für Toleranz und Weltoffenheit stehe, sondern dieses Jahr sämtliche erwachsenen Jecken der Gemeinde Swisttal repräsentiere - und das auf internationalem Niveau. Schließlich steht zum ersten Mal in der Geschichte eine Singapurerin an der Spitze der Heimerzheimer Narrenschar.

Vor ziemlich genau zehn Jahren wurde das 1,54 Meter große Energiebündel Fadzlun I. (Sapandi) zum allerersten Mal in ihrem Leben von einem echten Karnevalsprinzen gebützt, und zwar im Post Tower zu Bonn. Dorthin war sie von ihrem Arbeitgeber DHL abgeordnet worden, wo sie mittlerweile europaweite Verantwortung trägt. Der Karnevalsvirus übertrug sich direkt vom Bonner Prinzen auf die lebensfrohe Singapurerin, deren Namen passenderweise „Sonnenschein“ bedeutet. „Der rheinische Karneval ist eine der wundervollsten Erfahrungen für mich. Er macht Freude und bringt tatsächlich Menschen in einer Art zusammen, die Spaß macht“, erklärte die Prinzessin.

An ihrer Seite steht wie im richtigen Leben Prinz Peter I. (Luppus), ein Ur-Heimerzheimer Jong. Er wurde in eine Familie mit karnevalistischer Tradition hineingeboren, Vater Bernhard war 1966 Karnevalsprinz und Bruder Jürgen 2005. Prinz Peter kümmert sich im Zivilleben um „Geld für Kinder anderer Leute“ bei der Familienkasse Nordrhein-Westfalen-West, genießt zurzeit aber seine Elternzeit mit Tochter Martina (2), die am Proklamationsabend schon stolz die Gardeuniform trug.

Das närrische Motto des Prinzenpaars lautet: „Jeck op jöck - vun Singapur bis Hemezhem: singe, danze, fröhlich sen“ und bezog gleich die internationalen Gäste des Prinzenpaars beim Proklamationsabend mit ein. Trotz aus Irland, England und Schweden angereister Kollegen der Prinzessin war kein Dolmetscher notwendig, denn die Gäste waren schon vorher in die Geheimnisse des rheinischen Karnevals eingeweiht worden und stimmten geübt mit ein in die ersten „Alaaf“-Rufe des Abends.

Mit großer Begeisterung nahmen sie auch den Orden des Prinzenpaars sowie den Sessionsorden der KG entgegen, die sie zu Hause sicherlich mit Stolz vorzeigen werden. Doch damit nicht genug, will das Prinzenpaar demnächst zumindest in England und Irland mit vollem Ornat für den rheinischen Karneval Reklame machen.

Am 19. Januar 2018 wird sich das frischgebackene Prinzenpaar in der Aula der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule dem einheimischen närrischen Publikum bei der Prunksitzung präsentieren, für das die GroHeiKa erneut ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt hat.