Eifelverein Remagen

Ein Turm, schiefer als der von Pisa

Ein Turm, schiefer als der von Pisa

Am Denkmal von Karl Freiherr vom und zum Stein. Foto: privat

30.04.2017 - 12:30

Remagen. Mit 57° C ist der Robert-Kampe-Sprudel in Bad Ems Deutschlands heißeste Quelle. Seine acht Meter hohe artesische Fontäne in einem eigenen Brunnenhaus dampfte und zischte zur Begrüßung der Wanderer aus Remagen. Der an Mineralien reiche Dampf stärkt und reinigt die Atemwege und das brauchte man auch gleich anschließend beim steilen, anstrengenden Aufstieg zum Concordiaturm.

Der liegt doch volle 200 Meter höher als die Stadt und bietet einen großartigen Blick hinunter ins Tal und auf den berühmten Kurort. Der Weg führte weiter durch Wald und über sattgrüne Wiesen und plötzlich überraschten zahlreiche blühende Orchideen die Wanderer. Jetzt im April? Blühen die nicht im Juni und Juli? Aber es waren nach Meinung der Experten eindeutig Orchis macula, zu deutsch Manns-Knabenkraut mit auffallend gefleckten Blättern. Der sehenswerte Ort Dausenau voller schöner Fachwerkhäuser teilt sich mit Königsfeld das Schicksal, das im Mittelalter verliehen bekommene Stadtrecht im Lauf der Zeit wieder verloren zu haben. Von der Stadtbefestigung sind umfangreiche Mauern erhalten und ein auffallender Turm, schiefer als der von Pisa.

1950 musste er nach langen Debatten vorsichtshalber leider um 7,5 Meter gekürzt werden, da er einzustürzen drohte. Ein freundlicher Küster schloss für die Wandergruppe die beeindruckende St. Kastorkirche auf und lud zu einer Führung durch das sehenswerte Gebäude ein. Der Kirchturm als ältester Teil wurde 1179 errichtet. Vor dem Stadttor galt es eine gewaltige Eiche zu bewundern. Über 1000 Jahre soll sie alt sein.

Hoch über Nassau thront die Burg der Herzöge, deren Herzogthum sich Preußen 1866 einverleibt hat. Etwas unterhalb liegt die vom Tal aus nicht wahrnehmbare, im 30-jährigen Krieg zerstörte Burgruine Stein, Stammsitz der Familie des berühmten Staatsmannes Karl Freiherr vom und zum Stein. An dessen Denkmal gedachten die Wanderer seiner vielfältigen Leistungen, die sich bis heute segensreich auswirken. Sein Geburtshaus, das Stein’sche Schloss, liegt in einem schönen Park mit alten Bäumen mitten in der Stadt.


Von einem phantastischen Felsen war das idyllisch gelegene Kloster


Arnstein in der Ferne schon auszumachen, das Ziel Obernhof schien nahe. Und doch lag der schwierigste Teil der ohnehin als schwer eingestuften Etappe noch vor den Wanderern. Ein Stück ging es sogar an Felswänden entlang mit Halteseilen und über Gitterroste und dann ganz ungewöhnlich steil nach oben. Die Schlusseinkehr im Weinort Obernhof war umso willkommener.

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