19. Hoffest im Ahrweiler Winzerverein

Ein bewegender und rockigerAbschied nach drei Jahrzehnten

Ein bewegender und rockiger
Abschied nach drei Jahrzehnten

„Siegfried Service“ verabschiedete sich mit einem grandiosen Konzert von ihren Fans. FIX

Ein bewegender und rockiger
Abschied nach drei Jahrzehnten

An allen Tagen strömten viele Gäste auf den Hof des Winzervereins.

Ahrweiler. Tolle Live-Musik, leckere Weine und das alles ohne Eintritt: Das Hoffest auf dem Gelände des Ahrweiler Winzervereins hat schon längst Kultstatus erreicht. Am Wochenende stieg die 19. Auflage des Festes für alle Liebhaber edler Tropfen. Doch dieses Jahr gab es ein Novum im Festprogramm.

„Ohse Jonge“

feierten schon freitags

Zum ersten Mal startete das Hoffest bereits am Freitagabend statt wie üblich erst am Samstag. Dafür sind die Azubis, Jungwinzer und Kinder der Genossenschaftswinzer, kurz „Ohse Jonge“, zuständig. Die hatten nämlich zum „Sommerzauber“ für alle jungen und junggebliebenen Weinfans geladen und das kam richtig gut an, was sicherlich auch an der liebevollen Dekoration der „Jonge“ gelegen hat. Überall zierten bunte Lampions den Hof des Winzervereins und aus Euro-Paletten bastelten die Nachwuchswinzer Bänke und sogar Liegemöglichkeiten. Ein weiteres Highlight waren die „Big Bottles“, also überdimensional große Weinflaschen, die teilweise auch verlost wurden. Der Zuspruch war enorm und die Zielgruppe wurde erreicht: Bis spät in die Nacht tanzten und feierten jung und alt zu den Songs von DJ Jan, der das Mischpult voll im Griff hatte. Klar, dass dieser Erfolg nur eine Wiederholung nach sich ziehen kann.

Ein Mischung

aus Party und Wehmut

Nach der Aufwärmphase am Freitag stand schließlich der Festsamstag an und somit jede Menge Live-Musik. Den Anfang machte Tommy Geller am Piano. Unterstützt wurde das musikalische Urgestein hier von der Band „IPP-Jazz“. Gemäß des Bandnamens zauberten die Akteure auf der Bühne einen sanften Jazz-Sound auf den Hof, was hervorragend zu einem Glas Wein und den angenehmen Sommertemperaturen passte. Natürlichen warteten die versammelten Musikfans gespannt auf den Auftritt der wohl bekanntesten Coverband aus dem Kreis Ahrweiler: „Siegfried Service“. Doch die Vorfreude auf die Lokalmatadore vom Hoffest wurde von Wehmut begleitet. Die kultige Band, bestehend aus Hans-Joachim Markgraf, Karl-Heinz Ratschkowski, Frank Hansen, Olaf Milbert und Harald Knieps, gab an diesem Abend ihr Abschiedskonzert nach fast 30 Jahren. Musiker und Gäste waren aber hoch motiviert, noch einmal alles zu geben- und dies ist gelungen: Der durchaus großzügige Hof platzte förmlich aus allen Nähten. Selbst Ulrike Simons, stellvertretende Geschäftsführerin des Winzervereins und Hauptorganisatorin des Hoffest, wagte nur vorsichtige Schätzungen. „Rund 1000 Besucher könnten es gewesen sein,“ so Simons, die ebenso begeistert von dem finalen Auftritt von „Siegfried Service“ war. Denn die legten sich anlässlich des Abschiedskonzerts noch einmal richtig ins Zeug und feuerten alles ab, was sich unter der Überschrift „Tanzbarer Live-Musik“ definieren lässt. Deep Purple, Manfred Mann´s Earth Band und Dire Straits – Gruppen die jeder kennt und jede einzelne (und viele mehr) hat Siegfried Service auf dem Kasten. Unterstützt wurde die Musiker dabei übrigens von Sängerin Nadine Haack sowie einem richtig gut gelaunten Publikum. Manche Besuchergruppen hatten sich anlässlich des letzten Auftritts gar eigene T-Shirt bedrucken lassen. Ganz klar: Der letzte Gig war ein toller Erfolg. Bis spät in die Nacht rockte die Band den Hof und ermöglichte so den Fans einen unvergesslichen Abend. Jetzt stellen sich die Veranstalter schon die nächste große Frage: Wer soll nächstes Jahr die Bühne rocken? Sicher ist: Die musikalischen Fußabdrücke, die „Siegfried Service“ hinterlassen hat, sind mächtig groß.

Gemütlicher Sonntag

Musikalisch ging es auch am Sonntag weiter, wenn auch nicht mehr ganz so rockig wie am Vorabend. Zum Frühschoppen, zu der auch Burgundia und Ahrweinkönigin Irena I. begrüßt werden konnte, unterhielt die Musikvereinigung Bad Neuenahr-Ahrweiler mit bekannten Melodien im lockeren Gewand. Am Nachmittag präsentierte der musikalische Wiederholungstäter Tommy Geller erneut entspannte Melodien und hier passte der Sound zum hochsommerlichen Wetter. Hierzu passte natürlich ein leichter Wein und Herzhaftes vom Grill, wie beispielsweise eine knackige Rotweinkrakauer. Und auch die kleinen Besucher kamen nicht zu kurz. So bildeten sich beim Kinderschminken und vor der Hüpfburg lange Schlangen. Somit hat sich das Hoffest dank dem Engagement der vielen Helfer und dem großen Abwechslungsreichtum im Festprogramm mittlerweile zu einem Anlaufpunkt für alle Altersklassen gemausert. Ein Konzept, dass sicherlich in auch in der Zukunft weiter verfolgt wird.