Volkshochschule Mendig wanderte durch die Thürer Kulturlandschaft

„Ein einziges Naturparadies“

„Ein einziges Naturparadies“

Die Wandergruppe der VHS Mendig machte Stationbei den Karpatischen Wasserbüffeln in den Thürer Wiesen.Leo Oster

Mendig. Viele Wanderfreunde beteiligten sich an einer Wanderung der Volkshochschule unter Leitung von Leo Oster. Ein Rundkurs von circa fünf Kilometer Länge führte von Fraukirch zu den Thürer Wiesen und zurück über Reginaris. Zunächst erhielten die 20 Teilnehmer vor Ort eine umfassende Information zu der Entstehungsgeschichte der Fraukirch, bereits im 8. Jahrhundert war hier eine erste fränkische Vorgängerkirche, die heutige Wallfahrtskirche wurde erstmals 1279 urkundlich erwähnt. Weiter wurde von der Genovevasage berichtet, die mit der Fraukirch eng verbinden ist. Bei wunderschönem Herbstwetter führte die Wanderung zu der Votivkapelle von 1605 oberhalb von Fraukirch, dann an dem Grabungsschutzgebiet, mit der 1973 durch Überfliegen entdeckten Römischen Siedlungsanlage vorbei. Nun führte der Weg vorbei an dem Schmalberg zur Thürer Höhe, oberhalb der Talsenke „Thürer Wiesen“. Hier konnten die Teilnehmer bei bester Fernsicht eine Rundumsicht genießen mit den markanten Vulkanbergen Hochsimmer, Hochstein, Gänsehals, Krufter Ofen, Krufter Korretsberg und Kamelenberg bei Ochtendung. Der Wanderführer vermittelte hierbei viele Informationen zur Geschichte des Flugplatzes und zu dem Konversionsprojekt mit der Nachfolgenutzung als Gewerbepark, Test-und Entwicklungszentrum und Sonderlandeplatz.

Kurze Zeit später war der Blick auf den Höhepunkt der Wanderung, dem Naturparadies „Thürer Wiesen“ gerichtet. Die Teilnehmer erfuhren hierbei einiges über das ursprüngliche Feuchtgebiet, die Trockenlegung in den 1970er Jahren, das Projekt der VG Mendig über die Rückentwicklung dieses Feuchtgebietes und natürlich aktuell über das derzeitige erfolgreiche Beweidungsprojekt. Zum Glück für die Teilnehmer konnten die dort eingesetzten Wasserbüffel von nächster Nähe betrachtet werden, die friedlichen Tiere grasten direkt hinter dem Zaun an dem vorbeiführenden Wanderweg. Am östlichen Rand des Naturschutzgebietes erfolgte ein kurzes Verweilen an der großen Wasserfläche. Eine Vielzahl von Wasservögeln bevölkert dieses wunderschöne Biotop. Hiernach wurde der vor circa zehn Jahren erfolgte naturnahe Gewässerausbau bei Reginaris besichtigt. Nächste Station war das in unserer Region einmalige Kunstwerk „die Trinkende“ unweit des Reginarisbrunnens. Hier erfuhren die Teilnehmer, dass der Berliner Bildhauer Ernst Wenck diese Skulptur zunächst als kleinere Porzellanfigur für die Familie Rosental fertigte und Wilhelm Voos, der ehemalige Direktor von Reginaris, 1956 die Rechte zum Gießen dieser Plastik erworben hat. Am Reginarisbrunnen wurde die bewegte Geschichte dieses Mineralbrunnens von 1878 bis 2008 vermittelt, auch die Zeit des Genoveva-Kurbades mit der in den letzten Jahren renovierten Fassade des ehemaligen Kurhaueses und dem ehemaligen Kurpark im rückwärtigen Bereich war von großem Interesse. Schließlich fand die Wanderung im Biergarten vom Fraukircher Hof unter der alten Kastanie ihren Abschluss. Abschließend zeigten sich die Wanderfreunde sehr zufrieden mit der schönen Rundwanderung durch eine historische Kulturlandschaft und mit den vielfältigen Informationen, die bei diesem zweieinhalbstündigen Rundgang vermittelt wurden.