Dorfinnenentwicklungskonzept Gimmersdorf im Entwurf vorgelegt

Ein neuer Plan für die Zukunft Gimmersdorfs

Ergebnisse monatelanger Arbeit boten Einblicke in Bedarf und Planungen für die Zukunft

18.07.2017 - 16:28

Wachtberg-Gimmersdorf. Der um 19:20 Uhr noch fast leere Dorfsaal in Gimmersdorf füllte sich innerhalb kurzer Zeit zusehends so, dass weitere Stühle aufgestellt werden mussten, um allen an der Ortsvertretungssitzung Interessierten einen Sitzplatz zu bieten. Geladen waren alle Gimmersdorfer, gekommen waren ungefähr knapp 50 am Abend des 13. Juli. Dies sei für einen so kleinen Ort eine gute Beteiligung, war später von Sven Lachmann, dem Beauftragten vom IfR Institut für Regionalmanagement, zu hören. Zu sehen und zu hören gab es neben den üblichen Tagesordnungspunkten den Entwurf des Dorfinnenentwicklungskonzeptes, der auf vielfachen Befragungen und Anregungen der Bürger des Ortes basiert. Zur vorigen, siebten Sitzung der Ortsvertretung wurden Protokollergänzungen vorgetragen, die sich mit den Glas- und Müllcontainern im Ort sowie der äußeren Erscheinung des Dorfsaals befassten. Außerdem informierte Christoph Fiévet über die Situation im Jugendrat, der derzeit keinen Vertreter habe und vom Niederbachemer Jugendrat bis zur Neuwahl mitvertreten würde. Anschließend hatte Sven Lachmann das Wort und stellte den mit Spannung erwarteten Entwurf des DIEK’s, des Dorfinnenentwicklungskonzeptes, vor. Hierzu waren in der Vergangenheit Bewohner jedes Alters im Dorfsaal zusammengekommen oder hatten an Ortsbegehungen teilgenommen. Wünsche, Bedarfsstrukturen und Entwicklungsmöglichkeiten für das Dorf sind gesammelt worden, um den Entwurf in seine an diesem Abend vorgestellte Form zu gießen.

Die offene und für den Bürger transparente Form, in der das Konzept erstellt wurde, wird auch weiterhin konsequent beibehalten. So finden interessierte Bewohner unter www.wachtberg.de im linken Kasten einen direkten Link zum DIEK Gimmersdorf, ohne sich erst durch verschiedene Ebenen klicken zu müssen. Übersichtlich und chronologisch sind dort Ablauf und Inhalt aller bisher erfolgten Maßnahmen und Schritte dargestellt. Ebenso findet man alle Präsentationen der Veranstaltungen jeweils als pdf-Datei abrufbar. Wer also eine Versammlung verpasst hat, hat auf diese Weise trotzdem die Möglichkeit, sich mit einzubringen.

Während die Auftaktveranstaltung im März Wünsche und Ideen der Bürger gesammelt hat, um nicht an den Bewohnern vorbei zu planen, kamen in einer besonderen Veranstaltung Ende März auch die Jugendlichen im Ort zu Wort. Mit einem Dorfrundgang und Themenabenden zur Vitalität des Dorfes, zur Gestaltung von Straßen und Plätzen und einer zweiten Zukunftswerkstatt hatte man genug Material gesammelt, um ein bürgerorientiertes, tragfähiges Konzept zu gestalten, das Sven Lachmann nun präsentierte.

Eine Bürgerin wandte ein, es wäre wohl kaum möglich, an den Straßen, die seit 50 Jahren unverändert seien, innerhalb eines Jahres etwas zu ändern. Hierauf erklärte der Beigeordnete Jörg Ostermann nochmals den genauen Ablauf des Projektes: Beschlossen werden sollte ausschließlich der Entwurf des Konzeptes, nicht hingegen konkrete Maßnahmen. All dies geschehe im Rahmen der für den Erhalt von Fördermitteln des Landes NRW notwendigen Schritte. Auf diese Weise können mit den entsprechenden Fördermitteln später nicht nur öffentliche Maßnahmen, sondern auch private Maßnahmen mitfinanziert werden, die innerhalb des Dorfinnenentwicklungskonzeptes erarbeitet wurden und angestrebt werden.

Der gesamte Entwurf habe einen Umfang von 80 bis 100 Seiten, der sich in die Dokumentation der Anfangsmaßnahmen, der Ziele, der Projektvorschläge und die nächsten Schritte aufteile, erklärte Sven Lachmann. Auf viele individuelle Eigenschaften des kleinen Ortes sei dabei eingegangen worden, hieß es weiter. Darunter sei die Änderung der Altersstruktur, die konstante bzw. leicht steigende Bevölkerungszahl, viele schöne, alte, erhaltenswerte Gebäude und vor allem die hohe Engagementbereitschaft. Letztere sei tatsächlich im Vergleich zu anderen Projekten ein deutlicher Ausreißer nach oben, denn hier sei man nicht nur beim Feiern vorne mit dabei, sondern auch beim Helfen und Anfassen. Weiterhin kündigte er an, dass sich die Verkehrssituation tiefgreifend ändern werde.

Um einen fassbaren Zeitrahmen zu nennen, erklärte der Beauftragte des IfR, dass ein solches Konzept für die Dorfinnenentwicklung, wie es hier erstellt wurde, eine „Haltbarkeit“ von rund 15 bis 20 Jahren habe. So lange könne auf der Grundlage eines solchen Konzeptes, sofern es genehmigt wird und Fördergelder dafür freigegeben werden, Gelder beantragt werden, die zugunsten der Dorfentwicklung im öffentlichen sowie im privaten Bereich verwendet werden können. Konkret im Gespräch waren bisher Ziele wie ein neues Nutzungskonzept für den Dorfsaal und die bauliche Instandhaltung des Saals, die Entwicklung und Etablierung neuer Angebote, die Erhaltung des Bolzplatzes und neue Angebote für Jugendliche und Kinder. Außerdem haben viele Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrssituation Eingang in das Konzept gefunden sowie viele Vorschläge zur Verbesserung des Ortsbildes.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Der Unfallverursacher war alkoholisiert auf der A 48 unterwegs

Lkw-Fahrer schwer verletzt in Führerhaus eingeklemmt

Kehig. Ein 37 Jahre alter LKW-Fahrer befuhr am 22.04.2024 gegen 05:00 Uhr die A 8 in Fahrtrichtung Dreieck Vulkaneifel, kommend aus Richtung Koblenz. Zwischen der Anschlussstelle Polch und Mayen kam der Fahrer von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Mittelschutzplanke. Anschließend verließ er die Autobahn an der Raststätte Elztal-Nord, wo er gegen einen am rechten Fahrbahnrand geparkten Sattelzug stieß und diesen auf einen weiteren vor ihm geparkten Sattelzug schob. mehr...

Regional+
 

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Menschen unterschreiben für Christian Comes

Alle machen mit

Kobern-Gondorf. Es geht voran mit Unterstützungsunterschriften für die Kandidatur von Christian Comes als Ortsbürgermeister in Kobern-Gondorf. Die Verwaltung signalisierte, dass genügend Unterschriften vorliegen. Damit steht einem breit getragenen Angebot zur Wahl nichts im Wege. Das Feedback aus der Bevölkerung ist positiv und die Gespräche mit den politischen Gruppierungen laufen gut an. Das Motto... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Amir Samed:
Aufgepast ihr Omas, nicht das sich die "stabile Brandmauer" in ein (geistiges) Gefängnis ohne Entkommen verwandelt....
Joachim Becker:
Vielen Dank für diese lobenswerte Initiative!...

Das Christentum verändert die Welt

Brigitte Baader:
Eine phantastische Ausstellung. Besonders beeindruckend fand ich den Nachbau der Druckerpresse, mit der ca. 1452 n. Chr. die erste Bibel (Gutenberg-Bibel) gedruckt wurde. Ein Bibel-Exemplar (Nachdruck) lag aus. Jeder Interessierte hatte die Möglichkeit, sich einen Bibelvers drucken zu lassen. Spannend....
Klaus Salz:
Eine grafisch sehr gut gemachte Ausstellung mit tollen Exponaten. Die Botschaft von Jesus Christus ist über die Jahrhunderte lebendig geblieben. Das wurde durch HisStory deutlich: die Geschichte geht weiter und jeder der möchte kann Teil davon werden. ...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service