46. Internationales ADAC Motorbootrennen in Brodenbach

Ein spannendes Renn- wochenende in einzigartiger Atmosphäre

Zahlreiche Piloten starteten bei vier Meisterschaften

24.05.2017 - 08:37

Brodenbach. Im Moseltal, wo es normalerweise sehr beschaulich zugeht, stand das vergangene Wochenende im Zeichen des Rennsports. Wasserfontänen, Motorenlärm und zigtausend Zuschauer versetzten die Gemeinde Brodenbach in einen Ausnahmezustand. Die Uferpromenade war zum Fahrerlager umfunktioniert, geschäftiges Treiben herrschte rund um die teilnehmenden Piloten und deren Equipment. Und das alles in der wunderschönen Kulisse des Moseltals, seinen Weinbergen und historischen Orten. Beim 46. Internationalen ADAC Motorbootrennen wurden vier Meisterschaften ausgetragen: in der Klasse Formel 2, das ADAC Motorboot Masters, der ADAC Motorboot Cup und der ADAC Jetboot Cup. Mit dabei die Lokalmatadore aus Brodenbach, Löf und Koblenz. Für den fünfundzwanzigjährigen Manuel Saueressig ist der Austragungsort gleichzeitig sein Heimatort. Er startete mit einem 200 PS starken Katamaran in der Klasse Formel 2. Es war sein letztes Rennen, er verabschiedete sich vom Motorbootsport mit einem siebten Platz und 359 Punkten.


Power Boat Racing Team Moselstern mit zwei Booten am Start


Das Power Boat Racing Team Moselstern aus Löf schickte zwei Piloten an den Start, der erfahrene Christian Groß (26 Jahre), der sein Rennen in der ADAC Master Klasse mit einem 60 PS/ 4-Takter versehenen Katamaran bestritt, und der Newcomer Sebastian Müller (36 Jahre) aus Koblenz. Für ihn war es sein erstes Rennen mit einem 110 PS starken Katamaran in der ADAC Cup Klasse. Im Hauptrennen erreichte er Platz 7 mit 34 Punkten. Christian Groß hatte sich eine bessere Platzierung erhofft, er musste sich mit Platz 8 zufriedengeben und 36 erreichten Punkten. Teamchef und Vater Thomas Groß gibt zu, dass es eine besondere Herausforderung war, mit zwei Booten zu starten: „Es war für mich als Manager des Power Boat Racing Team Moselstern etwas ganz Besonderes, zum ersten Mal mit zwei Booten an den Start zu gehen. Das war eine Riesenorganisation, ein Boot rein - ein Boot raus! Aber unser tolles Team hat das an beiden Renntagen super gemeistert. Sportlich gesehen, hat unser Cup Fahrer Sebastian Müller noch viel Luft nach oben. Er war mit dem 7. Platz nicht ganz zufrieden. Aber für sein erstes Rennen vor 15.000 Zuschauern war es okay.

In der Masterklasse, in der Christian in der zweiten Saison startete, lief es am Samstag für ihn beim Qualifying nicht ganz so gut. Es gab Riesenprobleme am Steg beim Einkranen der Boote. So hatten wir nur drei Minuten im Wasser, zu wenig, um eine für das Sprintrennen gute Platzierung zu erreichen. Es wurde nur der 12. Platz, danach lagen wir beim Sprintrennen auf einem super fünften Platz.

Da wurde das Rennen wegen eines Unfalls abgebrochen. Sonntags lief es besser, bei einem starken Feld von 16 Fahrern konnten wir mit zwei siebenten Plätzen zufrieden sein. Uns war besonders wichtig, dass wir in allen Rennen einen guten Start hingelegt haben, das war uns in der vergangenen Saison nicht gelungen. Ärgerlich war, dass uns im letzten Rennen einer ins Boot gefahren ist, und das Boot Risse und Löcher abbekommen hat. Aber das kriegen wir für das nächste Rennen wieder hin. Alles in allem war es für uns wieder ein absolutes Highlight vor so einer Kulisse in Brodenbach zu fahren.“


Weitere Ergebnisse


In der Formel 2 siegte der Lette Uvis Slakteris mit einer Gesamtpunktzahl von 800 Punkten. Das ADAC Motorboot Masters bestritt Maximilian Stilz  mit 80 Punkten als Sieger. Der neunzehnjährige aus Kernen erwischte bei allen Wertungsläufen einen glänzenden Start und führte bei allen Rennen. Siegerin beim Formel ADAC wurde Denise Weschenfeld aus Karlsruhe mit 80 Punkten. Beim Jetboot Cup, der in vier Klassen ausgetragen wird, siegte der Hamburger Burak Erverdi beim Runabout Open mit 75 Punkten, beim Runabout Stock der Saarbrücker Patrick Hoffmann mit 70 Punkten, beim Ski Stock der Viernheimer Philip Salobir mit 70 Punkten und beim Spark der Isernhagener Mel Kowalczyk mit 63 Punkten (Quelle der Ergebnisse ADAC Mittelrhein). Piloten aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Lettland, Italien, Österreich, Tschechien und Litauen gingen an den Start und zeigten den rund 15.000 Zuschauern ihr fahrerisches Können und ihre taktischen Finessen. Bei strahlendem Sonnenschein, in beeindruckender Kulisse fuhren sie rasante Rennen.


Sicherheitsvorkehrungen wurden verstärkt


Dass diese nicht ungefährlich sind, zeigte ein tödlicher Unfall, der sich 2016 in Traben-Trabach ereignete. Damals verlor der Italiener Massimo Rossi sein Leben. Aus diesem Grund verstärkten die Verantwortlichen beim 46. Internationalen ADAC Motorbootrennen die Sicherheitsmaßnahmen. Unter anderem wurde die Rennstrecke geschmälert, um eine Kollision mit der Ufermauer aus zu schließen. Das Rennen auf der Mosel ist eine etablierte Veranstaltung für Brodenbach, das gegenüberliegende Löf sowie für die ganze Region. Dafür wird die Bundesstraße 49 an zwei Tagen komplett gesperrt. Damit die vom ADAC durchgeführte und von der Gemeinde Brodenbach organisierte Veranstaltung reibungslos läuft, arbeiten seit Jahren viele Menschen ehrenamtlich. Es sind fast einhundert Helferinnen und Helfer die von Michael Saueressig koordiniert werden. Er leitet die Arbeitsgemeinschaft Motorbootrennen, die Helfer kommen aus der Freiwilligen Feuerwehr und dem Musikverein. Auch viele Bürger geben freiwillig ihre Unterstützung. Alle gewährleisten die Sicherheit im Fahrerlager und am Moselufer, das die Sperrung der Ortsdurchfahrt eingehalten wird und sorgen für das leibliche Wohl der Zuschauer und Aktiven. Rotes Kreuz und Polizei stehen als Freund und Helfer zur Verfügung. Mit einem freien Training begann das Motorbootrennen - das einzige in Rheinland-Pfalz - früh am Samstagmorgen. Die Rennen wurden am Sonntag ausgetragen, die Siegerehrungen erfolgten in den späten Nachmittagsstunden. Auch in diesem Jahr lag die Moderation bei Jörg Hennig aus Macken. Er informierte unermüdlich detailgenau und umfassend über das Geschehen. Die Ausrichtung des Motorbootrennens in Brodenbach fördert den Tourismus in der Region und den Breitensport. Die hohe Besucherzahl, die sich von Jahr zu Jahr steigert, zeigt das große Interesse der Motorsportfreunde und Touristen. So können sich die Verantwortlichen auch in diesem Jahr über eine positive Bilanz freuen. EP

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