- Anzeige -Der Wochenmarkt in Selters

Eine Erfolgsgeschichte

Eine Erfolgsgeschichte

Der Winzer von der Mosel, eingerahmt von Stammgästen. Fotos: WR

Eine Erfolgsgeschichte

Eine Erfolgsgeschichte

Selters. Stadtbürgermeister Rolf Jung hatte die Vision, in Selters einen regelmäßigen Wochenmarkt für die Bürgerinnen und Bürger aus Selters und der Umgebung ins Leben zu rufen. Von Anfang an war klar, dass es ein „grüner Wochenmarkt“ werden sollte, d.h. nur frische Produkte aus der Region von regionalen Selbstanbietern. Auf jeden Fall sollten Anbieter von Massen - und Ramschwaren ferngehalten werden, billige Kleidung und Plastikartikel sind „not wanted“. Die Idee fand sehr schnell Anklang, doch es kostete viel Zeit und Mühe, den Wunsch in die Tat umzusetzen. Der Groß- und Einzelhandel in Selters wurde mit ins Boot geholt, denn die Geschäfte hatten die Möglichkeit, am Markttag die Kunden, die den Markt besuchten, mit speziellen Angeboten auch in ihre Geschäfte zu lotsen. Zusätzlich hatten die Besucher des Marktes, die von auswärts nach Selters kamen, und immer noch kommen, die Möglichkeit, ihren Besuch zu nutzen, um etwa die Verbandsgemeindeverwaltung aufzusuchen, falls Bedarf bestand. Auch Besuche bei Ärzten, Apothekern oder Rechtsanwälten konnten bei dieser Gelegenheit in einem Aufwasch mit erledigt werden. Im April 2014 war es dann endlich so weit: Der erste Wochenmarkt in Selters wurde gefeiert. Stadtbürgermeister Rolf Jung und die Markleiterin, Walburga „Walli“ Hummerich, konnten zur Eröffnung viele Gäste aus nah und fern begrüßen, die natürlich neugierig waren, was da so in Selters geboten wurde. Immerhin hatten elf Stände dem Markt einen ordentlichen Rahmen verliehen. Das Angebot war breit gefächert, französischer Käse, der jeden Montag frisch in den Markthallen von Paris eingekauft wird, frisch geräucherte Forellen, Frischfisch und Honig aus der Region wurden angeboten. Obst und Gemüse aus heimischem Anbau, eine Crêperie, eine Landbäckerei, eine Landmetzgerei, ein Weingut aus Lehmen an der Mosel mit Winzerweinen und ein Blumenhandel waren mit ihren Verkaufsständen anzutreffen. Bereits der Eröffnungstag war ein durchschlagender Erfolg, denn fast alle Stände und Anbieter meldeten „ausverkauft“. Die Angebotspalette wurde kontinuierlich erweitert, so kam u.a. ein Spezialitätenstand hinzu, der Ziegenkäse aus einer kleinen Fromagerie aus Oberrod anbietet, ebenso italienische Wurst- und Schinkenspezialitäten. Seit 2016 ist Frischgeflügel aus der Region zu erwerben, auch ein Stand mit vielen Leckereien für des Menschen besten Freund, seinen Hund, hat den Weg nach Selters gefunden. Mittags kommen viele Besucher, um köstlichen Backfisch zu verspeisen, oder eine ungarische Spezialität, das Langosch, in süßer oder salziger Zubereitung zu genießen. Zusätzlich bietet Diakon Wittemann alle 14 Tage, zusammen mit seinem Team, selbst gebackenen Kuchen und Kaffee an. Die anfängliche Skepsis des Groß- und Einzelhandels wich allmählich, da die Besucher des Marktes, wie auch erhofft, die Gelegenheit nutzen, auch in anderen Geschäften Einkäufe zu tätigen. Die Markleiterin „Walli“ Hummerich legt bis heute großen Wert auf die Bestückung des Marktes, sie führt ein strenges Regiment, wenn ein neuer Anbieter in Selters seine Waren anbieten möchte. Sie achtet auch penibel darauf, dass sich nicht mehrere Anbieter aus einer Branche Konkurrenz machen. Dafür werden dann auch Absagen in Kauf genommen. Das ursprüngliche, urgemütliche Flair des Marktes soll erhalten bleiben. Deshalb hat sich der Wochenmarkt in Selters zu einem regelrechten Kommunikationszentrum entwickelt. Zum Gläschen Sekt oder Wein, oder zu einer Tasse guten Kaffee verabredet man sich gerne auf dem Marktplatz und hält sein Schwätzchen ab. Dabei kann man natürlich das Geschehen auf dem Markt aus nächster Nähe betrachten und kommentieren. Die Lage und Umgebung des Marktplatzes hat auch seinen Reiz. Umgeben von vielen Bäumen und alten Gebäuden, u.a. der vangelischen irche im Hintergrund, muss man sich einfach wohlfühlen. Der Markt soll auch nicht überlagert werden, das Angebot der Waren soll überschaubar bleiben, so ist die Zahl von ursprünglich 19 Anbietern auf aktuell 21 angestiegen. Natürlich melden sich im Laufe der Zeit manche Anbieter ab, dann kommen wieder neue hinzu. Auf jeden Fall ist an den Markttagen ein reges Treiben in Selters zu beobachten, die Parkplätze sind voll belegt, es halten sich donnerstags merklich mehr Menschen in der Stadt auf. Im Gespräch mit „BLICK aktuell“ bestätigten BM Jung und „Walli“ Hummerich, dass sie mit der Entwicklung und dem aktuellen Stand des Marktes sehr zufrieden sind, wobei natürlich ein Wochenmarkt unter freiem Himmel auch sehr von Witterungseinflüssen abhängig ist. Beide „Macher“ zogen ein positives Resümee und betonten übereinstimmend, dass der Wochenmarkt zu einer innerstädtischen Belebung von Selters geführt hat. Es würden sogar Einwohner aus den Orten der umliegenden Verbandsgemeinden regelmäßig den Wochenmarkt besuchen, da sie hier garantiert frische Waren erwerben können und auch gerne bereit sind, dafür ein paar Cent mehr auszugeben. Frau Hummerich ist ständig auf der Suche nach neuen Anbietern, die das Sortiment erweitern können. Wie gesagt, es wird noch lange nicht jeder Bewerber zugelassen. So bleibt die unverwechselbare Atmosphäre des Selterser Wochenmarktes erhalten.