Kinderschutzbund Höhr-Grenzhausen feierte 40-jährigen Geburtstag

Eine ganz feierliche Feierstunde

Kinderschutzbund Höhr-Grenzhausen zieht nach 40 Jahren äußerst positive Bilanz Erhebende Momente und Würdigung großartigen Engagements

22.08.2017 - 16:56

Höhr-Grenzhausen. Der Deutsche Kinderschutzbund e. V. Höhr-Grenzhausen wurde 40 Jahre alt. Anlässlich dieses runden Geburtstages fand eine Feierstunde in den benachbarten Räumlichkeiten des Jugendhauses Zweite Heimat statt. Es war eine ehrwürdige und dem Anlass angemessene Feier, durch die als Moderator stilvoll und locker Joachim Türk, selbst Mitglied und Unterstützer des Vereins, führte. Der Einladung zu dieser 40-Jahr-Feier waren zahlreiche Gäste gefolgt. Oder sollte man sie besser „Familienmitglieder“ nennen? Denn diese ganz besondere Sichtweise des Kinderschutzbundes auf sein Umfeld, der sich selbst als große Familie sieht, hob Türk in seiner Einführungsrede besonders hervor. Er begrüßte bei dieser „Familienfeier“ alle Mitglieder der Familie und ganz besonders diejenigen, die der Familie seit 40 Jahren treu und verbunden seien und jene, die als ehrenamtliche Helfer dem Verein stets zur Seite standen und noch stehen. Und auch „Nachbarn und Bekannte“, so wie Türk sie nannte, hatten als Gäste ihren Weg zu dieser Feierlichkeit gefunden. Dazu zählte er das Land Rheinland-Pfalz, den Westerwaldkreis, das Jugendhaus Zweite Heimat und die Freunde, Förderer, Spender und Sponsoren. Zur Geburtstagsfeier waren auch viele „Freunde“, wie Türk Sie bezeichnete, erschienen. Dazu gehören die Leute mit denen der Verein dienstlich zu tun habe, wie zum Beispiel den Vizepräsenten des Bundesverbandes des Deutschen Kinderschutzbundes Christian Zainhofer, der ebenfalls zu dieser Feier angereist war, die Schulen, Kindergärten und so weiter. „Aber was wären wir ohne Freunde? Wir sind froh, dass wir Freunde haben, die unsere Arbeit honorieren, die unsere Haltung teilen. Der Kinderschutzbund ist kein Dienstleister. Freunde, die uns unterstützen und Impulse geben. Wir sind froh über Freunde wie Thilo Becker und Edmund Schaaf, die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhausen und Montabaur, über Freunde wie den Stadtbürgermeister Michael Thiesen und die Ortsbürgermeister. Sie und die Räte honorieren unsere Arbeit und sie wissen was wir tun und sie wollen, dass wir es so tun wie wir es tun. Liebe Freunde, vielen Dank.“


Mitglliederehrungen


Im Anschluss wurden die Mitglieder geehrt, die 25 Jahre und länger beim Kinderschutzbund dabei sind und die Arbeit des Vereins unterstützen. Und die Liste der Jubeljahr - Feiernden war lang. Anwesend waren von diesen insgesamt 12 Jubilaren Dr. Joachim Courtial, Anne Apel-Klein, Martina Lode, Eva-Merz Seibert und Dieter Oster. Von den weiteren 38 Jubilaren, die bereits seit 40 Jahren und länger zum Kinderschutzbund Höhr-Grenzhausen stehen, wurden ebenfalls diejenigen, die der Feierstunde beiwohnten, geehrt. Aus diesem Kreis waren Marlis Blatt-Homrich, Rudolf Heller, Lothar und Ingrid Ickenroth, Georg und Heidi Ramb, Dr. Helmut und Renate Rasch sowie Christiane Schäfer anwesend und erhielten ebenfalls, wie ihre vorherigen Kollegen, ein kleines Präsent als Dank und Anerkennung. Als erste Vorsitzende bedankte sich Heidi Ramb bei allen Jubilaren aufs Herzlichste und hatte für jeden eine kleine liebenswürdige Geschichte oder Erinnerung des gemeinsamen Weges parat, den sie in den vielen Jahren mit ihren „Familienmitgliedern“ beschritten hatte. Die Ehrung von Heidi Ramb übernahm für den Ortsverein Joachim Türk. „Ein Verein, der über so lange Zeit existiert, der etliche Tiefen durchschritten hat und heute so gut dasteht und solche Freunde hat wie Sie, der braucht auch Leute, die vorneweg marschieren. Eine von denen, die das seit langer Zeit macht, ist Heidi Ramb“, hebt Türk seine Dankesrede an. Heidi Ramb ist das Gesicht des Kinderschutzbundes. Als Mitbegründerin ist sie seit über 20 Jahren erste Vorsitzende des Vereins und das „Familienoberhaupt“ der Lobby für Kinder in Höhr-Grenzhausen. Christian Zainhofer vom Bundesverband bezeichnete Heidi Ramb als den Motor des Kinderschutzbundes in Höhr-Grenzhausen, die sich auszeichne durch eine tiefe Fachlichkeit und kluge Kommentare. Er bedankte sich für ihr enormes und langfristiges Engagement mit der Verleihung der Goldene Ehrennadel des Bundesverbandes. Auch die Stadt Höhr-Grenzhausen bedankte sich bei Heidi Ramb und Stadtbürgermeister Michael Thiesen überraschte sie und bedankte sich für ihr 40-jähriges herausragendes ehrenamtliches Engagement mit der höchsten Auszeichnung, die die Stadt Höhr-Grenzhausen zu vergeben hat, der Verleihung des Goldenen Ehrenrings. „Die Stadt Höhr- Grenzhausen sagt Dankeschön und wünscht sich, dass Sie noch viele Jahre aktiv dabei sind und weiterhin uns, der Stadt Höhr-Grenzhausen und den Kindern in dieser Stadt auf Ihre hervorragende Weise unterstützen.“, bedankte sich Thiesen.

In ihrer Ansprache gab Heidi Ramb einen kurzen chronologischen Abriss über die Entwicklung des Vereins und die Wegmarken der Vereinsgeschichte. Wichtig seien dabei vor allem die Menschen, die Gleichgesinnten, die dazu beitragen, dass der Ortsverein in Höhr-Grenzhausen so lange Jahre eine so erfolgreiche Arbeit hatte tun können. Sie sagte dazu: „Dass ein Verein wie der Kinderschutzbund so lange überleben und sich entwickeln kann, hängt in erster Linie davon ab, dass Männer und Frauen sich gemeinsam ideellen Zielen verpflichten. Dass sie Zeit, Kraft und Geld investieren in das Wohl anderer.“ Besonders hervor hob sie die Gründungsmitglieder Dr. Karl Heinrich Bartels, Gerd Klug, Rosemarie Braun, Brigitte Brauneck, Ursula Gretschel und Dr. Helmut Rasch. Sie erinnert an die Zeit vor 40 Jahren. Eine Zeit, in der Ehemänner ihren Frauen eine berufliche Tätigkeit noch explizit erlauben mussten und die Prügelstrafe ein „normales Erziehungsmittel“ war. Seit 1977 entwickelte sich der Kinderschutzbund in Höhr-Grenzhausen immer weiter. Angefangen als Anlaufstelle für Kinder und Eltern mit Sorgen und Problemen über die Gründung von Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen, wie zum Bespiel „Kinder und Verkehr“ und „Babysitterbörse“ oder auch Bildungsangeboten für Eltern, die auch heute noch hochaktuell seien wie „Grenzen setzen in der Erziehung“ bis hin zu festen Hilfsangeboten wie der „Hausaufgabenhilfe“ blicke der Verein auf spannende und bereichernde Erfahrungen und Entwicklungen zurück. Zur Hausaufgabenhilfe hieß es dazu in Ihrer Rede: „Im Jahr 2002 erhielten wir für dieses Hilfsangebot eine Auszeichnung des Bundespräsidenten Johannes Rau in Berlin, mit der besonders auch der integrative und präventive Charakter gewürdigt wurde.“ Mit der Weiterentwicklung der Gesellschaft entwickelten sich auch die Anforderungen an die Arbeit des Vereins, besonders im Bereich „Gewalt an Kindern“ und machte die Einstellung hauptamtlicher Fachkräfte dringend erforderlich, betonte Heidi Ramb. Durch die Einstellung von acht sozialpädagogischer Fachkräfte konnte das Hilfeangebot für Kinder und Jugendliche erheblich professionalisiert werden, berichtete sie stolz. Mit Hilfe der Förderung des Bundesverbandes konnte das „Mobile Sorgenbüro“ als ein weiterer Meilenstein eingerichtet werden, und das, lange bevor die Schulsozialarbeit eingeführt wurde. Freudig erzählte Frau Ramb, dass der Verein im Jahr 2000 für dieses Projekt den von der Hanse-Merkur-Versicherung bundesweit ausgeschriebenen „1. Preis für Kinderschutz“ erhalten habe. Weiterhin unterhalte die Organisation seit 2005 das Second-Hand-Kinderkleiderlädchen mit inzwischen 25 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Was bei all dieser positiven Entwicklung nicht vergessen werden darf, ist der Grund für den notwendigen Einsatz der Helferinnen und Helfer. Dazu hielt die erste Vorsitzende in ihrer Ansprache folgendes fest: „ Die Themen gehen uns nicht aus. Leider. Uns bewegen nach wie vor die Kinderarmut, die nicht nur materiell ist, sondern sich auch auf Bildung, Chancen und Gesundheit auswirkt. Und die Kinderrechte.“ Heidi Ramb zog eine positive Bilanz nach 40 Jahren und bemerkte nachdrücklich, dass sie dabeigeblieben seien, „den Kindern und Jugendlichen mit Achtung zu begegnen, sie ernst zu nehmen, nicht zu bevormunden, sondern Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und so als verlässlicher Partner ‚Lobby für Kinder‘ zu sein. Immer wieder bekam man während dieser Worte eine Gänsehaut, da die Worte und Schilderungen wirklich tief unter die Haut gingen. Fest steht, dass dies alles nur im Team zu schaffen war.

Auch der erste Kreisbeigeordnete Kurt Schüler unterstrich in seinem Grußwort die hervorragende Arbeit des Ortsvereins und ermunterte dazu auf diesem Weg zu bleiben und diesen Weg weiter zu gehen. Rührende, liebevolle und partnerschaftliche Worte fand auch Verbandsbürgermeister Thilo Becker in seiner Ansprache. Darin betonte er die immense Wichtigkeit dieser Institution in der heutigen schnelllebigen Zeit. Er sehe sich als Partner in der kommunalen Familie in einem Wandel, der viel mit Jugend zu tun habe und Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche habe. Im Zeitalter der grenzenlosen sozialen Medien sei ‚Grenzen setzen‘ umso wichtiger.

Nie sei es eine Frage gewesen, ob die Verbandsgemeinde den Kinderschutzbund unterstütze, sondern nur wie die Unterstützung umzusetzen sei. „Die Kinderrechte müssen eingefordert werden, sie sollen im Grundgesetz verankert werden. Ja, ich glaube, es wird Zeit dafür, dass man auch das ernst nimmt, denn die Kinder sind unsere Zukunft. Wir müssen aber darauf achten, dass wir uns unsere Zukunft nicht selbst verbauen.“ Umso mehr freute sich Becker, dass der erste „Platz der Kinderrechte“ in Deutschland nach Höhr-Grenzhausen kommt. Er bedankte sich bei Team des Kinderschutzbundes außerordentlich, dass es sich in so hohem Maße als Lobby für Kinder einsetzt. Seine Rede schloss er mit den Worten: „Ich wünsche dem Kinderschutzbund im Namen aller Kommunen, dass der eingeschlagene Weg eine kinderfreundliche Welt noch besser zu machen, weiter fortgeführt werden kann. Ich wünsche euch viel, viel Erfolg und vielen, vielen Dank für das großartige Engagement, das ihr hier seit 40 Jahren an den Tag legt.“

Musikalisch untermalt wurde das Programm durch den Chor „Choriander“, der mit zum Thema passenden Songs aus seinem Repertoire unter Leitung von Jürgen Böhme für Kurzweil sorgte. Die Firma Sahm produzierte kostenlose Ehrungsgläser für dieses Jubiläum und aus jahrelanger Verbundenheit sponsorte das Hotel Heinz das Mittagessen für diese Feier. Die Tischdekoration für diesen Tag spendete Blumen Priebe.

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