Megina Gymnasium Mayen wieder auf Weltraum-Mission

Einen eigenenSatelliten in den Orbit schicken

Einen eigenen
Satelliten in den Orbit schicken

V.li. Projektleiter Thomas Leisten, MSS Leitung und Teamleiter Technik Miachal Sexauer, Max Schild, Alexander Geisbüsch, Max von Wolff und der Direktor und verantwortlicher Teamleiter Prof. Dr. Edzard von Vizzer.SOT

Einen eigenen
Satelliten in den Orbit schicken

Seit einiger Zeit schon bereiten die experimentierfreudigen Schüler die Weltraum–Mission vor.

Mayen. Im Jahr 2012 gelang es Schülern des Mayener Megina–Gymnasiums, in Funkkontakt mit der Raumstation ISS zu treten. Im vergangenen Jahr schickten die jungen Weltraum–Forscher einen Stratosphären–Ballon auf den Weg - jetzt wollen sie noch höher hinaus: In absehbarer Zeit wollen die experimentierfreudigen Schüler einen eigenen Satelliten ins All schicken, der Bilder von unserem Planeten aufnimmt und beim Überflug über Mayen an die Bodenstation sendet.

Am vergangenen Mittwoch stellten sie Vertretern der Presse ihr ehrgeiziges „CubeSat Projekt“ vor. CubeSat“ - zu deutsch Würfelsatellit - ist ein 1999 von der Stanfort University und der California Polytechnic State University initiiertes internationales Programm, dass es ermöglicht, kostengünstig Kleinsatelliten in eine Umlaufbahn zu bringen. Beim Start einer Rakete werden Ausgleichsgewichte benötigt, um die primäre Nutzlast auszubalancieren. Dazu wird in der Regel Blei verwendet. Heute bieten ESA und NASA interessierten Bildungseinrichtungen an, statt den Bleigewichten, kleine Satelliten, quasi per Anhalter, mitzunehmen.

„Das hat es so noch nicht gegeben“, weiß der Direktor der Schule, Prof. Dr. Edzard Visser, „ich bin sicher, das wird eine ganz spannende und interessante Geschichte.“ Die drei derzeit am Projekt beteiligten Schüler nennt Vizzer „erfahrene Fachleute“, zwei von ihnen haben bereits am Stratosphärenballon–Projekt teilgenommen und Fotos aus 35 Kilometern Höhe generiert.

Hoch ambitioniertes Projekt

Das neue Projekt sei noch etwas ambitionierter, so der Schulleiter, der einen gewissen Stolz auf seine Schüler nicht verbergen kann. Ambitioniert ist sicherlich auch der Leiter des Projekts, Thomas Leisten. Als staatlich geprüfter DV–Techniker, selbstständiger Programmierer und leidenschaftlicher Funkamateur begleitet er auch dieses Mal wieder die Forscher-Gruppe, die bisher noch aus drei Jungs der Klassenstufe 11 besteht und sich über weitere Mitstreiter - besonders weiblicher Gattung - freuen würde.

„Wenn am Ende alles klappt, wird der Satellit in etwa 400 Kilometer Höhe abgesetzt und die Erde umkreisen“, kündigt Leisten an. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, denn der Minisatellit muss erst einmal gebaut und mit der entsprechenden Technik ausgestattet werden. Das ist schwierig und vor allem teuer, rund 250.000 Euro kostet das Unternehmen eigentlich, an das sich bisher nur Universitäten herangewagt haben. Stufen- und Teamleiter Technik, Michael Sexauer, steht dem Projekt ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite. Er hofft, mit 30.000 Euro hinzukommen, doch auch dafür werden derzeit noch Sponsoren gesucht.

Ist der Würfel einmal gebaut und mit der entsprechenden Technik versehen, geht`s zum Materialtest bei der NASA, denn nur wenn der kleine Satellit den Strapazen seiner Mission gewachsen ist, darf er mit auf die Reise. Im Mai nehmen Thomas Leisten und die drei Nachwuchs–Forscher Max von Wolff, Alexander Geisbüsch und Max Schild erst einmal an einem „CubeSat“-Workshop in Cambridge in England teil. Dort haben sie Gelegenheit, sich mit Fachleuten und Gleichgesinnten auszutauschen.

Der kleine Satellit

könnte sich schon Anfang 2018 auf den Weg ins All machen

Noch in diesem Herbst wird die Arbeit am funktionsfähigen Satelliten beginnen und wenn am Ende auch die ESA das Vorhaben genehmigt, kann sich der kleine Satellit vielleicht schon Anfang 2018 auf den Weg ins All machen. Neben der Freude am Projekt treibt Initiator Thomas Leisten eine wichtige Botschaft an: „Es geht mir auch darum, den Schülern zu zeigen: „So abgefahren, so extrem eine Idee auch sein mag - wenn der Wille da ist, kann ich was erreichen. Wenn ich etwas wirklich will, kriege ich das hin. Das hat mir das Leben beigebracht, so habe ich das gelernt und so möchte ich es auch weitergeben.“

Das Projekt selber sei natürlich auch ideal für die Lernbereiche Physik, Mathematik, Metallbau und Programmierung und eine gute Grundlage für den späteren Beruf. Die hier beteiligten Schüler können im Vorstellungsgespräch sagen: „Einen Satelliten habe ich schon gebaut und in den Orbit gebracht – das ist doch perfekt“, stellt Thomas Leisten fest und freut sich auf die kommenden Ereignisse.

Wie soll der Satellit heißen?

Die „Forscher AG“ und Projektleiter Thomas Leisten freuen sich über Vorschläge mit lokalem Bezug, wie zum Beispiel MYSat, EifelOrbit oder vielleicht MeginaSpace? Sicherlich haben viele bessere Ideen! Die schicken Interessierte an das Megina Gymnasium Mayen, Stichwort „CubeSat“ - Taufe, Am Knüppchen 1, 56727 Mayen oder per E-Mail an info@megina-gymnasium-mayen.de.

Auch das SWR – Fernsehen hat berichtet: https://swrmediathek.de/player.htm?show=d0c90d90-2aaf-11e7-9fa5-005056a12b4c.