Fotoausstellung beim Katharinenmarkt in Treis

Einmalige Dokumente der Nachkriegszeit

Einmalige Dokumente der Nachkriegszeit

Interessiert schauten sich die Besucher der Fotoausstellung in der Alten Knabenschule die Fotodokumente von Treis an. Personen, Gebäude, Straßen und Ansichten von Treis wurden identifiziert und anderen Zuschauern bereitwillig erklärt.-TT-

Einmalige Dokumente der Nachkriegszeit

Klaus Layendecker (re.) engagiert sich seit Jahren in der Dokumentation und Aufarbeitung unserer Heimatgeschichte.

Treis. Klaus Layendecker, Dr. Norbert Pies und Bernd Groll sind die Organisatoren einer Fotoausstellung, die beim Katharinenmarkt in Treis am vergangenen Samstag besondere Aufmerksamkeit bei den Besuchern weckte: Historische Fotos, Bilddokumente und Schriftstücke aus dem letzten Kriegsjahr und den folgenden Nachkriegsjahren waren in der Alten Knabenschule am Plenzer zu sehen.

Auf Stellwänden waren die Fotodokumente fein säuberlich zusammengetragen, die zum Teil aus US-Beständen stammen. Den drei Treisern war es gelungen, die einmaligen Zeitzeugnisse aus der Zeit zwischen 1945 und 1946 ausfindig zu machen und zu recherchieren. Die Aufnahmen, die von US-Offizieren im Rahmen von Ermittlungen in Treis aufgenommen wurden, zeigen viele Treiser Bürger, Fotos von den Unterkünften und vor allem Kinder, die den Amerikanern freundlich in die Kamera lachen.

Hilfe ausdrücklich

erwünscht

Ausdrücklich erwünscht war von den drei Organisatoren, dass der eine oder andere ältere Mitbürger die Personen auf den Fotos identifiziert und wiedererkennt. Dafür waren extra Zettel ausgelegt, die reichlich genutzt wurden.

„Ich bin ganz begeistert, dass es noch so viele Fotos aus dieser Zeit von Treis gibt“, freute sich eine Besucherin. „Da werden Erinnerungen an die Nachkriegsjahre wach“, gab die heute 82-Jährige zu. „Wir hatten damals nicht viel, aber wir waren als Kinder trotzdem zufrieden“, so die Seniorin, „zumal uns die Amis ab und zu Schokolade und den damals uns noch unbekannten Kaugummi zusteckten.“

Filmdokumentation

zu Treis nach dem Krieg

Eine kleine Filmdokumentation informierte die zahlreichen Besucher darüber hinaus, wie es damals in Treis direkt nach dem Krieg aussah. Zerstörte Häuser und Höfe, längst abgerissene Gebäude – zum Beispiel die Losen-Mühle – und Situationsaufnahmen wie ein Ochsengespann im Mühlweg, Karren und Ackergeräte im Einsatz sowie Fotos der arbeitenden Bevölkerung machten diese Ausstellung einmalig.

Die Kuratoren der Ausstellung haben sich „ganz bewusst nicht zur Aufgabe gemacht, die Kriegsgräuel aufzuarbeiten“, so Klaus Layendecker. „Dies ist jedoch zu einem späteren Zeitpunkt geplant.“