Blumenkorso in Bad Ems steht bevor

Endspurt bis zur Deadline

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Diesmal sind Motive von „Pokémon Go“ beim Blumenkorso dabei. MFU

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Der St. Martins-Chor Bad Ems mit dem „Krokodil“ mit einer Länge von 18 m und einer Breite von 4,30 m.

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Familie Thorsten und Regina Eifler, Tochter Kira (6) in der „Kettcar-Gruppe - die „Eemser Pänz“.

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Die Malbergbahn wird vonHolger Schwotjak und Jochen Hübel ausgebessert.

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Der Nachwuchs baut zum ersten Mal selbständig.Die Geschwister Denise Köppen und Natalie Weiß.

Bad Ems. Sägen, Pinseln, Raspeln und Formen, so entstehen die kreativen Kunstwerke der Wagenbauer.

Da wird gehämmert und geschweißt. Im Vorfeld machen sich die Teams, Vereine und engagierte Familien Gedanken mit welchem Motiv sie bei dem größten Sommerhighlight in der Region, dem Blumenkorso zum Bartholomäusmarkt in Bad Ems, dabei sein möchten.

Bevor diese phantasievollen Wagen aber am 27. August, von Hand geschmückt und bestückt mit Dahlienköpfen, durch die Straßen der Kurstadt ziehen, sind viele freiwillige und ehrenamtliche Helfer notwendig, die seit Monaten hunderte von Stunden damit verbringen, dass alles planmäßig fertig wird.

Wenn man sich auf dem Gelände in der Arzbacher Straße umsieht, kann man anhand der Konstruktionen schon erkennen, was gebaut wird.

Die Geschwister Denise Köppen und Natalie Weiß, sind von Kindesbeinen an mit dem Wagenbau verwurzelt und fuhren als Kinder bereits in der „Kettcar Gruppe“ mit. Später bauten sie gemeinsam mit den Eltern und deren Freunde.

Sie haben sich diesmal das Motiv „Pokémon Go“ ausgesucht. Allein die einzelnen Figuren des Trendy Spiels sind eine Herausforderung. So besteht die Mega Figur „Bisaflor“ aus vielen Einzelteilen, die auf Styroporplatten aufgezeichnet, ausgeschnitten und angemalt wurden. „Fünfzig dieser Puzzleteile haben wir hergestellt“, so Natalie Weiß. Unterstützt werden sie von Tochter Joanna Weiß und Ehemann Dominik. Man darf sich also auf „Pikachu und Co“ freuen.

Ein Stück weiter ist die Familie Thorsten und Regina Eifler am werkeln. In diesem Jahr aber in einem kleineren Format als 2016. „Da hatten wir die „Concorde - Königin der Lüfte“ zusammen mit Stefan Zimmerschied und Dieter Papzien gebaut. Dieses Jahr bauen wir ein Schiff rund um das Kettcar, dass dann Tochter Kira (6) in der „Kettcar-Gruppe - die „Eemser Pänz“ fahren wird. Kira ist zum ersten Mal dabei und ganz schön aufgeregt. Sie freut sich schon sehr auf den Blumenkorso und die vielen Besucher. Am meisten freut sie sich aber über die Einschulung.

Zum zweiten Mal wird die „Malbergbahn“ wieder im Zug zu sehen sein. Holger Schwotjak und Jochen Hübel sind dabei, Teile auszubessern und das Dach der Bahn mit einer Folie zu beziehen. „Es geht aufwärts- gehen Sie mit!“ mit diesem Slogan wirbt der Förderverein Malbergbahn e.V.

Seit mehr als vier Jahrzehnten ist der St. Martins-Chor Bad Ems mit tollen Motivwagen vertreten. Ein riesiges „Krokodil“ mit einer Länge von 18 m und einer Breite von 4,30 m wird die Zuschauer mit Sicherheit in Staunen versetzen. Die Chorgemeinschaft ist für seine monumentalen Bauwerke bestens bekannt. Doch in diesem Jahr stellt sich das 18-köpfige Team, in dem auch viel Jugend vertreten ist, einer neuen Herausforderung. „Die Füße von „Schnappi“ mussten wir noch mal neu machen und näher an den Körper anbringen“, so Michael Bilo im Gespräch mit „BLICK aktuell“. Wir dürfen die Breite von 4,50 m nicht überschreiten. Die Konstruktion und statischen Elemente müssen exakt passen. Mit der Länge sind wir drei Meter über der Norm. Der Fahrer wird in diesem Jahr auch nicht die Straße einsehen können, sondern muss das Gefährt über modernste Technik einer Kamera und einem großen Monitor steuern.

Stolz ist Bernd Geppert, Vorsitzender des Bartholomäusmarktvereins, dass auch in diesem Jahr wieder 22 Motivwagen neben den Fußgruppen und Spielmannszügen bei der drittgrößten rollenden Blumenschau der Welt dabei sind. In drei Nachbargemeinden, Dausenau, Fachbach wird ebenfalls fleißig gebaut.

Die Ortsgemeinde Nievern ist nach langen Jahren wieder mit einem Korsowagen beteiligt. Der Grundgedanke ist das Jubiläumsjahr „25 Jahre Partnerschaft Nievern/Hohensaaten“. Da beide Orte mit dem Wasser verbunden sind, hat das Thema der Gemeinde was mit „Schifffahrt“ zu tun. So wird ein auf der Oder bzw. im Oder-Havel-Kanal bis Ende der 1920er Jahre als Transportschiff eingesetzter „Kaffenkahn“ symbolisch an einem Nieverner „Heckebock“ festgemacht, wie einst die Treidelschiffe, die an der Lahn eingesetzt und von Pferden gezogen wurden. Die Kaffenkähne wurden bis 1914 in der noch heute bestehenden Werft als motorlose Segel- und Schleppkahn hergestellt.

Noch sind alle Wagen nackt und alles andere als Bunt. Ihr buntes Blumenkleid bekommen die Styropor Skulpturen allerdings erst am 26. August, dem Samstag vor dem diesjährigen Bad Emser Blumenkorso.

Dann ist halb Bad Ems morgens in der Früh auf den Beinen um jeden einzelnen Dahlienkopf mit einer Nadel an den Unterbau zu befestigen. Je nach Größe des Bauwerks werden bis zu 80.000 Blüten verarbeitet. Insgesamt werden die Zuschauer ein Blütenmeer von 1,5 Millionen farbenprächtigen Dahlien zu sehen bekommen und jede Menge Schnittblumen.