Polizeiinspektion Andernach legt Kriminalstatistik 2016 vor

Engagiert und gut gerüstet gegen das Treiben der Gesetzesbrecher

24.04.2017 - 08:49

Andernach. Eine im vergangenen Jahr durchgeführte Emnid-Umfrage ergab: 56 Prozent der Deutschen fühlen sich nicht sicher und nur eine Minderheit von 40 Prozent sieht sich von der Polizei vor Kriminalität geschützt. Doch deckt sich dieses Empfinden mit der kriminalistischen Realität? Kann der Blick in die Kriminalstatistik der Polizeiinspektion (PI) Andernach das Sicherheitsgefühl der ihnen anvertrauten über 82.000 Bürgerinnen und Bürger positiv verstärken? Die mehr als 80 Andernacher Polizeibeamten, als unsere „Freunde und Helfer“ überwiegend im Wechselschichtdienst im Einsatz, verrichteten in ihrem Zuständigkeitsbereich (Stadt Andernach, VG Pellenz, VG Weißenthurm) wohl auch im vergangenen Jahr einen „guten Job“. Die PI Andernach stellte jetzt die letztjährige Kriminalitätslage in ihrem Bereich dar.


Trostpflaster: Bundes- und Landestrend ist schlechter


Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) kann natürlich nur das offiziell bekannte „Hellfeld“ ausweisen, bildet also nicht die Gesamtkriminalität ab. Verkehrsdelikte, wie zum Beispiel Unfallflucht oder Unfälle mit Verletzten oder Toten, sind in dem Zahlenwerk nicht dargestellt. Insgesamt 4484 Straftaten wurden in 2016 im PI-Bereich verübt. Darunter 3878 Fälle, die direkt in Andernach bearbeitet wurden. Die Aufklärungsquote von 62,6 Prozent für die im Bereich der PI Andernach begangenen Straftaten bewegt sich in etwa auf Vorjahres-Niveau. Bei der Zahl der Straftaten, bezogen auf 100.000 Einwohner, liegt die Region in und um Andernach unter dem vergleichbaren bundes- und landesweiten Wert. Das veranlasste den Leiter der Polizeiinspektion Andernach, Björn Neureuter zu der Feststellung: „Andernach, Pellenz und Weißenthurm sind ein ‚sicheres‘ Pflaster“. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren nahmen die Rohheitsdelikte (Raub / Körperverletzung / Nötigung / Nachstellung / Bedrohung / Erpressung) zu. 762 Fälle wurden zur Anzeige gebracht (Stadt Andernach: 338), darunter 555 zum Tatbestand „Körperverletzung“. Polizeioberrat Neureuter: „Zu Körperverletzungen kommt es meist zu Hause oder in der Gaststätte und weniger auf der Straße.“ Positiv: Die Aufklärungsquote konnte auf 90 Prozent (2015: 88,7 Prozent) verbessert werden. 1471 Diebstahlsfälle (2015: 1368) wurden im PI-Bereich registriert und verfolgt, davon allein in der Stadt Andernach 621. Dabei mag es ein kleiner Trost sein, dass das Delikt „Taschendiebstahl“ um 33,3 Prozent und der Diebstahl an/aus KFZ um 28 Prozent zurückgegangen ist. Eine deutliche Zunahme ist bei den Einbrüchen (229 Fälle) und den Betrugsdelikten (646), vor allem im Internet festzustellen. Der langjährige Trend setze sich hier fort. Vor allem der „Tatort Internet“, nehme an Bedeutung zu, wurde aber in der örtlichen PKS nur berücksichtigt, wenn der Tatort bekannt war (in der Regel Standort des „Täter-Computers“). Die Andernacher Polizei bearbeitete 466 Fälle von Sachbeschädigung und musste bei 269 Rauschgiftdelikten (Stadt Andernach: 127) tätig werden. Letztere verzeichneten in 2016 zwar eine deutliche Zunahme (+16 Prozent), diese Entwicklung sei jedoch verstärkten Kontrollmaßnahmen zuzuschreiben, mit denen ein „Dunkelfeld aufgehellt“ wird, so Neureuter.


„Gewalt in Partnerschaften“ bedarf sensibler Behandlung


Das Thema: „Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ nimmt in der PKS unter der Kategorie „Körperverletzung“ einen besonderen und bedenklichen Raum ein. 186-mal wurden die Beamten tätig, weil, quer durch alle sozialen Schichten, in Partnerschaften Gewalt verübt wurde. Die Statistik weist den höchsten Stand seit Jahren aus, offenbar auch, weil inzwischen mehr Partnerschaftsdelikte angezeigt werden. Mit Polizei-Hauptkommissarin Nina Keul hat die Polizeiinspektion eine spezialisierte Sachbearbeitung für das Thema realisiert, die der Stärkung des Opferschutzes dient und mit Beratung und der Vermittlung von Hilfsangeboten betroffenen Personen eine Anlaufstelle bietet. Ganz nach dem Grundsatz, „Wenn man es weiß, kann man was tun“, sind die Beamtinnen und Beamten der Polizei auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Die Polizei Andernach ist „rund um die Uhr“ für allgemeine Anfragen, Tel. (0 26 32) 92 10, und in dringenden Fällen unter der bekannten Notrufnummer 110 zu erreichen.

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