Eine-Welt-Verein Linz

Erstmals Schecks für Hilfs-Projekte überreicht

Nutznießer ist neben dem MGL-Partner, der Shambyu Combines School, auch die Kumbeshwar Technical School

Erstmals Schecks
für Hilfs-Projekte überreicht

Große Freude herrschte bei Claudia Herzog und Rita Kurth sowie bei Martin Klupsch über die Spendenschecks des Eine-Welt-Vereins. Foto: DL

24.05.2017 - 09:30

Linz. Auf Vorschlag des Vorstandes des Vereins „Eine-Welt Linz“ hatte die Mitgliederversammlung beschlossen, in diesem Jahr für zwei soziale Projekte Geld zu spenden: 1.000 Euro waren für deutsch-namibische Schulpartnerschaft, das Charity Projekt Namibia am Martinus-Gymnasium Linz (MGL) und 4.000 Euro für die nepalesische Hilfsorganisation „Kumbeshwar Technical School“ (KTS) zur Unterstützung von Wiederaufbaumaßnahmen in dem nach wie vor stark erdbebengeschädigten Nepal vorgesehen.

„Seit der Gründung des Eine-Welt-Vereins Linz im September 2012 setzen wir uns für mehr Gerechtigkeit zwischen den Völkern und für die Förderung des Fairen Handels ein“, begrüßte der Vorsitzende Hans-Joachim Schmitz mit seiner Stellvertreterin Annette Förster und weiteren Vorstandsmitgliedern am Wochenende im Weltladen Rita Kurth aus Königswinter von der „Ugongo Schulpartnerschaft der Deutsch-Namibischen Gesellschaft“ und die am MGL auch für Charity-Projekte zuständige Pädagogin Claudia Herzog von Schulleitung sowie den Geschäftsführer des Fair-Handelszentrums Rheinland, Martin Klupsch, der stellvertretend für den Entwicklungsfonds El Puente, den „Nepal-Scheck“ entgegennahm. „Sie können sich vorstellen, dass wir aufgrund unserer satzungsgemäßen Aufgabe in die ganze Welt spenden könnten“, so Hans-Joachim Schmitz. Überall werde Geld gebraucht, um die Infrastruktur zu verbessern und Strukturen zu schaffen, die es ermöglichen würden, dass die Menschen dort leben können, wo sie zuhause seien, eben in ihrer Heimat. Angesichts der beschränkten Geldmittel des Vereins, die sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden zusammensetzen würden, müsse sich der Verein aber leider auf die Unterstützung einiger weniger Projekte beschränken. Nutznießer der ersten Spendenaktion von Eine-Welt Linz seien die MGL-Partnerschule in Namibia, die Shambyu Combines School in der Nähe von Rundu am Okavango Fluss, und die KTS in Patan, der drittgrößten Stadt Nepals im Kathmandu-Tal.

„Das MGL hat das große Glück, mit Frau Rita Kurth eine direkte Ansprechpartnerin bei der Deutsch-Namibischen Schulpartnerschaft zu haben, die auch uns aus erster Hand über den Nutzen unserer Spende informieren kann. Dass die Schule finanzielle Unterstützung gut gebrauchen kann, wird allein dadurch klar, dass viele der rund 800 Schüler der Klassen 5 bis 10 wegen der geringen Mais- und Hirseernte nach den ausgebliebenen Regenfällen auf Schulspeisung dringend angewiesen sind“, so der Vorsitzende. Neben dem Austausch von Briefen und Videobotschaften würden sich die Linzer Gymnasiasten vor allem am Tag der offenen Tür engagieren, um ihre Partnerschule finanziell zu unterstützen, ergänzte Claudia Herzog. „So konnten wir in den zurückliegenden Jahren etwa zehn Computer, ein Kopierer und ein Digitalprojektor, die Renovierung von drei Klassenräumen und zahlreiche Schulbücher finanzieren“, so die MGL-Pädagogin. Da Rita Kurth schon Mitte der Woche wieder nach Namibia fliege, werde sie sowohl die Schule wie den Verein nach ihrer Rückkehr darüber informieren, wie das Geld eins zu eins angelegt worden sei.

„Dass wir mit 4.000 Euro eine Schule in Nepal unterstützen, hat seine unmittelbare Ursache natürlich in dem schweren Erdbeben vom 25. April 2015, bei dem nahezu 9.000 Menschen getötet und rund 600.000 Häuser zerstört wurden“, erklärte Hans-Joachim Schmitz. Abgesehen von zahlreichen Nachbeben hätten auch die politischen Gegebenheiten in Nepal die Aufräumarbeiten und den Wiederaufbau behindert. Andererseits hätten zahlreiche Organisationen des Fairen Handels viele Hilfs- und Spendenaktionen schon kurz nach dem Beben initiiert, um ihren von den Zerstörungen betroffenen Produzenten zu helfen. „Die Hilfsmaßnahmen, neben der medizinischen Erstversorgung vor allem der Aufbau von Notunterkünften und der Wiederaufbau von Werkstätten und Schulen, wurden weitgehend von der Fair Trade Group Nepal koordiniert, dem nationalen Zusammenschluss von 19 Fair-Handels Organisationen in dem südasiatischen Binnenstaat zwischen der Volksrepublik China im Norden und Indien“, so der Vorsitzende.

Die KTS wurde 1983 als nepalesische Hilfsorganisation ins Leben gegründet, um die Lebenssituation von Familien der wenig angesehenen Kasten zu verbessern. Neben einem Kindergarten, einem Waisenhaus und einer Grundschule, werden Angebote für Jugendliche und Ausbildungs- sowie Produktionsprogramme für Erwachsene ausgearbeitet. „Während das Ausbildungsprogramm der KTS, deren Spezialität die Produktion von bunten Strickwaren ist, ohne externe Finanzspritzen auskommt, ist die Schule selber auf Spenden angewiesen. Da aber mehr als die Hälfte der 26 Millionen Einwohner Nepals Analphabeten sind, ist eine schulische Bildung von hervorragender Bedeutung, um die Nepalesen in die Lage zu versetzen, ihr Einkommen selbstständig zu erwirtschaften“, hob Hans-Joachim Schmitz hervor. Da der Wiederaufbau noch viele Jahre andauern werde, würden eben auch Spenden dringend benötigt, schloss er seine Ausführungen. DL

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