Melanie und Ralf Taraba erhielten liebe Hochzeitspost von Fremden

„Es war etwas so Besonderes, eine solch liebe Geste zu erleben“

17.07.2017 - 08:58

Mayen/Mendig. Nicht immer bringt das Internet nur Segen, doch Melanie und Ralf Taraba brachte das „www“ zusammen: Dank eines Online-Spiels, das beide mit Leidenschaft spielten, lernten sie sich im Jahr 2012 kennen. Ralf lebte damals in Worms, Melanie in Mayen. Dass sie sich auf einem anderen Weg hätten begegnen können, ist eher unwahrscheinlich; weder zog es Ralf jemals in die Eifel, noch hatte Melanie etwas in Worms zu erledigen. Schnell fanden sie sich sympathisch und kamen in Kontakt. Es dauerte nicht lange, da sagte Ralf zu Melanie: „Dich würde ich sofort heiraten.“

Begegnet waren sich die beiden zu dem Zeitpunkt noch nicht, jeder kannte den anderen lediglich vom Foto. „Ich war damals eigentlich ganz fest entschlossen, alleine zu bleiben“, schmunzelt Melanie, doch die Rechnung hatte sie ohne Ralf gemacht: Am 1. Juli diesen Jahres fand die Hochzeit statt – es war ein rauschendes Fest in der Riedener Gemeindehalle.

Am Abend ließen die beiden mit Helium gefüllte Luftballons steigen, wie es heute beliebte Hochzeitstradition ist. An jedem Ballon war eine an das Paar adressierte Postkarte befestigt.

Finder solcher Ballons schicken die Karten, üblicherweise versehen mit einem netten Gruß und der Information, wo der Ballon gefunden wurde, an das Hochzeitspaar zurück.

„Wir hatten keine großen Erwartungen“, erinnert sich Melanie Taraba, einige ihrer Ballons seien nach dem Start direkt im nächsten Baum hängengeblieben. Nur wenige hätten sich ganz gemächlich erhoben und auf den Weg gemacht. Doch als Melanie am 4. Juli nach Hause kam, drückte Ralf ihr einen Umschlag in die Hand, den er am Nachmittag im Briefkasten gefunden hatte. Die Absender kannten beide nicht. Als sie den Brief öffneten, verschlug es den Frischvermählten jedoch die Sprache: „Der Umschlag enthielt eine der Postkarten, auf die die fremden Absender zwei Geldscheine in Herzform geklebt hatten“, berichtet Melanie Taraba, während ihr schon wieder Tränen in die Augen steigen.

Die Postkarte kam in Begleitung eines lieben Briefes und zweier Selfies, die die Finder zeigen: Ein Paar aus Mendig war in Begleitung seines Hundes Bonny außerhalb von Bell joggen, als Bonny

den kaputten Ballon entdeckte und seine menschlichen Begleiter darauf aufmerksam machte. Die bemerkten schnell, dass an dem Ballon noch eine Postkarte befestigt war. Noch vor Ort machten sie „Beweis-Selfies“, eines von sich, eines von Finderin Bonny, und schickten diese später zusammen mit der Karte und dem Brief an das Hochzeitspaar.


„Mit so einer Überraschung hätten wir im Leben nicht gerechnet“


„Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr wir uns gefreut haben“, ist Melanie Taraba gerührt, sie bekomme jetzt noch eine Gänsehaut nach der anderen. Gerade in diesen Zeiten, in denen sich jeder selbst der Nächste sei, sei es etwas so Besonderes, eine solch liebe Geste zu erleben, sagt sie. Im Brief schreiben die Absender, sie hätten dem Paar gerne ein Geschenk gemacht. Da man sich aber nicht kenne und daher nicht wisse, mit was man dem anderen eine Freude machen kann, sollten sich die beiden von dem mitgeschickten Geld etwas gönnen. „Wir hätten uns schon alleine über die Rücksendung einer Postkarte gefreut – mit so einer Überraschung hätten wir im Leben nicht gerechnet“, bestätigt auch Ralf Taraba. Dafür wollten sich Melanie und Ralf bedanken und brachten wiederum eine kleine Aufmerksamkeit, inklusive Knochen für Bonny versteht sich, nach Mendig. „Leider haben wir die drei nicht angetroffen, da haben wir unseren Gruß vor die Tür gestellt“, sagt Melanie Taraba. „Wir hoffen, dass wir auch ihnen damit eine kleine Freude gemacht haben.

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