Die Riedener Passionsspiele waren wieder ein erfolgreicher „Renner“

„Es ist vollbracht“

Über 8000 Besucher zeigten sich begeistert - Ein Resümee von Bernd Schmitz

24.04.2017 - 09:42

Rieden. Nun ist am Montag, den 17. April der letzte Vorhang für die monumentale Inszenierung dieser Spielzeit 2017 gefallen, für eine wahrhaft wunderbare Geschichte, die einst im Jahre 1923 durch engagierte Mitglieder des Männergesangvereins „Frohsinn“ begonnen, der Anfang für eine lange Tradition, die der Passionsspiele im Eifelort Rieden wurde. Damals bestritten die Gesangsakteure auch anschließend die beiden Spielzeiten in den Jahren 1934 und 1949. Sage und schreibe 16 Jahre gingen danach ins Land, bis die Mitglieder des Katholischen Junggesellenvereins, sich dafür einsetzten, die Leidensgeschichte Jesu Christi wieder in Szene zu setzen. Und seit 1993 zeichnet die Laienspielgruppe des Katholischen Junggesellenvereins Rieden für erfolgreiche Aufführungen im Gotteshaus des Ortes verantwortlich. Einmal in die Rolle des Jesus von Nazareth, der Mutter Maria, oder einem der Jünger Jesu zu schlüpfen, für viele Riedener ein Traum. Hier wo seit Generationen, Urgroßeltern, Großeltern, Eltern, Kinder und Enkel, ja oftmals ganze Familien bei diesem Mysterienspiel auf den Bühnenbrettern stehen, ist es eine Ehre, mit dabei sein zu können. So auch wieder bei den letzten Spielen. Der jüngste Schauspieler, Benedikt Marx war gerade mal zwei Jahre alt, der älteste, in der Rolle eines Pharisäers, Heinz Sauerborn, zählte 77 Lenze. Und den Chorgesang bereicherte der 89-jährige Bruno Reuter stimmgewaltig. „Da gehört viel Herzblut dazu und das schweißt die gleichgesinnte Gemeinschaft so richtig zusammen“, so Meisterregisseur Hans Peter Doll nach der letzten Aufführung innerhalb seiner sechsten Spielzeit, zu „BLICK aktuell“.


Regisseur war begeistert von den Schauspielern


Der „echt Riedener Jung“ zeigte sich zutiefst begeistert von der Leistung seiner Mimen. „Alles hervorragende Schauspieler mit allergrößter Disziplin. Gott sei Dank hatten wir keine schauspielerisch bedingten Ausfälle. Es war für mich auch in der nunmehr 11. Spielzeit beim Mysterienspiel um das Leben, Leiden und Sterben Jesu Christi, wieder eine Freude Regie zu führen“. Wird er weiter machen? „Wenn der Herrgott mich gesund erhält“ war die Antwort. Eine Besucherfamilie aus Düsseldorf nutzte am Ostermontag die letzte Gelegenheit der Aufführungen und war voll des Lobes: „Es ist beeindruckend, was diese Menschen, diese Laienschauspieler hier bewirken. Sie nehmen mit ihrem Mysterienspiel in hervorragender Weise Tausende von Besuchern mit auf den Weg, der zum Osterfest und zur endgültigen Erlösung führt“.


Besucher kamen aus nah und fern


Und in der Tat, Regisseur Hans-Peter Doll und der engagierte Vorsitzende der Laienspielgruppe, Joachim Engel, erfuhren es auch jetzt immer wieder, das Menschen aus nah und fern, darunter auch der Bürgermeister aus Oberammergau, zum großen Ereignis in die, zur Spielstätte würdig umgerüsteten, Riedener Pfarrkirche kamen, und Worte der Anerkennung fanden. „Dies bestätigt uns im hohen Maße, die Qualität unser aller Arbeit, und gibt uns darüber hinaus eine hohe Motivation“, so die beiden Verantwortlichen. Und die müssen sie auch haben, die über 260 daran beteiligten Bürgerinnen und Bürger, gut ein Fünftel der gesamten Bevölkerung, die bei insgesamt 22 Aufführungen, auf den Brettern, die für sie die Welt bedeuten, standen.

Und damit auch nichts „schief“ gehen konnte, waren wieder alle Hauptrollen, beginnend mit den Jesus-Mimen Tobias Hackenbruch und Claudio Civello Hackenbruch, sowie den Darstellerinnen der Mutter Maria Judith Doll und Alexandra Reuter, doppelt besetzt.


Ein Lob an alle Mitwirkenden


Aber, Passionsspiele, das war nicht nur der Kreuz tragende Jesus, Passionsspiele, das war auch eine tolle Organisation, in vielen Gruppen mit engagierten Riedenern erarbeitet, die hinter allem steht. Ob nun die Sängerinnen und Sänger, die Garderobieren, die Näherinnen, die Stylisten, die Bühnenbildner und Kulissenbauer, der Service und nicht zu vergessen, den dreimaligen Jesus Darsteller, Stefan Müller, der wieder die wichtige „Rolle“ des Soufleurs übernommen hatte. Dazu die Kameraden der Feuerwehr um den „Chef“, Urban Reuter, der, wenn er nicht gerade den Jünger „Petrus“ verkörperte, im Außenbereich vor der Kirche, dann wenn die Busse anrollten, und die Menschen zur Spielstätte strömten, alle Hände voll zu tun hatte. Man kann jetzt, da die Spielzeit mit eindrucksvoll inszenierten und gespielten Szenen, beendet ist, in der Jesus am Kreuz 22 Mal die Worte „Es ist vollbracht“ gesprochen hatte, mit Fug und Recht für alle behaupten „Es ist vollbracht“. Die Riedener haben wieder Großartiges geleistet, das war einfach phänomenal. Und nachdem am Oster-Montag, dem 17. April, mit den vom Glockengeläut begleiteten Worten von Jesu Darsteller Claudio Civello-Hackenbruch, (er spielte diese Rolle in der Abschluss Vorstellung) „Ich bin bei Euch alle Tage bis ans Ende der Welt“, der letzte Vorhang dieser Spielzeit fiel, und in Windeseile, die über Monate gewachsenen Bärte dem Messer des Figaros zum Opfer fielen, da wehte wieder dieser berühmte „Hauch der Passion“ über dem Dorf am Waldsee. Jedenfalls lobte der „Boss“, Joachim Engel bei allen Beteiligten, die großen Leistungen der Mimen mit „Chapeau“: „Wir können dankend zurückblicken auf eine schöne und harmonische Zeit. Bis zur nächsten Spielzeit 2023“. Und da freuen wir uns schon alle wieder darauf. BS

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