Vorlesetag in der Städtischen Bewegungskita St. Anna in Remagen

„Es klopft bei Wanja in der Nacht“

„Es klopft bei Wanja in der Nacht“

Für den bundesweiten Vorlesetag hatte sich das Team um Leiterin Claudia Linden das Bilderbuch „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ von Tilde Michels zum Vorlesen ausgesucht, ein Klassiker von 1985.privat

Remagen. Es ist unumstritten, dass das Lesen und das Vorlesen wichtig sind für das Lernen. Deshalb nahm die Städtische Bewegungskita St. Anna mit einem eigenen Projekt am bundesweiten Vorlesetag teil. Dieser besondere Tag beruht auf einer Initiative der „Stiftung Lesen“, der „Zeit“ und der Deutschen Bahn. Besondere Vorlese-Aktionen gibt es in der Kita St. Anna allerdings schon lange. Eine vierköpfige Planungsgruppe aus dem Team kümmert sich um Geschichten, die als Bilderbücher oder mit dem Kamishibai-Theater immer freitags in kleinen Kindergruppen präsentiert werden. Das Vorlese-Projekt gehört zum pädagogischen Konzept, denn seit 2016 ist die Kita St. Anna eine Sprach-Kita. Mit dem Bundesprogramm „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ stärkt das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik sowie die Zusammenarbeit mit Familien in den Kitas.

Für den bundesweiten Vorlesetag hatte sich das Team um Leiterin Claudia Linden das Bilderbuch „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ von Tilde Michels zum Vorlesen ausgesucht, ein Klassiker von 1985. Präsentiert wurde die Geschichte von den drei Tieren Hase, Fuchs und Bär, die während eines nächtlichen Schneesturms bei dem einsamen Jäger Wanja übernachten dürfen, anhand einer wunderschönen Bilderfolge mit dem Kamishibai-Theater.

Fünf kleine Gruppen

Die Kinder aus der Marktstraße wurden in fünf kleine Gruppen aufgeteilt. In einem als Kinderkino hergerichteten Raum nahmen die Kinder Platz und verfolgten mit großen Augen und oft auch ganzem Körpereinsatz die spannende Geschichte.

Sie zitterten mit, als der Hase verfroren durch den Schnee hoppelte, und sie teilten seine Angst, als Fuchs und Bär ebenfalls Unterschlupf im warmen Jägerhaus fanden. Hase, Fuchs und Bär traten in Form von Kuscheltieren persönlich auf. Auch das Zuordnen ihrer Schneespuren, die Wanja morgens vor seinem Haus entdeckt, machte allen natürlich viel Spaß.

Eine Winterlandschaft

Nach dem Vorlesen durften die Kinder selbst an die Tür zur Turnhalle klopfen. Als zertifizierte Bewegungskita wird vom St.-Anna-Team ein Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit in der Wechselwirkung von Sprache und Bewegung gesehen. In der Turnhalle fanden die Kinder eine Winterlandschaft vor, die sie anhand eines Bewegungsparcours erforschen durften. Ein Eisberg war zu besteigen, anschließend drangen die Kinder auf schmalen Pfaden durch den Schnee bis zu einer schützenden Höhle vor.

Am Ausgang der Turnhalle erhielt jedes Kind einen kleinen Leuchtstern zur Erinnerung an die Geschichte, wie Wanja es schafft, mit drei Tieren in seinem kleinen Haus friedlich gemeinsam eine Nacht zu verbringen. Not schweißt zusammen, zumindest vorübergehend, und so stellt Wanja am nächsten Morgen verwundert fest:

„Was so ein Schneesturm alles macht.“