Technisches Hilfswerk: Großübung der Fachgruppen Führung/Kommunikation

Es wurde ein „Heißer Spätsommer“

Es wurde ein „Heißer Spätsommer“

Konzentriertes Arbeiten in der Fachgruppe Führung/Kommunikation. THW/Christopher Sohn

Neuwied/Ahrweiler. Hangrutsch, Hauseinsturz, Überschwemmung und vermisste Personen nach einem schweren Hagelsturm: Für solche Großschadenslagen werden die Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerkes (THW) ausgebildet. Damit ein Einsatz in so großen Dimensionen koordiniert abläuft, muss die Führung der eingesetzten Einheiten reibungslos funktionieren. Das übten die Fachgruppen Führung/Kommunikation (FK) des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland.

Insgesamt acht Fachgruppen FK und sechs Zugtrupps aus dem Landesverband waren der Einladung zur Übung auf dem Gelände der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz in Ahrweiler gefolgt. Die Übungsleitung hatte sich zum Ziel gesetzt, einen Überblick über den aktuellen Sach- und Ausbildungsstand der anwesenden Fachgruppen zu gewinnen. Basierend auf den Ergebnissen soll im Nachgang das Ausbildungskonzept für das nächste Jahr abgestimmt werden. Unterstützend standen vier Übungsbeobachter den Fachgruppen sowohl beratend als auch beobachtend zur Seite.

Schon am Freitagabend wurden die acht Anhänger „Führung und Lage“ mit den zugehörigen Führungs- und Kommunikationskraftwagen aufgebaut. Die mobilen Büros bieten auf 20 Quadratmetern Platz, um ungestört bei Wind und Wetter arbeiten zu können. Von Lageplänen, Schadenskonten und Mannschaftsstärken über Logistik hin zu Kommunikationsplänen werden hier alle organisatorischen und koordinativen Aufgaben abgearbeitet. Im Führungs- und Kommunikationskraftwagen nehmen die Helfer Meldungen per Funk von den unter- oder übergeordneten Einheiten an oder geben Meldungen an diese weiter.

Übung mit 145 Teilnehmern

Für die Übungsdurchführung wurden die anwesenden Zugtrupps beim Übungsteil am Samstag von der Übungsleitung mit eingebunden. Diese bekamen unter dem Titel „Heißer Spätsommer“ ein Drehbuch mit Einsatzszenarien und Funksprüchen, mit dem sie den Vormittag über, die jeweils über ihnen eingesetzte FK bespielen sollten. Die Fachgruppen FK wiederum waren als Einsatzabschnittsleitung oder Unter-Einsatzabschnittsleitung der Technischen Einsatzleitung unterstellt. Diese ihrerseits bespielte die Fachgruppen ebenfalls. Während der Vormittag lediglich zur Aufnahme und Darstellung der Lage diente, wurde es am Nachmittag dynamisch: Die Zugtrupps durften ihre fiktiven Einheiten in den Einsatz schicken und durch die FK Material, Personal anfordern oder andere Entscheidungen herbeiführen lassen.

Am frühen Abend wurde die Übung beendet. Die Übungsleitung sowie die Übungsbeobachter zogen ein positives Fazit: Der Ausbildungsstand sei hoch, die Zusammenarbeit untereinander habe gut funktioniert. Auch der Einsatz der Übungsbeobachter wurde vor allem von den Teilnehmern als sehr positiv bewertet.

Die Fachgruppen FK aus Saarwellingen, St. Ingbert, Landau, Westerburg, Darmstadt, Gießen, Eschwege und Trier übten mit den Zugtrupps aus Melsungen, Neuwied, Sinzig, Speyer, Spiesen-Elversberg und Koblenz. Unterstützt wurde die Übung durch die Fachgruppen Logistik/Verpflegung aus Montabaur und Elektroversorgung aus Neuwied sowie der Technischen Einsatzleitung Bitburg-Prüm und dem Mediateam des Landesverbandes. Betreut wurde die Übung mit 145 Teilnehmern durch die Geschäftsstelle Neustadt/Weinstraße. Für die Fachgruppe Elektroversorgung aus dem THW Ortsverband Neuwied begann die Veranstaltung bereits am Donnerstagabend mit dem Aufbau des weitreichenden Leitungs- und Verteilernetzes auf dem Schulgelände. Von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag wurde dann durchgehend das Stromnetz, über das in der Fachgruppe vorhandene Notstromaggregat mit einer Leistung von 175kVA, betrieben. Durch die Einbindung von unterstützenden Einheiten bei solchen Übungen werden auch diese Gruppen gefordert. Für diese Gruppen ist es dann nicht Übung, sondern Real Lage. Schließlich muss das Essen in einer Übung genau so schmecken wie im Einsatz oder der Strom genauso fließen und sicher sein.

Das THW sucht Mitstreiter

Das THW ist immer auch der Suche nach interessierten Mitstreitern im Zivil- und Katastrophenschutz. Als Bundesbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, ist das THW in seiner Struktur weltweit einmalig. Das THW verfügt neben Einheiten für die allgemeine technische Hilfe über 16 Gruppen mit besonderen Aufgaben, die nur ein Aufgabengebiet abdecken. So zum Beispiel wie in Neuwied mit der Fachgruppe Elektroversorgung, welche eine Notstromversorgung sicherstellen kann.

Interessierte können sich wöchentlich dienstags ab 19 Uhr in der Unterkunft des Ortsverbandes in der Rheinstraße 184 über die ehrenamtliche Mitarbeit informieren.

Pressemitteilung des

Technischen Hilfswerkes