Neujahrsempfang des Vereins Zehnthaus in Swisttal-Odendorf

Europäische Geschichte inregionalen Besonderheiten finden

Odendorf. Der Einladung zum diesjährigen traditionellen Neujahrsempfang des Odendorfer Vereins Zehnthaus waren jüngst neben zahlreichen Vereinsmitgliedern auch viele Vertreter aus Politik und Verwaltung, aus Vereinen und Kirchen sowie aus der Wirtschaft gefolgt.

Gleich zu Beginn ihrer Ansprache stellte Dr. Maria Burger, die Vorsitzende des Zehnthausvereins, heraus, dass an diesem 8. Januar der offizielle Beginn des „Europäischen Kulturerbejahres 2018“ gefeiert werde. Eines der Leitthemen des Kulturjahres lautet: „Europa: Austausch und Bewegung.“ Burger unterstrich: Odendorf hat von alters her solche Bewegungen gesehen. Ein gut ausgebautes Wegenetz findet sich hier bereits in römischer Zeit. Bei der in Richtung Miel führenden Römerstraße handelte es sich um einen wichtigen überregionalen Verkehrsweg. In karolingischer Zeit wurde die „Aachen-Frankfurter Heerstraße“ angelegt. Sie führt ebenso an Odendorf vorbei und war als Handelsstraße Teil eines europäischen Verkehrswegs. Aber auch das Zehnthaus selbst ist ein Zeuge dieses europäischen Austauschs, wurde es doch 1726 von der Trierer Niederlassung des europaweit tätigen Kartäuserordens erbaut.

Mit Blick auf den Aufruf für das Kulturerbejahr „Schau hin“ fasste Burger zusammen: „Wenn wir die Augen öffnen, lassen sich Spuren der europäischen Geschichte unserer Kultur ganz lokal bei uns zuhause entdecken. In dieser Perspektive stehen regionale Besonderheiten dann nicht für einen ausgrenzenden Provinzialismus oder Nationalismus, sondern können als wichtiger Teil eines vielgestaltigen Zusammenhangs verstanden werden.

Dazu“, sagte sie, „wollen wir im Verein Zehnthaus unseren Beitrag leisten. Allen, die uns bei dieser Aufgabe unterstützen, möchten wir heute danken.“

Mitglieder und Gäste verbrachten den Abend mit anregenden Gesprächen und ließen dabei auch die Vorträge, Exkursionen und Musikveranstaltungen des vergangenen Jahres Revue passieren.