Landesbischof Markus Dröge zu Gast an der BBS Bad Neuenahr-Ahrweiler

„Extremismus hat mitReligion nichts zu tun“

„Extremismus hat mit
Religion nichts zu tun“

Gespannt folgten die Schülerinnen und Schüler den Ausführungen von Landesbischof Markus Dröge. DU

„Extremismus hat mit
Religion nichts zu tun“

Der Geistliche machte sich für den friedlichen Islam, in Abgrenzung zum Extremismus, stark.

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Nach dem viel beachteten Theaterstück „Gangs for Freedom“, fand an der Berufsbildenden Schule Bad Neuenahr-Ahrweiler (BBS) jetzt die zweite Veranstaltung im Rahmen der zweiten Ahrweiler Freiheitswochen statt. Diesmal hatte sich mit dem Landesbischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, ein perfekt zum Reformationsjahr passender Gast angekündigt. In der BBS traf sich Dröge mit etwa 90 Schülerinnen und Schülern der Fachschule für Erzieher und sprach zunächst zum Motto der diesjährigen Freiheitswochen „Reformation – Reformen der Gesellschaft“. Dabei wurde deutlich, dass sich viele der Themen zur Entstehungszeit der Reformation vor fünfhundert Jahren auch in die heutige Zeit und Gesellschaft transportieren lassen – wenn auch vor ganz anderen Hintergründen und deutlich facettenreicher. Liefern die damaligen religiösen Einsichten der Reformation auch Antworten auf die Fragen der Menschen des 21. Jahrhunderts, wo sich ein großer Teil der Menschen überhaupt nicht die Frage nach der individuellen Beziehung zu Gott stellen. Landesbischof Markus Dröge bot hier zahlreiche An- und Einsichten, die nicht nur interessant waren, sondern durchaus auch Stoff zum Nachdenken und für konstruktive Diskussionen bot.

Religiöses als

persönliche Kraftquelle

In der anschließenden, von Lehrerin Gabriele Weier moderierten Gesprächsrunde mit den Schülern wurden dann viele Punkte beleuchtet, wie beispielsweise Homosexualität im Bezug auf Bibel und Gesellschaft, Atheismus und Umgang mit Religionsunterricht, religiösen Extremismus und Fragen zum Islam. Dabei wurde deutlich, dass religiöser Extremismus häufig überall dort auf fruchtbaren Boden fällt, wo eine entsprechende Bildung fehlt. Darüber hinaus hätten die Extremisten letzten Endes nichts mit der Religion an sich zu tun. „Es gibt eine gemeinsame Erklärung von über 120 islamischen Wissenschaftlern und Gelehrten die einhellig bestätigt, dass die Terrororganisation „Islamischer Staat“ nichts mit dem Islam zu tun hat, allerdings weiß man darüber zu wenig, es wird einfach kaum publiziert“, so Markus Dröge. Überhaupt sei Religiöses viel eher dafür geeignet, eigene Kraftquellen zu erschließen, anstatt Gewalt oder Intoleranz gegenüber Mitmenschen, sagte der von der erstklassigen Diskussionskultur der Schüler äußerst begeisterte Landesbischof.