Junggesellen-Schützen-Gesellschaft „St. Lambertus“ Lantershofen

Feierliche Einweihungder neuen Schwenkfahne

Feierliche Einweihung
der neuen Schwenkfahne

Vorstandsmitglieder der Junggesellen-Schützen Gesellschaft „St. Lambertus“ Lantershofen mit der neuen, in Handarbeit entstandenen Schwenkfahne, von links Robin Grießel (amtierender Schützenkönig), Matthias Schopp (Fähnrich der Schwenkfahne), Lars Henscheid (1. Offizier), Nils Henscheid (Tambourmajor), Marco Böhm (Schriftführer) und Johannes Schütz (Hauptmann).DU

Feierliche Einweihung
der neuen Schwenkfahne

Schwenkfähnrich Matthias Schopp beim ersten Einsatz mit dem neuen Schmuckstück.

Feierliche Einweihung
der neuen Schwenkfahne

Regens Dr. Volker Malburg bei der feierlichen Einweihung der neuen Schwenkfahne.

Lantershofen. Ein ganz besonderes Ereignis zelebrierte jüngst die Junggesellen-Schützen-Gesellschaft „St. Lambertus“ Lantershofen. In Anwesenheit zahlreicher Mitglieder und Ehrengäste wurde die neue, kunstvoll gestaltete Schwenkfahne der Gesellschaft feierlich eingeweiht. Den Beschluss, eine neue Schwenkfahne anzuschaffen, fasste man vor knapp zwei Jahren: Da das bis dahin genutzte, 1987 hergestellte Exemplar Verschleißerscheinungen zeigte und zudem restauriert und konserviert werden sollte, wurde die Anschaffung einer neuen Schwenkfahne beschlossen. Nach internen Beratungen – auch mit ehemaligen Schwenkfähnrichen der Gesellschaft – konnte ein Fahnenmotiv entwickelt werden, das sich an den 1957 und 1987 entstandenen Vorgängermodellen orientiert. Dieses zeigt mittig Kornähren, Sense, Rechen und Weintrauben in Anlehnung an die lange Tradition Lantershofens in Sachen Landwirtschaft und Weinbau, flankiert von Eichenlaub als Zeichen der Treue sowie von gekreuzten Schützen-Gewehren und dem Schriftzug „Junggesellen-Schützen Lantershofen“. Die Jahreszahlen „1835“ und „2016“ stehen zum einen für die zweitälteste Erwähnung der Lantershofener Schützen nach 1492 sowie für das Anschaffungsjahr der neuen Schwenkfahne. Diese sollte eigentlich schon im Rahmen der traditionellen Weihnachtsfeierlichkeiten erstmals präsentiert werden, doch wegen der aufwändigen Fahnen-Herstellung konnte der Vorstand das Schmuckstück erst in der zweiten Januarwoche des neuen Jahres in Empfang nehmen. Apropos aufwändig: So gestaltete sich auch die Suche nach einem entsprechenden Fahnenproduzenten. Fündig wurde man schließlich in Bad Honnef, wo Bernd Klihm noch das alte Handwerk der Fahnenmalerei beherrscht, wird doch eine Schwenkfahne wegen des daraus resultierenden Gewichtes nicht bestickt, sondern bedruckt oder bemalt.

Dank an die Unterstützer

„Wenn in 40 Jahren vielleicht wieder eine Schwenkfahne angeschafft wird, wird es das traditionelle Fahnenmalerhandwerk vermutlich nicht mehr geben. Deshalb war es uns wichtig, die Fahne nicht bedrucken, sondern auf althergebrachte Weise bemalen zu lassen“, betonte Schützenkönig Robin Grießel, der auch den Unterstützern Kreissparkasse Ahrweiler, Raiffeisenbank Voreifel, Landkreis Ahrweiler, Eheleute Huff und Sven Krämer herzlich dankte. Das Ergebnis kann sich in Form eines lebendigen Motivs und kräftiger Farben absolut sehen lassen. Die Fransenstickerei am Fahnenrand übernahmen die fachkundigen Schwestern der Insel Nonnenwerth. Im gemeinsamen Gottesdienst in der Kapelle des Studienhauses „St. Lambert“ wies Regens Dr. Volker Malburg darauf hin, dass eine Fahne immer auch für eine gemeinsame Identität stehe. Sie sei ein Symbol für Gemeinschaft, aber auch für den Geist, der in einer Gemeinschaft herrscht. „Sie steht dafür, dass die Menschen eine gute Gemeinschaft bilden, dass Menschen füreinander, aber auch für andere einstehen. Für Werte, die nicht auf den Einzelnen, sondern auf die Gemeinschaft schauen – eine gute Gemeinschaft, die das Dorf und die Junggesellen-Schützen-Gesellschaft weiterbringt“, so Malburg, der anschließend die Fahnenweihe durchführte. Dann konnte die neue Schwenkfahne im Rahmen eines Sektempfangs ihrer offiziellen Bestimmung übergeben werden. Musikalisch begleitet vom Tambourcorps der Junggesellen-Schützen, ließ Schwenkfähnrich Matthias Schopp auf dem illuminierten Platz vor der „kleinen Kneipe“ des Studienhauses die Fahne erstmals kunstvoll-artistisch durch die Luft fliegen.

Interessante „Fahnenhistorie“

Am Rande der Fahnenweihe wusste Gesellschaftsmitglied Stefan Dünker zudem wissenswertes über die „Fahnenhistorie“ der Lantershofener Junggesellen-Schützen zu berichten. So existieren derzeit offiziell drei Schwenkfahnen aus den Jahren 1957, 1987 und 2016. Darüber hinaus ist noch eine „verschollene“, Anno 1919 angeschaffte Schwenkfahne bekannt, über deren Verbleib derzeit keine Informationen vorliegen. Und dann gibt es da noch die hochwertig gestickten Tragfahnen, auch Gesellschaftsfahnen genannt. Hiervon besitzt die Gesellschaft insgesamt zwei Modelle: Eines aus dem Jahre 1879, das derzeit restauriert wird und viele Jahre lang im Lantershofener Winzerverein in einer Vitrine zu sehen war und ein weiteres, 1967 eingeweihtes Exemplar.