Daniel Ris sammelt viele Sympathiepunkte im direkten Kontakt und begeisterte mit seiner Art

Festspielintendant auf Hausbesuch

Festspielintendant auf Hausbesuch

Gespannt lauschten die zahlreichen Besucher der ersten Heimlesung den Klängen von Daniel Ris. Fotos: Steffen Blasweiler

Festspielintendant auf Hausbesuch

Festspielintendant auf Hausbesuch

Mayen. Bereits im vergangenen Herbst überraschte der neue Intendant der Mayener Burgfestspiele, Daniel Ris, mit einer Ankündigung über eine seiner Ideen für die Festspiele zu werben. „Ich komme zu Ihnen nach Hause und lese ein paar Stücke und diskutiere gerne mit Ihnen über die Festspiele oder Theater“. so Ris seiner Zeit.

Die erste, die diese Anregung noch am gleichen Tag aufgriff, war Dorothea Endres-Blasweiler aus Mayen, die mit ihrem Ehemann seit Jahren zu den Stammgästen der Burgfestspiele gehört. „Der machte schon bei seiner Vorstellung einen so sympathischen Eindruck, da habe ich das Angebot doch direkt angenommen.“ Berichtet Dorothea Endres-Blasweiler.

Als nun der konkrete Termin vereinbart war, lud das Ehepaar Blasweiler theaterbegeisterte Freunde ein, die sich zunächst ebenfalls sehr überrascht zeigten, dann aber gerne die Gelegenheit nutzen wollten, den „Neuen“ mal kennen zu lernen.

In familiärer Atmosphäre plauderte Ris, während sich alle kleine Leckereien schmecken ließen, über sich und seinen beruflichen Werdegang und beantwortete jede Menge Fragen rund um das Konzept der Feststpiele unter seiner Regie. Ziemlich schnell wurde deutlich, dass sich Ris als Teamplayer in einem „wunderbaren Team“ sieht und besonders viel Wert auf Vielfalt bei den Inszenierungen legt.

Vergleiche zum

Vorgänger lehnt er ab

Vergleiche zu seinem Vorgänger Peter Nüesch lehnt Ris ab, obwohl er schon oft darauf angesprochen worden sei, was er denn nun tun wolle, „um das besser zu machen.“ „Das ist nicht mein Thema. Ich habe meine Vorstellungen bei den Bewerbungsgesprächen geäußert und mit meinem Konzept wurde ich verpflichtet. Diese Ideen werden wir nun umsetzen und dann werden wir sehen, wie die Resonanz sein wird.“.

Es werde anders werden als vorher, räumt Ris auf Nachfrage ein, um noch einmal deutlich zu machen, dass er sich nicht im Wettbewerb mit seinem Vorgänger, den er sehr schätze, sehe.

Nachdem das Eis gebrochen war trug Ris Texte der Autoren der diesjährigen Burgfestsspiele vor. Es ging von Astrid Lindgren über Friedrich Schiller, wobei Ris hier seine persönliche Faszination für die Werke Schillers nicht verleugnete, bis hin zu amüsanten Texten von Elke Heidenreich.

Zum kleinen Horrorladen hatte er ein Interview mit dem Regisseur der ersten Hollywoodproduktion dieses Stoffes. „Ein unfassbar schlechter Film, der dann später als Musical zum Kult wurde.“ So das Fazit im Interview und eine interessante Information für das staunende Publikum.

Zu Herzen ging die Lesung bei den Stücken des mittlerweile verstorbenen Wolfgang Herrndorf (Tschick), als Ris aus dessen Tagebuch las, welches dieser kurz nach der Diagnose eines unheilbaren Kopftumores begonnen hatte.

So wechselten sich Melancholie und Lachen ab und immer wieder wechselte man von der Lesung zur interessierten Plauderrunde.

Nach etwa zweieinhalb Stunden, die wie Flug vergangen waren, aller Orten strahlende Gesichter.

Bei Daniel Ris, der seine Premiere bei den Hausbesuchen absolvierte, bei den Gastgebern, die den Intendanten bereits vorher kennengelernt hatten und vor allem bei den Gästen, die sich allesamt begeistert zeigten. „Schöner Abend, netter Intendant – wir freuen uns auf die Burgfestspiele.“ war die einhellige Meinung.