Eisernes Priesterjubiläum in Andernach-Kell

Franz Strieder am 90. Geburtstagzum „Monsignore der Herzen“ ernannt

Franz Strieder am 90. Geburtstag
zum „Monsignore der Herzen“ ernannt

Unter musikalischer Begleitung marschierteFranz Strieder (Mitte) mit der Festgemeinde zum Bürgerhaus. Fotos: -UBU-

Franz Strieder am 90. Geburtstag
zum „Monsignore der Herzen“ ernannt

Franz Strieder am 90. Geburtstag
zum „Monsignore der Herzen“ ernannt

Andernach-Kell. Stolz präsentiert Franz-Josef Strieder sein gestricktes Pileolus. „Das werde ich besonders in Ehren halten“, sagt der 90-Jährige, der ohnehin selten ohne Kopfbedeckung anzutreffen ist. Franz Strieder feierte am Sonntag nicht nur seinen 90. Geburtstag, sondern auch sein eisernes Priesterjubiläum. Anlässlich des Festhochamts zu Ehren des Jubilars ernannte ihn Pfarrer Martin Sauerbier zum „Monsignore der Herzen“ und überreichte dem frischgebackenen Würdenträger als äußeres Zeichen die Mütze, von der sich Strieder zumindest an diesem Tag nicht mehr trennte.

Davon, dass der Titel wohlverdient ist, zeugten die vielen Menschen, die nach Kell gekommen sind, um mit Franz Strieder seinen Geburtstag und sein 65-jähriges Priesterjubiläum zu feiern. Es kommt nicht jeden Sonntag vor, dass die Kirche überfüllt ist – auch vor dem Gotteshaus warteten zahlreiche Gratulanten. Doch zunächst einmal genoss Strieder die acht Böllerschüsse, die ihm zu Ehren abgefeuert wurden. Unter musikalischer Begleitung marschierte der rüstige 90-Jährige gemeinsam mit der Festgesellschaft zur Feier ins Bürgerhaus. Dass er in seinem hohen Alter noch so gut zu Fuß ist, kommt nicht von ungefähr. „Ich halte mich mit nordic-walking fit“, lacht Strieder verschmitzt.

Gefeiert wie ein Popstar

An der Bürgerhalle wurde der Keller Priester fast wie ein Popstar empfangen und stand seiner Fangemeinde bereitwillig für unzählige Selfies zur Verfügung. Im Saal der Halle wurde den Verantwortlichen schnell klar, dass sich als Ort dieser Veranstaltung die Mittelrheinhalle Andernach besser geeignet hätte.

Während Franz Strieder von seinem Ehrenplatz aus, das von Egon Kulmus organisierte Programm genoss, waren viele Gäste froh, noch einen Stehplatz zu ergattern. Neben den Keller Ortsvereinen, dem gemischten Chor des MGV Kell, dem Chor „Sing a Song“ unter Leitung von Egon Kulmus, gratulierten die Kinder der Keller Kindertagesstätte, die Tanzmäuse Kell und rund 50 Kinder der Grundschule Am Nastberg Eich dem Jubilar mit eigens auf ihn umgedichteten Liedern zum Geburtstag.

Sichtlich bewegt bedankte sich Franz Strieder bei allen Akteuren für die gelungene Überraschung zu seinem Ehrentag.

Der katholische Priester wurde am 21. Mai 1927 in München geboren. Nach längerer seelsorgerischer Tätigkeit in seiner Heimatdiözese München, lernte er in den USA die Arbeit mit Alkoholikern kennen und ließ sich im Therapiezentrum Hazelden, Minnesota, zum Suchtkrankentherapeuten ausbilden. Vor 40 Jahren begann er seine Tätigkeit als Suchtherapeut und Seelsorger in der Fachklinik für Alkohol- und Tablettenabhängige in Bad Tönisstein. Seither lebt der 90-jährige Priester in der Gemeinde Kell, in der er sich angekommen und angenommen fühle.