64. LandFrauentag in Kruft: Landfrauen setzen sich für den Erhalt der ländlichen Grundschulen ein

„Frauen können mehr…“

27.03.2017 - 08:45

Kruft. Monika Esch begrüßte am Samstag 300 Gäste zum 64. Landfrauentag in der Krufter Vulkanhalle und stellte neben dem Veranstaltungsplan 2017 auch den im September vergangenen Jahres neu gewählten Vorstand des Kreisverbandes Mayen-Koblenz vor. Die Leitung des vor mehr als 50 Jahren ursprünglich für Bäuerinnen gegründeten Verbandes hat Monika Esch aus Moselsürsch übernommen. Ihr zur Seite stehen Helga Losert, Regina Lammert, Katrin Krenkel, Christa Templer, Christa Schmitz, Petra Stenz-Maur und Helga Schneider. „Wir haben einen Vorstand mit vielen unterschiedlichen Talenten, wie beispielsweise Lehrerinnen, Firmenvorstände sowie eine ehemalige Mitarbeiterin der EU“, lobt Esch die Vielseitigkeit ihrer Teammitglieder. Auch wenn der Verband heute allen Frauen im ländlichen Raum offenstehe, finde sie es dennoch wichtig, dass auch ein Bezug zur Landwirtschaft bestehe. Diesen Part deckt die Vorsitzende selbst ab. Die 54-Jährige Moselsürscherin ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und führt heute gemeinsam mit ihrem Mann einen Ackerbaubetrieb. Zudem betreibt sie seit 13 Jahren einen Hofladen. „Wir sind offen, modern, kompetent, aktiv und zukunftsorientiert“, präsentiert Esch den Verband und will damit auch junge Frauen für die Organisation interessieren. Dass ihnen auch die ganz jungen Menschen am Herzen liegen, demonstrieren die Landfrauen eindrücklich, indem sie sich für den Erhalt der Grundschulen im ländlichen Raum engagieren. Mit ihrer Unterschrift in einer Liste hatten die Gäste in der Vulkanhalle die Möglichkeit, die Landfrauen in ihrem Bemühen zu unterstützten. „Der Wegfall der Grundschulen begünstigt den demografischen Wandel“, befürchtet die LandFrauen-Vorsitzende. So laufe der ländliche Raum Gefahr abgehängt zu werden. „Es wird viele junge Familien davon abhalten aufs Land zu ziehen, wenn schon Schulanfänger mit dem Bus pendeln müssen“, argumentiert Esch.


Frauen müssen Klartext reden


Die Rhetoriktrainerin und Autorin Katja Kerschgens aus Adenau, selbst langjähriges Mitglied des Landfrauen-Verbandes, stieg in ihrem Vortrag auf das Motto des Tages „Frauen können mehr…“ ein und verriet den überwiegend weiblichen Gästen, wie sie für ihre Leistungen und ihr Können auch die gebührende Anerkennung erhalten. „Frauen wissen um ihre Leistung und wollen nicht darüber reden“ legte sie den Zuhörerinnen nahe, die „frauentypische“ indirekte Kommunikation aufzugeben. „Wer sich in der stark männlich dominierten Welt behaupten will, muss Klartext reden“, weiß die Fachfrau. Der Vortrag der gebürtigen Kölnerin fand so großen Anklang, dass viele ihre Tipps und Tricks zur Vertiefung in Papierform mit nach Hause nahmen. „Frauen müssen an vielen Stellen noch lernen, ihre Leistungen besser zu verkaufen“, so die 47-Jährige, die die Landfrauen, für die sie seit vielen Jahren aktiv ist, ihre Traumzielgruppe nennt. „Sie sind immer gut aufgelegt, bodenständig und Neuem gegenüber aufgeschlossen“, so Kerschgens. Dass Katja Kerschgens, die seit 25 Jahren mit der Diagnose MS lebt, nicht nur Theorie predigt, sondern aus eigener Erfahrung weiß, was kämpfen bedeutet, mache sie für ihr Publikum noch glaubwürdiger. „Während ich viele Jahre sehr gut mit der Krankheit leben konnte, musste ich in den letzten Jahren viele Dinge aufgeben“, erzählt die Buchautorin. Mit dem ihr prognostizierten Schicksal, den Rest ihres Lebens im Rollstuhl zu verbringen, habe sich die aktive Frau jedoch nicht abgefunden. „Ende vergangenen Jahres habe ich beschlossen, wieder weitgehend selbstständig zu laufen“, so Kerschgens. Durch konsequentes Mentaltraining habe sie sich von anfangs 200 Schritten auf mittlerweile 1023 Schritte eigenständiges Gehen hochgearbeitet, demonstriert Kerschgens an einem Schrittzähler. Mentaltraining empfahl sie auch als Heilmittel gegen anerzogene Glaubenssätze, wie beispielsweise „Gib nicht so an“. „Es gibt für alle Glaubenssätze Gegenbeweise“, schließt Katja Kerschgens ihren Vortrag mit dem Titel: „Bescheidenheit ist keine Zier“. In bunten Petticoats rockten schließlich die „Wonderfrolleins“ die Bühne der Vulkanhalle und forderten das Publikum mit Musik der 50er und 60er Jahre zum Tanzen und Mitsingen auf.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Eine Umleitung wird eingerichtet

Straßenschäden bei Neuwied: L 259 wird voll gesperrt

Neuwied. Im Zeitraum vom 02.04. bis voraussichtlich 19.04.2024 werden Instandsetzungsarbeiten am Überführungsbauwerk der L 259 über die B 42 zwischen Neuwied-Block und Heimbach-Weis durchgeführt. Die Fahrbahnbefestigung im Bereich des Überführungsbauwerks weist erhebliche Schäden in Form von Rissen und Belagsausbrüchen auf. mehr...

Die Betrüger wollten vermeintlich defekte Dachrinnen zu überhöhten Preisen reparieren

Bad Hönningen: Polizei unterbindet illegale Arbeiten

Bad Hönningen. Am gestrigen Nachmittag führten Beamte der Polizei Linz eine Kontrolle an einem Mercedes Vito durch. Dabei stellten sie fest, dass die beiden Insassen im Raum Bad Hönningen Hausbesitzern Reparaturarbeiten an Dachrinnen angeboten hatten, ohne über die erforderliche Reisegewerbekarte zu verfügen. Es kam zu keinem Vertragsabschluss an diesem Tag. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...

Kreishaushalte in der Krise

K. Schmidt:
Die meisten der Landrätinnen und Landräte gehören doch einer Partei an, die Fraktionen der Kreistage auch. Ein Apell des Landkreistages an die Landesregierung ist nett, aber doch nicht mehr als ein unnötiger Umweg. Die Parteien, die sich auf der Landkreisebene finden, sind am Ende die gleichen, die...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service