Zentrale Gedenkfeier von Stadt Dierdorf und Kirchen am Volkstrauertag fand in Giershofen statt

„Frieden und Freiheit, das sind die Grundlagen jeder menschenwürdigen Existenz!“

„Frieden und Freiheit, das sind die Grundlagen jeder menschenwürdigen Existenz!“

Einen würdigen musikalischen Rahmen gaben die Chöre des MGV Dierdorf der zentralen Gedenkfeier der Stadt Dierdorf am Volkstrauertag am erneuerten Denkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege in Giershofen.

„Frieden und Freiheit, das sind die Grundlagen jeder menschenwürdigen Existenz!“

Pfarrer Koelmann, Stadtbürgermeister Vis und Pfarrer Corsten nahmen gemeinsam an der Gedenkveranstaltung in Giershofen teil. -KER-

Giershofen. Die zentrale Gedenkfeier am Volkstrauertag für die Opfer der beiden Weltkriege fand für die Stadt Dierdorf diesmal am Denkmal in Giershofen statt, wo die Verstorbenen auf Gedenktafeln namentlich genannt sind. In Giershofen starben am 25. März 1945 auch drei Mitbürger durch einen Bombenangriff, nämlich Ella und Irene Grass sowie Ernst-Gerd Franz. Umrahmt wurde die Gedenkfeier von den Chören des Männergesangvereins Dierdorf, dem Posaunenchor der evangelischen Kirche Dierdorf sowie einer Ehrenformation der Freiwilligen Feuerwehr Dierdorf. Die Geistlichen Patrique Koelmann (evangelische Kirche) und Thomas Corsten (katholische Kirche) nahmen teil sowie Stadtbürgermeister Thomas Vis als Gastgeber und Veranstalter.

Der Stadtbürgermeister begrüßte die zahlreichen Anwesenden am Denkmal mit den Worten Konrad Adenauers: „Frieden und Freiheit, das sind die Grundlagen jeder menschenwürdigen Existenz!“ Am Volkstrauertag gedenke man nicht nur der Toten der beiden Weltkriege, sondern generell den Opfern von Krieg, Gewalt, Diktatur und terroristischen Anschlägen, wie man sie in den letzten Jahren auch hier bei uns erleben musste. Vis lobte das Engagement in Giershofen, dass dazu geführt hatte, dass die Inschriften an den Gedenktafeln vor zwei Jahren erneuert wurden. Dies sei „aktive Erinnerungsarbeit, die hier im Ort geleistet wird“. Es gebe aber auch Dinge, die sich nachhaltig und im Guten verändert hätten: „Unsere damaligen Feinde sind mittlerweile Freunde geworden. Wir haben in Frankreich, Polen und Amerika Partnerstädte von Dierdorf. Auch das Gedenken der Opfer sei möglich, allerdings nie mit Schuldzuweisungen. Der Austausch zwischen Schulen und Erwachsenen schaffe Verständnis und Freundschaften. Bereits seit vielen Jahren würden deutsche und französische Jugendliche gemeinsam in den Ferien Grab- und Gedenkstätten für Tote aus dem Ersten Weltkrieg pflegen.

Das Gedenken wehrt

dem Vergessen

Der evangelische Pfarrer Patrique Koelmann richtete sich mit folgenden Worten an die anwesenden Teilnehmer der Gedenkstunde: „In der jüdisch-christlichen Tradition ist das Gedenken ein wichtiges Moment. Das Gedenken wehrt dem Vergessen und bewahrt vor Wiederholung. Der Volkstrauertag, dieses Monument ist unser Knoten im Taschentuch. Eine dauerhafte Erinnerung an das Unmögliche, was Menschen anderen Menschen antun können. Das Erinnern ist unsere ehrenvolle Pflicht, sonst machen wir uns schuldig. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren. Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz.“

In seine Fürbitten schloss Pfarrer Koelmann auch die Täter ein, „deren Herz hart und kalt ist, die ruchlos und brutal gegen Hilflose vorgehen.