Eine-Welt Linz e.V.: Beim Umsatz noch Luft nach oben

Gegen existenzgefährdendes Preisdumping

2.500 Stunden ehrenamtliches Engagement im Jahr 2016

Gegen existenzgefährdendes Preisdumping

Zurzeit arbeiten insgesamt 31 Mitarbeiter/innen im Weltladen Linz. Dabei bringen es die Ehrenamtler jährlich auf rund 2.500 Stunden. Foto: privat

25.07.2017 - 13:10

Linz. Vor vier Jahren wurde in der Linzer Rheinstraße ein Weltladen eröffnet. Seit dieser Zeit bedienen und beraten 31 Frauen und Männer aus Linz und mehreren umliegenden Gemeinden ehrenamtlich die Kunden. Wird die Wartezeit bis zum nächsten Kunden mal etwas zu lang, kaufen sie selbst aus dem Angebot von 30 fair gehandelten Lebensmitteln die Produkte, die sie in ihrem eigenen Haushalt brauchen. Addiert man das ehrenamtliche Engagement der Mitarbeiter/innen von Montag bis Freitag bei Öffnungszeiten von 10 bis 18 Uhr plus den Öffnungszeiten am Wochenende zusammen ergibt das bei den zurzeit 31 Weltladen-Mitarbeiter/innen eine jährliche Stundenzahl von rund 2.500 Stunden. Ein nicht zu unterschätzender Beitrag im „Wohlstandsland Deutschland“ für die Menschen in Ländern, in denen der Lebensstandard noch viel Nachholbedarf hat. Natürlich sind die Weltladen-Mitarbeiter/innen nicht jeden Tag im Einsatz, sondern je nach Möglichkeit mal vormittags oder nachmittags. Würden aber Menschen aus Linz, Ockenfels, Dattenberg, Leubsdorf, Kasbach, Ohlenberg, Vettelschoß, St. Katharinen, Neustadt, Unkel, Bad Hönningen bis hin nach Rheinbreitbach nicht bereit sein, für den Fairen Handel zu arbeiten wäre es auch nicht möglich, in Linz einen Weltladen mit ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen zu unterhalten. Warum das so ist, ist im Grunde ganz einfach: Zum einen ist die Gewinnspanne des Weltladens relativ gering und zum anderen werden immer noch sehr hohe Ladenmieten verlangt. Hinzu kommt, dass die Weltläden ihre Produkte zu einem Preis einkaufen, der es den Produzenten in Afrika, Lateinamerika, Asien und Europa ermöglicht, lebenswert zu leben. Das heißt aber nicht, dass die Verkaufspreise der Weltläden höher sind als im herkömmlichen Handel, in dem sich Aktionäre und Privatpersonen bereichern. Zu oft werden dort Hungerlöhne gezahlt und viele Produzenten sind einem existenzgefährdenden Preisdumping ausgesetzt. Für die Mitarbeiter/innen der über 400 deutschen Weltläden ist dies eine nach wie vor nicht vertretbare Situation. Und bestimmt auch nicht für die Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Mehr Umsatz in den Weltläden ist eine Möglichkeit, den Hunger in der Welt zu bekämpfen und es den Produzenten in vielen Teilen der Welt zu ermöglichen, ihre Zukunft zu planen, ihre Kinder in die Schule zu schicken und vieles mehr. Und nicht zuletzt dafür zu sorgen, dass der Weltladen Linz über Jahre bestehen bleibt.

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