Heimerzheim. Die Katholische Kindertagesstätte St. Kunibert in Heimerzheim erhielt als erste Kindertagesstätte in der Gemeinde Swisttal und als 45. im Rhein- Sieg-Kreis das Zertifikat „KITA Vital - Gesunde Kindertagesstätte“ aus den Händen von Dr. Rainer Meilicke, dem Leiter des Kreisgesundheitsamtes.

Das Kreisgesundheitsamt hat gemeinsam mit dem Verein zur Förderung der Gesundheit im Rhein-Sieg-Kreis (kivi) ein überregional anerkanntes Gesundheitsprogramm auf den Weg gebracht, das Kindertageseinrichtungen auszeichnet, die sich in nachgewiesener Weise besonders um die gesunde Entwicklung der Kinder kümmern und langfristig daran arbeiten. Die Aktion „KITA Vital“ stehe für eine ganzheitliche Gesundheitsförderung, die die Kindergartenkinder stärkt und einen positiven Einfluss auf Bildungs- und Entwicklungsprozesse hat, so Meilicke bei der Übergabe, für die die Kinder einige passende Einlagen vorbereitet hatten.

Kinder sollen sich in Kindertageseinrichtungen mit den drei wichtigen Säulen der Gesundheit

gut auskennen und wissen, was ihnen guttut: Viel Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichende Entspannung. Auch das tägliche Zähneputzen gehöre zu den Qualitätsmerkmalen des Konzeptes einer „KITA Vital“ Einrichtung. Unterstützt werden die Einrichtung hierbei durch den zahnärztlichen Dienst des Rhein-Sieg-Kreises, so Meilicke weiter. Durch die Kooperation mit der Unfallkasse NRW sei auch das Thema Mitarbeitergesundheit, in Form von entwickelten Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit, ein wichtiger Bestandteil des KITA Vital-Konzeptes geworden. Die Kindertagesstätte St. Kunibert zähle zu den ersten Kindertagesstätten, die seit 2011 in die Aktion der Gesundheitsförderung „KITA Vital“ eingestiegen seien. Sie habe die vom Gesundheitsamt und kivi entwickelten acht Qualitätsstandards mit rund 60 Kriterien erfüllt, um den anerkannten Vorstellungen einer „gesunden Kita“ im Rhein-Sieg-Kreis zu genügen.

Während der Entwicklungsphase hatte kivi-Projektreferentin Yasmin Gross das Team von St. Kunibert beraten und unterstützt. Darüber hinaus nahmen sie an verschiedenen Workshops zu Schwerpunktthemen der Gesundheitsförderung teil. es gab auch Unterstützung bei Elternabenden, eine Fachtagung und die Möglichkeit, an Qualitätszirkeln teilzunehmen.

Ziel von „KlTA Vital“ sei es, dass Kinder und Eltern eine gesunde Umgebung vorfinden und aktiv angeregt werden, gesunde Verhaltensweisen zu erlernen, einzuüben und täglich zu erleben. Die Eltern erhielten über ihre Kinder, aber auch durch Mitwirkung bei Projekten, Aktionen oder Elternabenden wertvolle Anregungen für die Gestaltung eines gesunden Familienalltags.

„Die Kinder in unserer Einrichtung sollen sich wohl, ernst- und angenommen fühlen, ihre Stärken ausbauen und neue anregende Erfahrungen machen“, erklärte Kita-Leiterin Silke Mayer. Viele wichtige Punkte, die zu diesem Gelingen beitrügen, seien schon länger im Kita-Alltag verankert, trotz alledem gab es noch offene Fragen und Bereiche, die man enger in den Blick nehmen wollte. „2014 stießen wir auf begeisterte Erzählungen anderer Leitungen, die uns KlTA Vital ans Herz legten. Als wir uns näher mit dem Konzept beschäftigten, wussten wir: Das ist es. Das bringt uns in die richtige Richtung und komplettiert unser Konzept.“

So wurde im Projektzeitraums unter anderem eine lnfowand erstellt zum Thema Gesundheit, über KlTA Vital in Träger-Leiter-Konferenzen berichtet, im Essraum auf eine angenehme Atmosphäre geachtet, Ruheoasen geschaffen und Ruheangebote im Tagesablauf gemacht, Erzieherstühle für alle pädagogischen Fachkräfte angeschafft und regelmäßige Gespräche mit dem Caterer zur Optimierung des Speiseplans geführt. Das Essen wird nun nicht mehr ausgegeben, sondern die Kinder nehmen sich nun das Essen selbst aus Schüsseln. Geburtstage werden nach der Montessori-Pädagogik ohne besonderes Essenangebot oder Mitbringsel gefeiert, denn das Kind steht an diesem Tag im Mittelpunkt. Außerdem gibt es jetzt einen wöchentlichen Wald- und Wiesentag.

Als Resümee meinte Silke Mayer: „KITA Vital hat unser Angebot zum Thema Gesundheit vervollständigt, unseren Tagesablauf ergänzt und um den wichtigen Aspekt der Mitarbeitergesundheit erweitert. Inzwischen leben wir dieses Projekt. Es ist so in unserem Alltag verflochten, dass es nicht mehr wegzudenken ist.“ Es sei eine große Bereicherung und ein tolles Qualitätsmerkmal, das den Kindergarten ausmache. Die Säulen Ernährung, Bewegung, Entspannung und Hygiene griffen im Alltag ineinander und sie hoffe, dass es, weil es als Selbstverständlichkeit gelebt und nicht als aufgesetztes Projekt gelehrt werde, weit über den Kindergarten hinaus im Leben der Kinder und auch der Eltern eine Rolle spiele. „Jetzt sind wir Botschafter, die andere Einrichtungen anstecken wollen!“

JOST